Appenzellerland : 7 Gedeckte Holzbrücken AI/AR auf einen Streich (II)
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Vor vier Tagen konnte ich im hikr „5 Gedeckte Brücken auf einen Streich“ veröffentlichen. http://www.hikr.org/tour/post18566.html
5 von 16 gedeckten Brücken – dann waren’s nur noch 11! Heute vereinige ich weitere 7 in einer Wanderung entlang der Sitter und dem Rotbach – dann werden es nur noch 4 sein! Mit der Appenzellerbahn erreiche ich bequem und schnell Appenzell. Bei traumhaftem Altwiibersömmerli-Tag mit sommerlichen Temperaturen schlendere ich der Strasse nach Steinegg entlang bis zur Eisenbrücke, wo die Appenzellerbahn nach Wasserauen die Strasse quert. Dort einige Meter bei der Kapelle hinauf und dann nach links auf dem Vitaparcours etwa 300m flussaufwärts. Und siehe da: Ein sehr formschönes gedecktes Brücklein neueren Datums (1989) überspannt die Sitter: Der Sittersteg. 32,6 m lang und 2.05m breit. Nur für Fussgänger (siehe auch www.swiss-timber-bridges.ch).
5 von 16 gedeckten Brücken – dann waren’s nur noch 11! Heute vereinige ich weitere 7 in einer Wanderung entlang der Sitter und dem Rotbach – dann werden es nur noch 4 sein! Mit der Appenzellerbahn erreiche ich bequem und schnell Appenzell. Bei traumhaftem Altwiibersömmerli-Tag mit sommerlichen Temperaturen schlendere ich der Strasse nach Steinegg entlang bis zur Eisenbrücke, wo die Appenzellerbahn nach Wasserauen die Strasse quert. Dort einige Meter bei der Kapelle hinauf und dann nach links auf dem Vitaparcours etwa 300m flussaufwärts. Und siehe da: Ein sehr formschönes gedecktes Brücklein neueren Datums (1989) überspannt die Sitter: Der Sittersteg. 32,6 m lang und 2.05m breit. Nur für Fussgänger (siehe auch www.swiss-timber-bridges.ch).
Weiter geht es auf der Gegenseite (orografisch rechtes Ufer der Sitter) wieder flussabwärts Richtung Appenzell. Die Firma Appenzeller Bitter könnte bei einigen Schluckspechten unter den Hikr’s einen Adrenalinstoss auslösen. Dann weiter auf den Brauereiplatz, wieder ein komisches Durstgefühl. Die Hauptstrasse gequert, weiter auf einem hübschen Weg an der Sitter. Hier soll auch eine Gedeckte Holzbrücke gestanden haben. Ersetzt durch die steinerne Brücke. Jetzt noch auf alten Stichen festgehalten. Bald erreiche ich Mettlen. Wie viele Male bin ich dort schon um den Kreisel gefahren: Zur Migros, Coop, Landbäckerei und Computer-Shop. Aber nie achtete ich auf diese riesengrosse gedeckte Holzbrücke von H.U. Grubenmann – dem bekannten Brücken- und Kirchenbauer aus Teufen! Baujahr 1750, Polygonstab-Bauweise, 22.5m lang, 3 m breit, 3 m hoch. Aber heute, fasziniert von der Konstruktion, achte ich das erste Mal auf die elegante Bauweise.
Jetzt wechsle ich auf die linke Uferseite der Sitter und wandere flussabwärts bis zur ARA, dann links hangwärts hoch zur alten „Münzi“, der altehrwürdigen Münzpräge-Anstalt. Würde man heute sagen. Es ist ein einfaches, aber hübsches Haus. Gleich darüber eine Kapelle, welche dem Tun und Lassen der Münzi sicherlich auf die Hände geschaut hat. In einem Hohlweglein daran vorbei und hinauf zur Hauptstrasse, welche man auch gleich wieder rechts hinunter verlässt. Über wunderschöne Wiesen und an gepflegten Bauernhäusern vorbei zur grossen Brücke in der Lank. Baujahr 1845, 23.5m lang , 3.15m breit, fahrbar bis 3.5t. Auf der andern Seite steigt der Weg gegen links diagonal hoch zur zweiten, jedoch ganz kleinen gedeckten Brücke, der Zungbachbrücke, oder Oberen Lankbrücke: 1983 gründlich saniert, 11.6 m lang, 2.2m breit, befahrbar. Darüber die herrschaftlichen Häuser auf altem Gemäuer der Meierei von Appenzell (Steuervogte) der Abtei St. Gallen.
