Schildflue - heute zu ambitiös


Publiziert von PStraub , 11. September 2023 um 18:48.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Prättigau
Tour Datum:11 September 2023
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Aufstieg: 600 m
Abstieg: 600 m

Die Schildflue wird nicht gerade überrannt. Über eine Besteigung von der Nord-(=Schlappin-)Seite gibt es bisher überhaupt keine HIKR-Berichte. Darum wollte ich mir das einmal ansehen.
Nur hatte ich mir am Vortag irgendwie den rechten Fuss "vercheibet". Keine Ahnung wie, er war einfach geschwollen und schmerzte. Nicht eben gute Voraussetzungen für eine Tour ins Unbekannte ..

Trotzdem fuhr ich mit der Bahn nach Klosters Dorf und von da per Bike ins Schlappintal.
Bis zum Kraftwerk-Ausgleichsbecken mit dem stolzen Namen "Schlappinsee" ist das eine gute, wenn auch stellenweise extrem steile Strasse. Ab dem Walserweiler Schlappin wirds ruppig. Die Strasse steigt und fällt, und in Sachen Belag gäbe es erhebliches Verbesserungspotenzial. Und es ist weit: Bis Inner Säss sind es noch einmal fast sechs Kilometer.

Hier war ein Paar daran, das Staudentros zu bekämpfen. Schaut man sich um, sind Dutzende von Hektaren damit überwachsen - selbst Sisiphus' Tätigkeit war wohl effizienter. Mit dieser Arbeit hätte man vor dreissig Jahren beginnen sollen.

Ab Inner Säss stieg ich den Hang hoch, mit etwas Geschick findet man meist eine Passage durch die Alpenrosen und Konsorten.
Weiter oben gibt es Weideflächen, überall durchsetzt von Blockschutthalden.
Auch wenn der Chalbertälligletscher heute nur noch aus Toteis besteht, muss er vor nicht allzulanger Zeit ein beträchtliches Transportpotenzial gehabt haben. Anders wären all die Endmoränen und die teils hausgrossen Blöcke in den Blockschutthalden in diesem Hang nicht zu erklären.

Auf gut 2600 m strich ich die Segel. Ich hatte einen Aufstieg via Chalbertälligletscher ins Auge gefasst. Das erschien mir vor Ort als unrealistisch. Nicht zuletzt, weil man ständig hört, wie sich Steine lösen. Auch wenn er völlig von Schutt bedeckt ist, darunter muss Eis vorhanden sein, welches sich bewegt.

Hingegen erschiene mir ein Aufstieg durch die Flanke rechts davon durchaus realistisch. Doch mein Fuss liess nur noch gehobenes Hülpen zu, es war höchste Zeit für den Abstieg.
Immerhin bestieg ich noch den P. 2300 "Uf den Bürgen". Auch hier: nach einer Querung übelsten Blockschuttes.

Auf der Rückfahrt besuchte ich noch die Hängebrücke über den Schlappinbach, welcher sich hier unten tief ins Gelände eingegraben hat.

Auch ohne Gipfelbesteigung: Das mir bisher völlig unbekannte Schlappintal war definitiv einen Besuch wert.


Bike: auf/ab je ca. 1000 Hm, 20 km

Tourengänger: PStraub
Communities: ÖV - Bike - Hike


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