Hütteltalkopf, Aussichtsloge zum Venediger

Dieser Berg ist mir in den letzten Jahren immer wieder aufgefallen. Ähnlich der benachbarten Wildkarspitze thront sein Gipfel frei über dem Krimmler Tal. Dazu kaum Infos zu Anstieg und in den Karten sind keine Wege oder Steige hinauf verzeichnet. Seit kürzerem gibts hier bei hikr aber schon einen ersten Bericht, der mich dann zu meiner Tour veranlaßte. Im Gegensatz zu diesem erfolgte mein Anstieg aus dem Sulzbachtal über den Seebachsee, zu dem ein gut ausgebauter schöner aussichtsreicher, nichtsdestotrotz recht steiler Almsteig hinaufführt. 
Bei den oberen Almhütten verließ ich den Steig der noch zum Seeufer führt und stieg die schönen leichten Hänge auf Schafsteigen rechts aufwärts und traversierte unterhalb des Kegels des Hüttenkopfes nach links auf grünen Böden leicht fallend hinein in den Talschluss, der zuletzt steil gegen die Seekarscharte leitet.
Der gut 300hm umfassende Anstieg geht über zunächst mässig steile Gras und Schutthänge, zuletzt aber immer steiler über nur leicht gestufte Grasschroffen zur Scharte aufwärts - sehr fordernd.
Der O-Grat ist zunächst sehr flach und breit, leicht zu gehende Felsschroffen. Dann wird er zunehmend zum Blockgrat, man bleibt immer am Grat, gut zu kraxeln, bis zum finalen Steilaufschwung. Hier wird das Gelände für 50-100m sehr heikel, da ausgesetzt, extrem brüchig, dazu sandiges Terrain, jeder Block ist genau zu prüfen, ob er hält. Am Vorgipfel dann wieder ein schönen Blockgrat zum Kreuzgipfel und weiter zum Hauptgipfel, einer schöner breiten Kuppe.
Die Aussicht war bei diesem AKW phänomenal.
Nach leider viel zu kurzer Pause, da die Zeit doch schon fortgeschritten, dann Abstieg auf der gleichen Route, mit aller Vorsicht an den heiklen Stellen am Grat und dann beim Einstieg in die Flanke hinab zum See.
Ich bin dann direkt zum See hinunter, weil ich an eine schöne Uferpromenade dachte. Dem ist aber leider nicht so, es gibt keinen vernünftigen Weg am Ufer, nur Schafpfade in der steilen Uferböschung. Es ist also besser, man bleibt beim Abstieg auf den Grasterrassen oberhalb und quert zurück zur Alm.
An der vorderen Alm versorgte ich mich noch mit den im Wassertrog bereitgestellten kalten Bierchen, das man natürlich ehrlich in der kleinen Box bezahlt.
Abstieg dann im Licht der Stirnlampe hinab zum Auto am Parkplatz, was sich dann doch ganz gut zieht.

Fazit:
Einmalig schöne Tour mit prächtigen Aussichten, oben nicht ganz ohne, auf eine Aussichtsloge 1.Klasse.

Parkplatz - Almsteig       200 hm, 0:35h, T1.
Seebach-Alm                 700 hm, 2:00h, T2.
Almhütte - Talschluss,   400 hm, 1:15h, T3
Anstieg Seekarscharte, 300 hm, 1:15h, T4+
O-Grat Hütteltalkopf,     300 hm, 1:15h, T5, Stellen I, 50hm sehr heikel, da brüchig und erdig.