Silvestertour Steingässler 2023

Der Steingässler ist ein unscheinbarer Grenzgipfel in der Bergkette, welche das Flumser Schilstal von Mädems bzw. dem Melser Cholschlagertal trennt. Er bildet mit dem Guscha und dem Hochgamatsch das Quellgebiet des Röllbachs. Seit unserer ersten Silvestertour im Jahre 1978 ist es unserer "Steingässler-Connection" zur lieben Gewohnheit geworden, den auch in den Wintermonaten gut besonnten Berg an Silvester bei wechselnder Besetzung zu besuchen. Dieses Jahr fand der traditionelle Anlass somit bereits zum 46. Mal statt.

Im Gegensatz zum letzten frühlingshaften Silvester, wo wir in einem insgesamt sehr schneearmen Winter 2022/23 mit den Schneeschuhen lediglich bis zum Chammhüttli aufstiegen (Silvestertour Steingässler 2022 siehe hier), erreichten wir diesmal bei günstiger Lawinen- und Schneesituation (SLF mässig) den Gipfel. Rita und ich waren mit den Skis aufgestiegen, kurz nach uns traf auch Anna H. aus Plons/Mels beim Skigipfel ein. Werner, Hedä, Susanne, Martin und Yannik machten eine Schneeschuhtour bis zur Alp Mädems Hintersäss. Nachdem es am Morgen mit mässigem Föhn noch aufgehellt war, wurde es später stark bewölkt und am Nachmittag setzte gegen 16 Uhr leichter Schneefall ein. Am Gipfel des Steingässlers, den gestern 6 weitere Tourengänger besuchten, wehte ein starker Föhn mit Böen, sodass wir Acht geben mussten nicht umgeworfen zu werden. Die Skiabfahrt war hart aber gar nicht so leid, lediglich die Querung mehrerer abgegangener Schneebretter verlangte etwas Vorsicht. Als Rita und ich bei der Feuerstelle auf ca. 1540m wenig oberhalb von Schönhalden eintrafen, stiessen soeben Barbara, Brigitte, Nina und Helene zu uns. Bereits etwas vor 3 Uhr Nachmittags hatten Fabian und Gili mit ihren herzigen Kindern Leonas und Norina mit dem bereitliegenden Holz ein Feuer entfacht. Dort brätelten wir wie eh und ja unsere Silvester-Würste und liessen bei Glühwein, Gesang und fröhlichem Zusammensein von Jung und Alt das vergangene Jahr ausklingen.

Zu unserem grossen Bedauern konnten Franz und Anna Katharina - nach ihrem schweren Bergunfall in Braunwald - den diesjährigen Silvester leider nicht mit uns verbringen. Auf Wunsch von Anna Katharina gaben wir die Lieder "Lueget vo Bärgä und Tal" sowie "Drei Zigeuner fand ich einmal" zum Besten, als Zugabe "Kein schöner Land in dieser Zeit" und - sehr zur Freude von Nina und den Kindern - "Laurentia, liebe Laurentia mein" (orchestriert von Werner). An dieser Stelle wünschen wir Anna Katharina unsere herzlichen Genesungswünsche!

Beim Schreiben des Berichts zum Jahreswechsel erinnerte ich mich an die Verse von Wilhem Busch:
Das alte Jahr hats schlau gemacht,
Fort ist's bei Nebel und bei Nacht.
Zum grossen Glück für fern und nah,
War auf der Stell ein andres da.

Allen Steingässlerfreunden und Hikr ein unfallfreies und beschwingtes Neues Jahr mit vielen schönen Bergerlebnissen!