Wagendrischelhorn - Stadelhorn - Mayrbergscharte - Reiteralm


Publiziert von motomounty , 19. November 2009 um 17:23.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Berchtesgadener Alpen
Tour Datum:28 August 2009
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D   A 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1940 m
Abstieg: 1940 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Berchtesgaden, Ramsau, Hintersee oder Bad Reichenhall, Unterjettenbach, Hintersee
Unterkunftmöglichkeiten:Hintersee, auf der Tour keine
Kartennummer:Kompass Nr.14 Berchtesgadener Alpen

Die Reiter Alm mein heutiges Ziel, genauer: Aufstieg ab Hintersee über Böselsteig auf das Wagendrischelhorn hinab zur Mayrbergscharte weiterer Anstieg zum Stadelhorn und Abstieg durch die Mayrbergscharte über den Schafsteig zur Straße Hirschbichl – Hintersee.

 

Diese Tour ist relativ lange und sollte zeitig angegangen werden Noch bei Dunkelheit stelle ich um 5 Uhr 10 meine Maschine am gebührenpflichtigen Parkplatz an der Straße zum Hirschbichl ab. Die Straße ist ab hier nur für den ortseigenen  Busverkehr freigegeben und durch Schranke gesperrt.

Mit Stirnlampe geht es zunächst kurz auf der Straße Richtung Hirschbichl um nach ca.500 m nach rechts auf Weg Nr. 472 Böselsteig/Adlerweg (ausgeschildert) ins Gelände abzubiegen.

Höhe hier 805m. Der gesandete Waldweg führt jetzt steil bis zu einer Weggabel auf ca. 1080m. Hier zweigt links ein kleiner Steig (ebenfalls Beschildert) in ein flacheres Waldgelände ab. Die Stirnlampe kommt jetzt in den Rucksack und der Foto seinen ersten Bildauftrag - Sonnenaufgang -.
Einige querliegenden Bäume umgehend steige ich in zunehmend steilerem Gelände auf verwachsenem Geröll dem Wandfuß bei ca. 1350 m entgegen. 
6 Uhr 45, die erste Seilversicherung markiert den Weg durch den unteren Felsaufschwung. Die Sonne beleuchtet inzwischen die umliegenden Gipfel und wirft interessant Schatten auf bizarre Felsformationen.

Der schwierigste Teil des Böselsteiges geht in ein weitläufiges, stilles Hochkar über. Weitläufig im Sinne von nicht zu unterschätzenden Höhen- und Wegmetern bis zum Kamm auf 2000m.

Pünktlich um 8 Uhr wird der Blick auf die gesamte Reiter Alm (oder ALPE ?) bzw. nach Norden frei. Viele Wegtafeln weisen auf die mannigfaltigen Tourenmöglichkeiten auf der Reiter Alm hin.

Auf den mit Flechten bedeckten Bergkamm geht’s  in östlicher Richtung auf-und absteigend in 30 min zum felsigen Fuß des Wagendrischelhorns. Hier teilt sich der Steig, linksseitig führt  er direkt zur Mayrbergscharte bzw. zum Stadelhorn. Ich gehe rechts weiter. Jetzt heißt es genau auf die rote Markierungspunkte zu achten, den der Steig verläuft nicht östlich über vermeintlich gut griffigen Felsen zum höchsten Punkt, sondern quert den Wandfuß über Steilschotter in Richtung Gr. Häuselhon um dann von Norden auf gut ausgetretenen Pfad den Gipfel zu erreichen. Um Punkt 9 Uhr erreiche ich das schmiedeeiserne Gipfelkreuz des Wagendrischelhornes 2252 m. Das Panorama ist gigantisch, doch vor allem interessiert mich mein Gegenüber, das Stadelhorn.

Im Abstieg vom Wagendrischelhon nach Süden ist äußerste Vorsicht geboten. Der Weg zieht zunächst über steile feuchte Flechten ohne Halt direkt und luftig nach unten bis zum ersten Sicherungspunk des Drahtseiles. Der weitere, gesicherte Abstieg über felsiges Terrain zur Mayrbergscharte auf  ca. 2000 m ist demgegenüber einfacher.

Mein Wecker zeigt halb Zehn, also noch genügend Zeit das Stadelhorn –mitzunehmen-.

Im Einser- und leichtem Zweiergelände geht’s ohne Drahtseil locker nach oben, einzig die roten Markierungen sollten peinlichst beachtet werden.

10 Uhr, der Zweite Gipfel des Tages ist mein, 2286 m. Es scheint als hätten sich hier alle Berchtesgadener, Loferer und Chiemgauer Berge um mich versammelt. Nach Brotzeit und einigen Fotos geht es auf gleichen Steig zurück zur Mayrbergscharte. „Alpine Erfahrung, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich“ so steht geschrieben auf einem A.V. Blechschild am Felsen Richtung Lofer zeigend; soll heißen, alles andere als eintönig. Und in der Tat, ein interessanter –Schnellabstieg- mit Drahtseilen und Tritteisen begehbar gemacht.

Bei hohem Verkehrsaufkommen könnte ein Helm nicht schaden.

Im unteren Bereich bricht die Rinne unvermittelt in ein großes Steilkar ab, wogegen der Steig in Südliche Richtung unter den Wänden des Stadelhornes und der Mühlsturzhörner weiterführt. Doch Aufgepasst, stillschweigend teilt sich der Weg und man könnte anstatt im Berchtesgadener Gebiet plötzlich am Fuße der Lofere Steinberge stehen ( interessante Berichte in einschlägigen Foren!). Es existieren zwar einige Wegschilder doch nicht am entscheidenden Ort. Also zum einprägen: der Weg über den Schafsteig zum Hintersee führt hier oben immer an den linksseitigen Wänden der Mühlsturzhörner über schorfiges, teilweise  steilem Gelände  entlang!

Und jetzt zum Schafsteig, sein Name ist Programm. Geradewegs nach unten durch Rinnen über Latschen incl. verfallenen Holzstufen, kurz ein „offen“ gelassener Steig (Steiglein). In umgekehrter Richtung event. nicht einfach.

12 Uhr 12, die geteerte Verbindungsstraße Hirschbichl – Hintersee ist erreicht, den Rest, ca. 4,5 km bzw. 45 min. zum Parkplatz Hintersee -----geschenkt------.

Nachtrag: Die Touren auf der Reiter Alm sind weit weniger überlaufen als die anderen Bergmassive in den Berchtesgadener Alpen. Wochentags ist durchaus möglich, hier oben ganz alleine zu sein.


Tourengänger: motomounty


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