Plattenhorn (Schlappin) - HIKR-Erstbegehung


Publiziert von PStraub , 11. Oktober 2023 um 18:54.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Prättigau
Tour Datum:11 Oktober 2023
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Mountainbike Schwierigkeit: WS - Gut fahrbar
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Aufstieg: 750 m
Abstieg: 750 m

Im letzten SAC-Führer wird mein heutiges Ziel so beschrieben:
"Ein besonders vom Schlappintal aus mit seinen grossen Plattenwänden imposant aussehender, ganz frei im Talhintergrund stehender Gipfel .."
Und die Routenbeschreibung lautet:
"Auf R. 133 zum Hüenersee (2453 m). Vom Hüenersee aus ist der Gipfel leicht in mehr oder weniger direktem Anstieg zu erreichen."
Mit Bewertung WS und einer Zeitvorgabe von 3/4 Stunden.

Während ich dem ersten voll zustimme, ist das zweite blanker Unfug. Die ganze Süd- und Südostflanke ist über 45°, über weite Strecken sogar über 60° steil. Da ist "leicht" doch eher fehl am Platz. Die Beschreibung der Routen folgt unten.

Erst fuhr ich wie hier mit der Bahn nach Klosters-Dorf und mit dem Bike nach Inner Säss (P. 2026). Dann stieg ich auf dem markierten Weg zum Hüenersee und weiter in die Gratlücke, wo der NO-Grat beginnt.
Schon da war offensichtlich, dass dieser Grat nicht so einfach zu begehen ist: Er beginnt mit einem Felsen, welcher nur mit Adhäsionskletterei zu besteigen wäre.

Um mir einen Überblick zu verschaffen, bestieg ich den gegenüberliegenden Gratkopf. Von dort war zu sehen, dass beim "Schlitz" ca. 30 m weiter links unten ein Durchkommen möglich wäre. So stieg ich dort ein. Das geht am Anfang gut, dann kommt eine Stufe, die man im Fels nach links ausweichend überwinden kann. Dort machte ich, in Ermangelung jetweder Routen-Info, den Fehler, auf Gamspfaden immer weiter in den  Südosthang auszuweichen. Das ist stellenweise recht übles T6-Gelände. Richtig wäre, gleich nach dieser Stufe zurück in den Schlitz zu gehen und dort bis zum Grat aufzusteigen. Der ab dort in netter Gratkraxelei leicht zu begehen ist. So bin ich dann abgestiegen.

Im Aufstieg erreichte ich den Grat erst kurz vor dem Gipfel wieder.
Die Aufstiegsvariante ist, auch wenn das der Führerautor vielleicht anders sieht, nur T6-Junkies zu empfehlen.

Der Gipfel bietet - obwohl ringsum von höheren umrundet - hübsche Ausblicke.
Es war praktisch windstill und für die Jahreszeit viel zu warm.

Abgestiegen bin ich erst, wie erwähnt, am Grat. Nach dem Stöcke- und Rucksackdepot bin ich Richtung Schaftällifurgga weitergegangen und habe im Verlauf des Abstiegs noch den Schaftällichopf bestiegen. Anschliessend stieg ich einigermassen in der Falllinie zur Hütte bezw. zum Bike ab. Die Hänge sind zwar steil, aber wenn man den Felsköpfen ausweicht und mit Zwergstaudentros umgehen kann, geht das zackig.

Die Strasse zwischen Schlappin und Inner Säss ist nicht gerade des Bikers Traum. So war ich nicht unglücklich, als ich in Schlappin in der dortigen Beiz vor den einschlägigen Erfrischungen sass.

Bezüglich HIKR-Erstbegehung: Der Wegpunkt "Plattenhorn" wurde zwar schon von jemandem eingetragen. Doch wenn ich den Text lese, kann ich mir nicht vorstellen, dass der Autor oben war.


Bike: auf/ab je ca. 1000 Hm, 25 km

Tourengänger: PStraub
Communities: ÖV - Bike - Hike


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