Cima dei Bureloni (3130m) - 3000er Sammeln in den Pala Dolomiten


Publiziert von Andy84 , 22. November 2023 um 21:18.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:30 September 2023
Wandern Schwierigkeit: T5+ - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Mountainbike Schwierigkeit: L - Leicht fahrbar
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 8:15
Aufstieg: 2500 m
Abstieg: 2500 m

Nach der gestrigen, wunderschönen Tour auf die beiden höchsten Gipfel der Pala-Dolomiten, wollte ich mir heute auch noch den dritthöchsten Gipfel der Gruppe ansehen.
Die Cima dei Bureloni ist ein ziemlich abgelegener Gipfel mit langen Anstiegswegen und wird auch deutlich seltener besucht als die Cima della Vezzana.


Als Ausgangspunkt wähle ich heute den Passo Rolle. Per Bike geht es hinauf zur Baita Segantini, hier ist einiges los, was bei den beeindruckenden Ausblicken aber auch kein Wunder ist.
Absoluter Blickfang ist der Cimon della Pala, von dieser Seite wirkt er wirklich extrem wild. Mit einem Lächeln radele ich gemütlich an den staunenden Touris vorbei, immerhin bin ich da gestern oben gesessen :-)
Es geht knapp 200hm hinunter ins Campignol del la Vezzana, an einem riesigen Fels zweigt der Wanderweg Quinto Scalet 710A ab, hier mache ich Bikedepot und es geht zu Fuss weiter. Schnell erreicht man den Wanderweg 710, welcher hinauf zum Passo Mulaz führt. Ich bin echt geschockt wieviel hier los ist, vorallem nach der sehr ruhigen Tour gestern.
Die Passhöhe ist schnell erreicht, alle Wanderer gehen entweder weiter Richtung Monte Mulaz oder zum Rifugio. Den Wanderweg 703 zum Passo delle Farangole schlage ich als einziger ein.
Dieser führt zweimal kurz seilversichert in die Passhöhe, welche eindrucksvoll zwischen den beiden imposanten Felstürmen des Campanile di Focobon und den Torre Quattro Dita liegt.
Auf der anderen Seite geht es dann seilversichert hinunter ins Val Grande.
Einigen Steinmänner folgend wandert man dann weiter nach Süden und gelangt schnell der imposanten Ostwand der Cima dei Bureloni entgegen.

Cima di Val Grande (T5+, III)
Bevor es jedoch auf den dritthöchsten Palagipfel geht, möchte ich zwei weiteren 3000er einen Besuch abstatten. Damit ist die Cima di Val Grande und deren Vorgipfel gemeint.  Da beide durch eine tiefe Scharte getrennt sind, werden beide als separate Gipfel angehen und sind auch beide im Buch "3000er der Dolomiten" aufgeführt.
Es geht zunächst in die trennende Scharte hinein und hinauf, man merkt sehr schnell, das hier der Fels eindeutig schlechter ist als bei der gestrigen Tour.
Zunächst besteige ich den Vorgipfel, welcher sich rechts in Aufstiegsrichtung befindet. Den Weg muss man sich hier selbst suchen, Steinmänner gibt es hier keine. Allerdings ist der Anstieg nicht sonderlich schwer, ein guter 2er reicht hier aus. Auf den brüchigen Fels muss man jedoch achten. Der Gipfel wird von einem großen Steinmann geziert.
Man bekommt auch einen guten Einblick in die Aufstiegsroute zum Hauptgipfel, welcher echt knackig und abweisend aussieht.
Also wieder runter in die Scharte und den "leichtesten" Weg nach oben suchen. Schon die ersten Meter zeigen einem, das der Hauptgipfel eine andere Hausnummer darstellt. Deutlich ausgesetzter und kleingriffiger geht es hinauf, Ziel ist ein dunkler Kamm. An diesem angekommen muss ich jedoch schnell die Segel streichen. Dieser Aufstieg ist heute nichts für mich, zu abdrängend und brüchig, dazu noch ein guter 3er, der Kopf spielt da heute nicht mit.
Ich habe jedoch noch im Kopf, das es eine Alternative durch die Südflanke geben soll. Also probiere ich diese aus, und obwohl dieser extrem ausgesetzt ist, fällt mir diese deutlich leichter. Schlüsselstelle ist eine kurze, sehr ausgesetzte Querung, welche sich auch im dritten Grad befindet.
Danach in einfacherem Gelände gerade hoch zum Gipfel, welcher ebenfalls nur von einem Steinmann geziert wird. Die imposante Ostwand der Cima dei Bureloni zieht die Blicke trotz der tollen Fernblicke in die anderen Richtungen immer wieder an.

