Schwalmere mit Plan B


Publiziert von spiez66 , 18. September 2023 um 23:34.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Berner Voralpen
Tour Datum:17 September 2023
Wandern Schwierigkeit: T6+ - schwieriges Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Zeitbedarf: 10:00
Aufstieg: 2600 m
Abstieg: 2600 m
Strecke:Spiez-Aeschiried-Schlieri-Rengglipass-Rengghorn-Schwalmere-Brittere-Britterehöreli-Steiberg-Schlieri-Spiez

Am Vorabend hat leichter Regen den Strassenstaub verfestigt, so darf ich mich per Velo ins Suldtal wagen. Immer langsam, die Beine sollen auch am Ende des Tages noch tragen. Im Schlieri ist der letzte offizielle Parkplatz, also starten wir offiziell hier und mit dem Gefühl, viel zu lange für die Fahrstrecke gebraucht zu haben. Auf dem Rengghorn sagt das Gefühl "umkehren", nach einer Essenspause heisst es immerhin "probiere". Entgegen der Erwartung ist das Gras trocken, und so gehts 400 m quasi horizontal nach S bis an eine seichte Rinne. Ein Pickel ist hilfreich. Durch die Rinne steil hoch und zurück auf den Grat bis P. 2390. 50 m absteigen und unschwierig den Grat weiter bis vor einen steilen Turm. Fallender Quergang nach rechts zu einer ersten Rinne, auf die folgende schwache Rippe und rechtshaltend aufwärts in die zweite, grasige Rinne. Steinmänner erleichtern die Orientierung, aber den Winter überleben die nicht. Die Rinne hoch, leichtes Klettern, Ausstieg in Schutt auf Höhe des Turms. Nun rechtshaltend aufwärts in eine Mulde aus schmierigem, schwarzem Schiefer. Bei Schnee oder Eis unbegehbar, heute heikel und exponiert 25 m nach rechts oben zu etwas weicherem Schiefer. Bisher war der Plan A: Abstieg wie Aufstieg. Durch diese Stelle aber steige ich nicht ab. Ca. 50 m höher stellt sich der runde Grat steil auf, der Wandfuss zieht sich gehen rechts unten. Ich quere horizontal im Schiefer zum Fuss eines seichten Couloirs (Steinmann). Durch dieses 25 m rechtshaltend hochklettern I-II in etwas brüchigem Fels. Nun gut 100 m eine steile schuttige Rampe nach links hochsteigen bis zur Gratschulter ca. 2620. Auch diesen Abschnitt will ich nicht absteigen. Und so nun wieder über den Grat im leichten Gehgelände zum N-Gipfel 2725 m und zum Hauptgipfel 2777 m. Somit also Plan B: Abstieg via Britterehöreli. Mit Schuttsurfen ist der Wanderweg schnell erreicht, der Abstieg führt bis Glütsch-Urschel und dann weglos via Brittere zum P. 2228, zuoberst über eine schiefrige Wegspur direkt am Wandfuss, T4+. Über den SW-Grat aufs Britterehöreli, ganz zu Beginn in steilen, felsigen Stufen, T5+, dann im Gras. Weil die Zeit doch ausreicht, versuche ich den ersten Teil des SW-Grat zur Schwalmere. T5+ ist gerechtfertigt, seit auf den ersten 20 m zur Scharte ein Seil hängt, ohne dieses wär's T6-, der Pickel ist auch hier hilfreich. Der Abstieg Richtung Latrejefeld geht zügig im Schieferschutt, dann durch etwas sumpfige Weiden westlich der Alp Steinberg dem Kuhweg folgend zur Alp Mittelberg, die Kuhtränken liefern die nötige Kühlung. Die leicht müden Füsse freuen sich auf die leichten Schuhe, die beim Velo warten. Und so startet die Rückfahrt beim offiziellen Parkplatz Schlieri, die paar Gegenanstiege nehmen die Beine erfreulich locker, einzig der Staub ist unangenehm. Zeiten kumuliert: Schlieri 2h 20 Rengghorn 3h 45 Schwalmere 6h 15 Britterehöreli 7h 50 SW-Grat Versuch 8h 10 Schlieri 9h 30 Spiez 10h 30

Tourengänger: spiez66


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