Pizzo Gallina und Mittaghorn - Grattour

In Begleitung meines Freundes startete unsere Tour kurz nach 06:00 Uhr auf dem Nufenenpass bei ca. 0°C und nebligen Verhältnissen. Bereits der Nufenenpass war noch mit einigen Schneefeldern bedeckt.

Wir folgten einer deutlichen, nicht markierten Wegspur zum ersten Gipfel, Chilchhorn. Der Aufstieg war abgesehen von der Schlusskraxelei auf den Südgipfel ohne Schwierigkeiten. Bis zum Chilchhornpass folgten wir dem Grat - eher auf der Westseite - genauerer Beschreibung vom Nufenenpass bis zum Chilhornpass siehe Bericht von Bergmax.

Bevor wir in die Flanke des Pizzo Gallina`s einstiegen, konnten wir einen weiteren Bergsteiger sichten. Wir folgten seiner Spur. Zuerst querten wir den Hang und anschliessend ging es alles auf den Frontzacken zum Gipfel - Stairway to heaven. Zuerst war der Schnee/ das Eis hart und je weiter oben wir waren, desto weicher wurde der Untergrund und desto tiefer auch die Fussstapfen. Eine gelungene Darstellung der verschiednen Aufstiegsmöglichkeiten wurde von Simone86 erstellt - unser Weg folgte der dunkelblauen Linie. Zwei Bergsteiger kamen uns im letzten Teil des Culouirs mit den Skis entgegengefahren. Der Nebel hat sich nun ganz verzogen und auf dem Gipfel Pizzo Gallina hatten wir strahlend blauen Himmel.

Wir entschieden uns trotz den vielen restlichen Schneefelder den Grat zum Mittaghorn zu begehen. Bis zur Mittaglücke konnten wir grösstenteils mit den Steigeisen auf dem Schnee gehen. Für die kurzen Felspassagen haben wir die Steigeisen ausser einmal nicht ausgezogen.

Im zweiten Teil des Grates zwischen Pizzo Gallina und Mittaghorn starteten wir zuerst auf der schneefreien Südseite. Allerdings wurde uns die Kletterei zu anspruchsvoll und zudem konnten wir keine Wegspuren / Steinmänner mehr entdecken. Daher wechselten wir zur Nordflanke. Wir hielten uns bei Möglichkeit an den Grat selber. Allerdings konnte dieser nicht durchgängig begangen werden. Diese Stellen umgingen wir in der Nordflanke etwas unterhalb des Grates, was aufgrund der Schneefelder alles andere als optimal war. Wir folgten langsam aber stetig unserem Instinkt der Wegfindung und kamen schlussendlich mit erhöhtem Puls auf dem Mittaghorn an.

Der Abstieg zum Hammer gestaltete sich viel einfacher, als der zweite Teil des davor begangenen Grates. Auf dem Abstieg tragen wir einige wenige Schneefelder und viele Blocksteine an. Ab der Hütte unter dem Hammer führte nun wieder eine unmarkierte Wegspur bergab. Etwa auf der Höhe 2450 müM querten wir den Hang zur befestigten Strasse und zum Nufenenpass rüber, sodass wir fast keine zusätzlichen Höhenmeter mer machen mussten.

Zufrieden, stolz und noch mit ein wenig Herzklopfen kamen wir wieder beim Auto an. Wir kamen überein, dass wir den Grat zwischen dem Pizzo Gallina und Mittaghorn bei solchen noch winterlichen Verhältnissen nicht mehr machen würden und den Grat bei diesen Juni-Schnee-Bedingungen wirklich niemandem empfehlen würden.