Schlappin - Schottenseefürggli - Seetalhütte - Alp Sardasca: von Klosters-Dorf nach Monbiel


Publiziert von dulac , 8. September 2019 um 10:08.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Prättigau
Tour Datum:30 August 2019
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 8:30
Aufstieg: 1520 m
Abstieg: 1350 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:RhB Klosters-Dorf
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Bus Nr. 231 Monbiel - Klosters-Platz
Kartennummer:map.geo.admin.ch

eine Reko-Tour in mir bis anhin unbekanntes Gebiet.

 

Mein Interesse geweckt hatte dieser *Bericht von Flylu von Oktober letzten Jahres. Auf diesen wundervollen Aussichtsberg namens Westliche Plattenspitze wollte ich auch einmal hinauf.

 

Allerdings ist er für öV-Tüürler zumindest auf den ersten Blick etwas abgelegen. Und die Gegend nordöstlich von Klosters kannte ich zudem bisher noch garnicht. Drum lag es für mich nahe, mich zunächst mit dieser Ecke ein wenig vertrauter zu machen. Dafür schien mir eine Runde von Klosters-Dorf ins Schlappintal, dann am Hüenersee vorbei aufs Schottenseefürggli und Abstieg ins Seetal bis Sardasca mit anschliessender Rückkehr nach Monbiel/Klosters-Platz am sinnvollsten.

 

Und so wurde es dann auch umgesetzt. Start also bei der Bahnstation Klosters-Dorf. Die erste Etappe bis zur Alpsiedlung Schlappin heute auf der zur frühen Stunde nur wenig befahrenen Asphaltstrasse. Die meisten der Serpentinen hätten sich auch auf Wegspuren abkürzen lassen. Doch das Gras dort war mir noch eine Spur zu nass und der Zeitgewinn bergwärts wäre für mich auch nur unerheblich gewesen.

 

Die hübsche Siedlung Schlappin in der Morgensonne mit dem kleinen See – idyllisch!

 

Der Talweg wendet sich hier von Nord nach Ost, zugleich mutiert er hier von Asphaltstrasse in einfachen Schotterfahrweg. Dieser endet dann rund 5 km ab Schlappin bei der Kübliser Alp („Inner Säss“ auf der LK) auf gut 2000m.

 

Die weite Ebene im Anschluss ist durch die vielen kräftig wasserführenden kleinen und grösseren Bäche recht sumpfig. Allerdings hat es fast überall genügend flache Steine als Tritte. Als Komplikation dabei freilich auch jede Menge Fladen der vielköpfigen Kuhherde.

 

Danach steigt der Bergweg anders als zuvor merklich an bis sich nach Überquerung einer letzten Kuppe der Hüenersee zeigt.

 

Ab hier bis zum Schottenseefürggli wird das Umfeld nun zunehmend alpiner. Und auch der Steig stellenweise etwas fordernder, ohne allerdings T3  zu überschreiten.

 

Bis zum Fürggli war ich rund 4¼ h unterwegs gewesen und es war Eins, also die rechte Zeit für eine Mittagsrast; mit - je nach Sitzposition - Aussicht auf einen der beiden Seen: Der Hüenersee für meinen Geschmack der deutlich attraktivere, beim Schottensee boten dagegen die Seehörner mit ihrem Gletscher die attraktivere Kulisse.

 

Seit der Kübliser Alp war ich niemandem mehr begegnet, jetzt am Fürggli gesellten sich nun kurz drei junge Frauen, auch vom Bodensee, dazu. Sie waren am Vortag zur Tübinger Hütte aufgestiegen und wollten jetzt weiter zur Seetalhütte für die nächste Nacht.

 

Nach diesmal – für meine Verhältnisse - eher kurzer Mittagsrast machte auch ich mich auf den Abstieg über die steilen Serpentinen. Zunächst zumindest. Doch dann schien mir der direkte Abstieg über die (ebenfalls recht steilen) Grasflanken attraktiver, wobei ich davon ausging weiter unten wieder auf den Normalweg zu stossen. Doch dessen Route, und darauf hatte ich nicht geachtet, hatte einen ganz anderen Verlauf. Also musste ich wohl oder übel im weiteren Verlauf meinen Weg durch viel Vegetation und einige sumpfige Strecken im Umfeld der nicht eben wenigen Bäche und Bächlein suchen. Machbar war's wohl, doch es hat etwas Zeit gekostet.

 

Schliesslich hatte ich aber auch so das südliche Ende des Sees und damit zugleich die Seetalhütte erreicht. Eigentlich hatte ich mich auf ein Weizen auf der Terrasse vor der Hütte eingestellt, doch die Hütte ist trotz der aufgezogenen Fahne unbewartet.

 

Wenn's auch kein Weizen war, so liess sich das Bier eine Dreiviertelstunde später zumindest auf der Alp Sardasca noch nachholen.

 

Von Sardasca hätte es (das hatte ich zuvor noch nicht im Detail gekannt) die Möglichkeit gegeben, mit dem Gotschna-Taxi nach Klosters zu fahren. Um 16.45 sogar zum vergünstigten Einheitspreis von CHF 14,00 pro Person. Nur etwas über eine Viertelstunde hätte ich dafür warten müssen.

 

Nein es war nicht Geiz, dass ich davon abgesehen habe, sondern Ehrgeiz, auch den Rest noch aus eigener Kraft zu schaffen und dabei diese zumindest im ersten Teil noch unbekannte Strecke selbst zu erfahren. Die zusätzlichen rund anderthalb Stunden bis Monbiel, wo ich dann den Ortsbus nehmen wollte, entpuppten sich dabei allerdings immer mehr als Hatsch, an dessen Ende ich mit mittlerweile 8 ½ Stunden Gehzeit darüber nicht unfroh war.

 

Auf der Habenseite stand zugleich aber, ich kann das Gebiet und die Verhältnisse dort nun einigermassen einschätzen und die nächste Tour besser planen. Dass sie bereits 5 Tage später und zugleich bei Traumwetter stattfinden würde, war zu diesem Zeitpunkt noch nicht abzusehen, aber eine glückliche Fügung.

Zur Schwierigkeitsbewertung ist noch anzufügen, dass die Tour nur in Auf- und Abstieg beim Schottenfürggli kurz über T2 hinausgeht, sowie im weiteren Abstieg zur Seetalhütte, wenn's wie bei mir abseits des Wegs sein muss.


Tourengänger: dulac
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Kommentare (2)


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Flylu hat gesagt:
Gesendet am 9. September 2019 um 19:41
Lieber Wolfgang

Herzliche gratulation zu deiner gewallts Tour !!

Bei deinen Fotos kommen mir schöne Erinnerungen hoch von meiner Tour ausser beim Schottenseefürggli, aber bei diesen Verhältnissen wie du sie hattest, war das ja kein Problem.

Freut mich, dass du das unbekannte Schlappin gefallen hat.

Liebe Grüsse, Lucia


dulac hat gesagt:
Gesendet am 10. September 2019 um 19:16
Liebe Lucia,

herzlichen Dank für Deinen anerkennenden Kommentar und noch einmal für die Vorlage, die Du mir zuvor mit Deinem Bericht geliefert hattest. Ohne ihn hätte ich von dieser attraktiven Region wohl weiterhin keine Notiz genommen.

Mit der Plattenspitze hatte es wenige Tage später bei Traumwetter und -aussicht dann ja auch noch geklappt. Nur beim Bericht muss ich noch um etwas Geduld bitten.

GLG Wolfgang


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