Silvestertour Steingässler 2018


Publiziert von rhenus , 2. Januar 2019 um 13:58.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:31 Dezember 2018
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT2 - Schneeschuhwanderung
Ski Schwierigkeit: WS
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SG   Spitzmeilengruppe 
Zeitbedarf: 3:00
Aufstieg: 760 m
Abstieg: 760 m

Seit  1978 besteigt unser Freundeskreis mit jeweils wechselndem Anhang jeden Silvester den Steingässler, sofern die Schnee- und Lawinenverhältnisse dies zulassen. Dieses Jahr trafen wir uns bereits zum 41. mal zum Jahresausklang zur traditionsreichen Skitour am Flumser Kleinberg, wo das gesellige Zusammensein bei Wurst und Brot am Feuer ebenso wichtig ist wie die schneesportliche Betätigung in der alten Heimat. In all diesen Jahren haben wir 31 mal den Steingässler mit Skis oder Schneeschuhen bestiegen, 3 mal bestiegen wir den Berg infolge Schneemangels zu Fuss oder mit dem Schlitten über den Guschagrat. Infolge Lawinengefahr stiegen wir 7 mal nur bis zum Rastplatz bei den letzten Tannen bei Steinböden auf. Die Schneeverhältnisse umfassten in all den Jahren die ganze Palette von super Pulverschnee bis katastrophalem Bruchharst. Dieses Jahr waren die Schneeverhältnisse mit ca. 10 cm Neuschnee über einer harten Kruste sehr günstig. Die trübe Sicht mit teilweisem Nebel beinträchtigte zwar einerseits den Abfahrtsgenuss auf der schönen und abwechslungsreichen Skitour, führte andrerseits aber dazu, dass wir den unscheinbaren Gipfel wieder mal ganz für uns alleine hatten.    

Beschreibung der Tour
Nach der Fahrt mit der alten Zweiseil-Pendelbahn vom Saxli nach Schönhalden, die lange Jahre am Pizol am Einsatz gewesen war, traf sich die verschworene Steingässler-Connection etwa um zehn Uhr nach und nach im Berghotel Schönhalden. Es gab ein grosses hallihallo und viel zu erzählen, da wir uns zum Teil seit einem Jahr nicht mehr gesehen hatten. Nach dem wärmenden Startkaffee in dem von der Familie Flury geführten Berghotel schnallten wir uns nach elf Uhr die Tourenskis oder die Schneeschuhe unter die Füsse und stiegen nach Südosten gemächlich zur Feuerstelle bei der alten Wettertanne auf 1530 m auf, wo wir unseren reichlichen Proviant, Säge, Wein und Wurst deponierten. Durch lichten Wald gings dann schwatzend und in kleinen Grüppchen in südlicher Richtung über das Fulriet zum Reservoir auf 1680 m. Wie üblich stiegen wir von dort nicht nach Mädems Hintersäss (Route 755 der Skitourenkarte), sondern in gleichmässiger Steigung zu den obersten Tannen im Gebiet Steinböden. Hier hielten wir Mittagsrast und verzehrten unsere Brötchen. Kurze Zeit verbesserte sich die Aussicht und erlaubte den Ausblick zum nahe gelegenen Hüenerchopf, die Sonne sollte sich jedoch den ganzen Tag über nie zeigen. Dann teilte sich die Gruppe: Die Schneeschuhläufer, die am folgenden Schräghang auf der harten Kruste abrutschten, sowie die weniger ambitionierten Tourengänger stiegen oder fuhren runter und bereiteten das Feuer vor. 

Wir fünf verbliebenen Gipfelstürmer stiegen derweil weiter. Der kritische Steilhang südöstlich des Guschas hatte sich bereits entladen, sodass wir gefahrlos über das abgegangene Schneebrett mit den harten Schneeklumpen zur Steingasse des Alpwegs (daher wohl der Name "Steingässler") auf 1950 m queren konnten. Über eine kurze Steilstufe erreichten wir das Chammhüttli auf 2041m, wo wir an Silvester oft eingekehrt waren. Doch alles Klopfen an der verschlossenen Türe nützte diesmal nichts, Alex und seine Frau waren nicht anwesend. So stiegen wir bei diffusem Licht in ca. 20 Minuten die Geländemulde zwischen Steingässler und Hochgamatsch hinauf. Partien mit Pulverschnee wechselten mit vereinzelten, blank abgeblasenen Hartschneestellen ab. Im verkrusteten Gipfelhang erwiesen sich Harscheisen als sehr nützlich. Bei leider fehlender Aussicht und windiger Witterung beglückwünschten wir uns auf dem Gipfel des Steingässlers zur 41. Ausgabe unserer Silvestertour. Infolge der garstigen Verhältnisse verschoben wir das Zuprosten mit dem von Franz mitgebrachten Gipfeltrunk auf später und fuhren nach einer Viertelstunde bereits wieder talwärts. Beim Chammhüttli klarte die Sicht etwas auf, sodass wir auf der weiteren Talfahrt entlang der Aufstiegsspur viele schöne Schwünge in den Neuschnee ziehen konnten. Durch den lichten Wald des Fulriets erreichten wir die Feuerstelle oberhalb von Schönhalden, wo sich Kind und Kegel beim Feuern oder beim Schneemannbauen vergnügte. Wir Gipfelstürmer begrüssten die später Dazugekommenen, liessen uns die feine  Bratwurst oder den Cervelat auf dem Grill schmecken, prosteten uns zum Ausklang auf das vergangene Jahr zu und verblieben längere Zeit schwatzend beim Feuer. Bei sich abzeichnender Dämmerung fuhren oder stiegen wir zum Berghotel Schönhalden hinunter, das nach dem Brand im Jahre 2015 im Mai 2017 in neuer und ansprechender Gestalt wiedereröffnet wurde. Dann hiess es wiederum voneinander Abschied nehmen: Eine schöne Skitour im Freundeskreis durch lichten Wald und Weiden, mit alpinem Ambiente im Gipfelbereich sowie dem abschliessenden obligaten Feuer und Zusammensein ging zu Ende. Doch in genau 1 Jahr heisst es wieder: "Silvestertour Steingässler"!   


Tourengänger: rhenus


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