Kleiner Nock 2227m - Avventura in natura


Publiziert von georgb , 18. September 2023 um 12:33.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:17 September 2023
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Klettersteig Schwierigkeit: K3- (ZS-)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1050 m
Abstieg: 1050 m

Neben dem klassischen Speikbodenklettersteig gibt es im gleichnamigen Skigebiet noch drei! weitere Klettersteige, u.a. den avventura in natura hier. Er liegt etwas abseits und von der Speikbodenalm muss man erst ein Stück absteigen. Vielleicht liegt es daran, dass er nicht ganz so viel begangen wird!?
Nach einem zweiten Frühstück an der Bergstation richten wir das Material und traben gemächlich dem "Abenteuer in der Natur" entgegen. Schon beim Anblick des knackigen Einstiegs dreht eine Ferratista kurzerhand um und ihr Mann muss alleine weiter. Drei Mädels lassen uns vorsteigen und amüsieren sich, wie wir uns über die Anfangshürde kämpfen. Nach mehreren Anläufen haben es auch alle Mitstreiter geschafft und es kann richtig losgehen.
Wir sind ein wenig überrascht, eigentlich hatten wir uns den Klettersteig leichter erwartet, irgendwo im Netz wird er sogar für Anfänger und Kinder empfohlen!? Nach meiner Einschätzung ist er eher schwieriger als der Speikbodensteig, zwar "nur" mit B/C bewertet, aber länger und sehr armlastig. Dazu kommen ein paar unkonventionelle Kletterpassagen und viel Erde dazwischen.
Entsprechend hoch ist die Aussteigerquote, nach dem Notausstieg bei Element 14 sind wir alleine unterwegs, alle anderen haben sich verabschiedet! Für Anfänger und Kinder unter 12 Jahren keineswegs geeignet! Aber auch wir als erfahrene, ältere Semester müssen pumpen, es braucht kräftige Züge und trainierte Arme um bis zum Kleinen Nock durchzukommen.
Die Erbauer haben sich einiges einfallen lassen und sich richtig "ausgetobt". Es ist alles dabei, was einen modernen Klettersteig ausmacht und noch ein paar Extras dazu. Der erste Teil bis zum Notausstieg gewinnt so gut wie keine Höhe und bietet schon viel lustiges Hin und Her, mit Leitern, Holztritten und einer Dreiseilbrücke.
Erst danach zieht der Steig endlich in die Höhe und die Schwierigkeiten nehmen nicht ab, man sollte Kraftreserven übrig haben! Es gibt noch ein paar Zuckerl für den abenteuerlustigen Ferratista, neben einer Burmabrücke und originellen Tritthilfen, kurz vor Schluss noch das optische Highlight, eine freistehende, vom Hang weggeneigte Leiter. Sieht spektakulär aus, man steigt praktisch ins Freie, aber em Ende weniger stressig als befürchtet.
Beim Ausstieg direkt unter dem Gipfelkreuz atmen wir dann doch erleichtert durch, es war ein hartes Stück Arbeit und der Bizeps zwickt. Leider wird unserer Anstrengung nicht belohnt, der Alpenhauptkamm steckt in Wolken, kein Gletscherblick, schade.
Wir schleichen uns zügig abwärts zur Speikbodenalm. An dem Weg hat man vor Kurzem ein paar Rutschbahnen gebaut zur Belustigung der Besucher und natürlich komme ich nicht daran vorbei. Mit dem Rucksack auf dem Bauch und eingeschränkter Sicht ist die Rutschpartie durchaus abenteuerlich und mir entfahren ein paar Juchzer.
Dann aber weiter zum gemütlichen Teil des Tages bei Emil an der Trejeralm. Es gibt gute, bodenständige Hüttenkost, genau wie sie sein soll, Nudelpfanne, Knödel und Kaiserschmarren, je nach Geschmack. Wir lassen die avventura in natura auf der Sonnenterrasse Revue passieren bis die letzten Seilbahngäste abgefahren sind. In aller Ruhe steigen auch wir ab, ganz entspannt und ohne weitere Abenteuer.

Tourengänger: georgb


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»