Jöriseen-Rundtour

Tour: Rundwanderung von der Flüelapassstrasse zu den Jöriseen.

Route: Wägerhütta (2206m) - P. 2349m - Jöriflüelafurgga (2722m) - Jöriseen (2489m) - Obere Jöriseen - Winterlücke (2786m) - P. 2349m - Wägerhütta (2206m)

Wegbeschreibung: Vom Parkplatz bei der Wägerhütta folgen wir dem Wegweiser den Hang hinauf. Der unschwierige Bergwanderweg gewinnt nur langsam an Höhe und wir kommen in der Sommerhitze schon um 09:00 Uhr schnell ins Schwitzen. Am Wegweiser bei P. 2349m entscheiden wir uns, zuerst zur Jöriflüelafurgga hochzusteigen, da wir zwei Wanderneulinge dabei haben und uns die Winterlücke anspruchsvoller erscheint. Der Weg bleibt flach bis mässig steil und die Landschaft wird langsam karger. Bald können wir die Jöriflüelafurgga sehen. Der Weg führt in einem weiten Bogen zum Joch und ist kurz davor sogar höher als dieses. Beim Wegweiser auf der Jöriflüelafurgga sehen wir erstmals die Jöriseen und machen ausgiebig Pause. Bis hier knapp zwei Stunden. T2.
Gleich nach der Jöriflüelafurgga folgt ein kurzes Steilstück mit einem Drahtseil und noch davor ein wenig abschüssiges Schneefeld. Danach wird der Weg wieder unschwierig und zieht sich in einigen Kehren zu den Jöriseen hinab. Die Seen sind teilweise noch mit Eisschollen bedeckt und bei jeder Badeabsicht ist spätestens an den Knien Schluss. Etwa 45min. T3 beim Drahtseil, sonst T2.
Nach ausgiebiger Rast beim grössten See gehen wir weiter zum zweitgrössten See und dort beim Wanderweg rechts den Geröllhang hinauf. Der mässig steile, gut markierte und auch bei Schnee einfach erkennbare Weg ist nicht schwieriger als bei der Jöriflüelafurgga, aber wegen des vielen Gerölls, der zahllosen Restschneefelder und der Nähe zum Flüela Weisshorn wirkt die Landschaft hier hochalpiner als zuvor. Auf knapp 2700m meinen wir bei den Oberen Jöriseen die Winterlücke bereits erreicht zu haben und müssen dann trotzdem noch ein paar Dutzend Meter weiter hinauf, bevor wir mit der Winterlücke den höchsten Punkt unserer heutigen Wanderung erreichen. Ungefähr 1h 30min und T3 wegen der vielen Schneefelder.
Kurz nach der Winterlücke wird es kurz steil und da auch hier noch einige steilere Schneefelder liegen, ist es hier etwas anspruchsvoller. Danach wird es wieder unschwierig und die Landschaft wird langsam wieder grüner. Bis wir den Wegweiser bei P. 2349m erreichen, dauert es dann aber doch noch etwas. Von dort dann zackig hinunter zur Wägerhütta und weiter zur verdienten Abkühlung in den Davosersee. Ca. 1h 30min, zuoberst T3, Rest T2.

Highlight: Die Jöriseen gehören zu den bekanntesten Schweizer Bergseen. In der Tat sind die vielen Seen und die Landschaft wunderschön. Nicht zu Wundern dass im Hochsommer jeweils die reinste Völkerwanderung dort hinauf stattfindet. Da das Postauto aber noch nicht fährt, hält es sich noch in Grenzen. Trotzdem sind die vielen Schneefelder auf dem Weg schon schön gespurt und auch wir begegnen ein paar Dutzend Wanderern. Immerhin gibt es keinerleit touristische Infrastruktur und die Landschaft ist noch nicht verschandelt worden. Neben den Seen sind die hochalpine Umgebung und vor allem die beiden Pässe Jöriflüelafurgga und Winterlücke Terrain so wie ich es am liebsten habe. 

Zeitbedarf: Das Swisstopo-App gibt ca. 4h 30min reine Wegzeit an. Wir waren wohl etwas langsamer und insgesamt knapp über sechs Stunden unterwegs.

Schwierigkeit: Grundsätzlich ist es eine normale Bergwanderung (T2), lediglich das Stück mit dem Drahtseil bei der Jöriflüelafurgga und die obersten Kehren bei der Winterlücke sind etwas anspruchsvoller (T3). Diese Wanderung definiert sich weniger über die objektive Schwierigkeit als die Kondition, die der Wanderer an den Tag legen muss. 

Anforderungen: Kondition, grundsätzlich Schwindelfreiheit und Trittsicherheit.

Bemerkungen: Auch unsere beiden Neulinge haben die Tour überlebt und derjenige mit Höhenangst hat die Stelle mit dem Drahtseil wie eine junge Gämse hinter sich gebracht.