Ich erreiche die Kantonsstrasse Appenzell – Haslen und folge ihr etwa 1,5 km bis Schlössli, Pt 751. Ein gelber Wanderwegweiser zeigt nach links unten. Hier braucht es unbedingt eine genaue Landkarte, um den Eintritt in den Wald oberhalb der Brücke (Fuchsspringer) zu finden. Diese lasse ich links liegen und bleibe auf der rechten Seite der Sitter. Über Schochenhuus, Hüsler's, Schiessegg und Büelweid führt ein wildromantischer Weg mit dem typischen Appenzeller-Feeling: Wiesen, Appenzellerhäuser und dem Blick zum Säntis. Es riecht nach Frühling. Auch der Appenzeller-Bless darf nicht fehlen. (Dachte noch öfters an Anna/Henrik) Ich treffe auf die Verbindungsstrasse der zwei Hauptachsen entlang des Sittergrabens: Appenzell – Hundwil und Appenzell-Haslen. Diese führt im rechten Winkel zu diesen in Direttissima durch den Sittergraben. Zu unterst die Listbrücke: eine neue Holzkonstruktion für 40 Tonnen Belastung! 25m lang, 3,5m breit, 3,6m hoch. Teerbelag. Lastwagen donnern an mir vorbei. Kieswerk Eisenhut, Deponien. in diesem Tobel tut sich was.
Ein Abstecher zur Wirtschaft und Holzofenbäckerei Sägehüsli mit den besten Nussgipfeln weit und breit. Da ist man sogar bereit, eine halbe Stunde auf die Wiederöffnung um 14 00 Uhr zu warten. Frisch gestärkt wieder zurück zur Listbrücke und hinauf nach Haslen. Überquerung der Hauptstrasse und etwa 120 hm Anstieg entlang der Teerstrasse Richtung Föschem – Altweid – Grüter. Nach dem Wald geht’s gemütlich nach unten in die Göbsi. Auf kürzester Distanz finde ich eine Vielzahl von speziellen Tieren: Hirsch-Herde mit Platzhirsch – Laufenten – Stockenten – Hunde im Zwinger – Geflügel in grosser und kleinster Ausführung – Zwerggeissen. Und wieder ein Appenzeller-Bless. Er will sich ungern fotografieren lassen und fletscht die Zähne. Darob erschrocken, verzittere ich das Bild und schreite zügig, jedoch ohne zurückzuschauen weiter.
Am Rotbach angekommen, besuche ich zuerst die ganz neue gedeckte Holzbrücke linkerhand, die Rotbachbrücke bei Teufen, Baujahr 1997. Weiter geht’s zurück zur Strasse und auf dem orografisch linken Ufer des Rotbachs flussaufwärts zur Rotenbrücke/Lochmühle-Brücke, deren Geschichte ich hier wiedergebe:
Im Jahre 1814 erstellte das Land Ausserrhoden eine gedeckte Holzbrücke über den Rotbach zur Überführung der 1806 angelegten Landstrasse von Bühler via Obere Lochmühle nach Teufen. Gemäss dem Vertrag vom 16. Juli 1814 lieferte der Kanton Appenzell Innerrhoden 2 Tannen und Bauholz sowie 24 000 Schindeln und überliess das Bauwerk dem Kanton Appenzell Ausserrhoden. Die Brücke wurde 1862 von Baumeister Remigius Seif durch eine neue Holzkonstruktion nach System Town ersetzt. 1971/72 wurde die alte Brücke bei der Oberen Lochmühle über den Rotbach wieder aufgerichtet. (Quelle IVS: Thomas Specker, Mitarbeiter am IVS 1987–2000, Peter Witschi, Hans Hürlemann)
Und da steht sie. Überdimensioniert und teilweise als „Remise“ benützt und fristet ihr Gnadenbrot. Wenigstens war ihr Schicksal nicht der Abbruch – wie bei den meisten – oder das Feuer.
Sie blickt abgeklärt auf das emsige Treiben der Bienen im neuen Häuschen gleich vis-à-vis und freut sich des wunderschönen Martinisömmerli-Tages.
Ich auch. Glückliche Heimkehr.
Fortsetzung
http://www.hikr.org/tour/post18756.html
http://www.hikr.org/tour/post18756.html
Tourengänger:
Seeger
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