Unterbäch - Eischoll: Lichtblumen
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Die Lichtblume (Colchicum bulbocodium) ist ein Naturwunder, sie kommt bei uns nur im Wallis vor. Aber die lange Bahnreise nehme ich gerne auf mich.
Bisher führte die Tour von Eischoll der Alten Eischlersuon entlang hoch nach Breitmattu und anschliessend über den Weiler Holz hinunter nach Unterbäch. Ausfall der Seilbahn nach Eischoll infolge der jährlichen Revisionsarbeiten lässt mich dieses Jahr die Tour umkehren. Also mit der Seilbahn von Raron hoch nach Unterbäch. An der Kirche vorbei und schon bald steigt der Weg gegen den Hang an, zu Beginn noch auf Teer, aber bald schon auf schönem Wanderweg. In der Wildmatt zeigen sich bereits die ersten Blümchen: Leberblümchen und blaue Berg-Anemonen leuchten mir entgegen. Ich steige gegen den Weiler Holz hoch. In der Wiese unterhalb, rechts des Weges, sollten nun die seltenen Lichtblumen in Mengen anzutreffen sein. Aber wie schon letztes Jahr sind nur wenige noch im Blütenstadium zu sehen, bei den meisten sind nur noch die grünen Laubblätter übrig. Vermutlich war der Frühling zu intensiv und hat das Wachstum der Lichtblumen zu stark gefördert. Aber Hin und Her, Auf und Ab lassen mich doch noch einige schöne Exemplare entdecken. Der Weiler Holz mit dem hübschen Kirchlein und dem Kapällahüs wirkt verlassen, niemand für einen kurzen Schwatz da. Also weiter und den Pariebaweg hoch. Auf seinem linken Abhang blühen normalerweise auch immer viele prächtige Lichtblumen. Einige finde ich noch, zudem auch noch die dort bekannten blauen Berg-Anemonen.
Lichtblume vor Walliser Gipfeln
Ich verlasse den Pariebaweg westwärts und wandere nun ebenaus im Gebiet Frijistüde durch einen schönen Lärchenwald. Ein zerfallener Stall rechts des Weges ist in der Karte sogar als Ruine festgehalten. Kurz vor dem Milibach geht es hinab, dann über die Brücke. Nach dem Wald, in der Pfammatte, wiederum drei Ställe, die vor sich hin rotten. Auf matschigem Weglein gelange ich nach Egga zu ein paar bewohnten Walliserbauten. Eine Frau ist am Kochen und winkt mir zu. So nett! Weisse Kegelblumen und Sibirische Blausterne fallen mir auf. Hübscher Anblick! Jenseits des Rhonetals leuchten die schneebedeckten Gipfel rund um das markante Bietschhorn. Auf gutem Weg geht es weiter, in Sichtweite von hübschen Holzhäusern vorbei zur Breitmattu. Durch ein lichtes Wäldchen, über einen quirligen Bach und in der Chumme vorbei und ich gelange an die Alte Eischlersuon. Sie ist sehr gut mit Steinplatten am Rand eingebettet und führt viel Wasser. Gemütlich führt der Weg an der Suone entlang leicht abwärts. Im Gebiet Lammerbodu erblicke ich jenseits der Suone auf einer Wiese Lichtblumen. Mit hohen Schritten erklimme ich die Böschung und verweile einige Zeit mit Bewundern und Fotografieren. Dann weiter dem Bächlein entlang, bis ich in Waldweide nach rechts den Weg gegen Eischoll einschlage. In der Schleifmatte, wo sonst sehr viele Lichtblumen anzutreffen sind, sehe ich nur noch unzählige grüne Laubblätter der verblühten Lichtblumen.
Wegen den Revisionsarbeiten an der Eischoll-Seilbahn muss ich nun Eischoll durchqueren und wieder zurück nach Unterbäch wandern. Ich wähle den Weg über die Hängebrücke über den Milibach. Diese wurde 2022 errichtet und hat mit 260m eine beachtliche Länge. Ich bin der einzige weit und breit und so schwankt die Brücke fast nicht. Wie das wohl ist, wenn Dutzende gleichzeitig rüber schreiten? Seitliche Abspannungen sind nicht vorhanden, die Schwankungen abschwächen würden.
Mit der Seilbahn schwebe ich wieder runter nach Raron ins Rhonetal. Auch wenn ich einige Wochen zu spät dran war, so hat sich für mich der Besuch bei den Lichtblumen gelohnt. Ihr Anblick erfreut mich jedesmal und ich nehme mir vor, wieder zu kommen. Nächstes Jahr, wahrscheinlich im März.
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