Cima dei Bureloni (T4, I)
Also geht es bald auf der Aufstiegsroute wieder hinunter, hier wird einem die Steilheit nochmal richtig schön bewusst. Mit Seil könnte man auch durch die Rinne abseilen.
Wieder aus der Rinne heraus geht es direkt hinüber in die kurze Steilstufe zur Cima dei Bureloni. Diese Steilstufe ist die Schlüsselstelle zum dritthöchsten Palagipfel und erfordert eine gute Trittsicherheit im Bröselgelände (T4, I).
Die folgenden 100Hm geht es dann in konstant kurzweiligen Gelände hinauf, auch hier wird ab und zu die Hand an den Fels gelegt.
Die Cima dei Bureloni besteht aus zwei gleich hohen Gipfeln, das kleine Kreuz steht auf dem Nordgipfel. Auch ein Buch ist mittlerweile vorhanden. Leider hat es etwas zugezogen und die Ausblicke sind etwas eingeschränkt, weswegen ich die Gipfelrast etwas kürzer ausfallen lasse.

Zirocole (T4, I)
Es geht wieder die 100Hm hinunter, zweige jedoch vor der Steilstufe noch rechts ab und steige auf den Zirocole, immerhin ein weiterer 3000er. Der Aufstieg verlangt auch leichte Kletterei, ist aber nicht schwerer wie die Cima dei Bureloni. Ein sehr großer GIpfelsteinmann zeigt das dieser Gipfel doch öfter mal bestiegen wird. Die 3000er Marke macht hier sicherlich einiges aus.

Monte Mulaz (T3+)
Im Anschluss geht es gemütlich auf dem bekannten Weg zurück zum Passo Mulaz.
Da hier mittlerweile Ruhe eingekehrt ist, entschließe ich mich dem meistbestiegenen Gipfel der Ecke auch noch einen Besuch abzustatten. Auf markiertem Weg und einigen Steinmänner folgend geht es die 300hm hinauf zum Monte Mulaz, welcher von einem etwas anderen Gipfelkreuz geziert wird.
Die Ausblicke auf den Hauptkamm der Pala sind von hier echt beeindruckend und der Aufstieg hat sich richtig gelohnt.  Nach einer längeren Gipfelrast wandere ich dann gemütlich im Schein der Stirnlampe zurück ins Tal und radle mit dem Bike zurück zum Passo Rolle.

Fazit:
Der zweite Tag in der Palagruppe war ebenfalls richtig klasse, nach dem Passo Mulaz kann man die Wildheit dieser Gruppe wieder schön ruhig und alleine geniessen. Die Cima dei Bureloni und vorallem der Monte Mulaz sind hier eindeutig die Hauptziele, die Cima dei Bureloni und der Zirocole gehören zu den einfacheren 3000er der Dolomiten. Die beiden Gipfel der Cima di Val Grande sind schon eine andere Hausnummer.
Bei dieser Tour sind zwei weitere 3000er, die Cima di Focobon und die Cima di Campido weit hoch auf die To-Do gerutscht. Mal schauen ob es sich nächstes Jahr ausgeht.
Einen tollen Bericht über die Cima dei Bureloni hat Gero vor einigen Jahren schon verfasst.

Tourengänger: Andy84


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Kommentare (2)


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rele hat gesagt: Hammer!
Gesendet am 23. November 2023 um 10:16
Gratuliere zur großartigen Tour, und ganz nebenbei drei Hikr-Erstbeschreibungen :)

Andy84 hat gesagt: RE:Hammer!
Gesendet am 27. November 2023 um 14:05
Dank dir.
War wirklich eine schöne Tour, in der Ecke war ich sicherlich nicht das letzte Mal. Sehr zu empfehlen !!


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