Großer Nock 2400m - Nock Nock


Publiziert von georgb , 27. September 2022 um 07:26.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:25 September 2022
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1150 m
Abstieg: 1150 m

Unter der neuen Führung hat das Skigebiet Speikboden deutlichen Aufschwung und Erweiterung erfahren, nicht nur im Winter. Unter anderem wurden 3! Klettersteige angelegt, sie sollen Besucher auch im Sommer anlocken, damit die Bahnen ganzjährig laufen können. So wird der Zustieg zur Bergstation um einige Stunden verkürzt und die Gipfel sind schnell erreichbar, das entspricht dem modernen Berg-Zeitgeist.
Außer in der Gondel zu schaukeln, sich an Stahlseile zu ketten und Stimmungsmusik zu lauschen, kann man am Speikboden aber auch ganz normal in Ruhe Bergwandern. Allerdings muss man ohne Bezahlung deutlich mehr Höhenmeter einkalkulieren, bis zur Bergstation sind es auf der kürzesten Variante immerhin schon 600 davon. Will man dann noch einen Gipfel mitnehmen, kommt ein beachtliches Pensum zusammen. Für uns waren es knapp 1200, einschließlich zweier Gipfel und Mittagessen auf der Äußeren Michlreisalm.
Wir starten an der ehemaligen Mittelstation, über uns schweben die leeren Gondeln und auch wir sind ganz alleine unterwegs. Der Wetterbericht ist mäßig, es ist bewölkt und im Laufe des Tages ist Regen zu erwarten, kein Klettersteig- und kein Sonntagsausflugswetter. Erstaunlicherweise reißt der Himmel immer wieder auf und gibt ein paar nette Fotomotive frei, auch die Temperatur bleibt angenehm mild.
Wir folgen dem Forstweg und teilweise den Pisten, in einer guten Stunde stehen wir mit den zahlenden Gästen an der Bergstation. Damit haben wir schon das Gros an Aufstiegsmetern geschafft, zum ersten Gipfel, dem Kleinen Nock, ist es nur noch ein Sprung. Die "sportliche" Alternative, den Klettersteig "Avventura" lassen wir aus und wandern ganz klassisch über den Steig hinauf. Das Wegenetz ist vorbildlich gepflegt und markiert, wir sind begeistert von den zauberhaft angelegten, nett zu begehenden Platten. Wir passieren den Kinderklettersteig, ich bin versucht, bleibe aber dann doch erwachsen und wir gehen weiter zum Kleinen Nock mit riesigem Kreuz.
Gerade in diesem Moment ziehen dichte Woken auf, von Panorama keine Spur, wir drehen um und steigen dem Großen Nock entgegen, vielleicht haben wir dort mehr Glück!? Direkt auf dem Kamm verläuft der "Panoramaweg", ein zauberhafter Steig mit herrlich angelegten Steintreppen, man könnte bis zum Speikbodenspitz weitergehen. Uns genügt der Große Nock, erstaunlicherweise liegt er aber nicht direkt auf dem Weg und ist auch nicht angezeigt. Zum Gipfel zweigen wir ohne Markierung ab und suchen die beste Variante selbstständig zwischen Lawinenverbauungen und Felsblöcken. Nach wenigen Minuten stehen wir auf unserem zweiten Gipfel und hoffen immer noch vergeblich auf Schönwetterfenster.
Tierspuren führen vom Gipfel über den Südgrat abwärts, sie enden bald in den Felsen und nach ein paar Handgreiflichkeiten (I+) erreichen wir wieder den Panoramasteig. Die Wolken bleiben dicht, wir verzichten auf weitere Gipfel und steigen ab zum Speichersee. Natürlich beginnt in diesem Moment die Sonne zu scheinen, aber es gibt kein zurück, die Trejer Alm wartet mit diversen Köstlichkeiten.
Wir queren das Skigebiet und kämpfen uns mit einem knackigen Gegenanstieg zum Hühnerspiel mit Aussichtspunkt. Die Blicke bleiben sehr bescheiden, wir ziehen uns zum gemütlichen Teil des Tages zurück. Emil tischt auf, klassische Hüttenkost, wie es sich gehört und gewohnt schmackhaft. Gut gestärkt verabschieden wir uns und wackeln über den Daimerweg abwärts. Der angesagte Regen bleibt noch aus, trockenen Hauptes stehen wir am Auto: "Nock Nock".

Tourengänger: georgb


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