Litnis 2068m - Der letzte Tannheimer

Wir verlassen das Tannheimer Tal nicht ohne einen letzten Gipfel. Die Litnis gehört wohl gerade noch zu den Tannheimern, zumindest ist sie aus dem gleichnamigen Tal erreichbar. Kurz bevor wir ins Reutter Becken abbiegen, zweigt rechts ein Sträßchen ab nach Rauth und dort gibt es ein paar Abstellplätze direkt am Einstieg zum Wandersteig.
Es wird um eine freiwillige Spende gebeten, das ist mal ein sympathischer Parkplatz! Und wieder ist es drückend heiß und wieder haben wir ausgiebig gefrühstückt und wieder rinnt der Schweiß. Nur Jock scheint das nichts anhaben zu können, in seinem Rhythmus stapft er locker voraus und wir mit Abstand schnaubend hinterher.
An der Gräner Ödenalpe brauchen wir dringend Erfrischung und lassen uns auf die Sitzbank im Schatten fallen. Je nach Geschmack dopen wir uns mit Buttermilch, Tirola Kola und Zipfer Märzen. Eines davon hat gewirkt, ich spüre neue Kräfte, ziehe der Litnis entgegen und eine halbe Stunde später stehe ich am Gipfel. Was doch so ein Hopfenblütentee bewirken kann ;-)
Kurz teste ich den Direktabstieg über den Ostgrat, aber an der ersten Abseilstelle drehe ich gerne wieder um. Inzwischen habe ich Gesellschaft bekommen, eine junge Einheimische steht am Kreuz und packt ein Bierchen aus, ich bin begeistert. "Ohne Bier am Gipfel, das geht ja gar nicht!" klärt sie mich auf und prostet mir zu. Bevor die Wirkung meines Dopings nachlässt, verabschiede ich mich und fliege hinab zur nächsten Einkehr, diesmal an der Nesselwängler Ödenalpe.
Dort backt die Chefin hervorragende Kuchen! Das braucht es auch für die letzte Querung um die Krinnenspitze herum, der Meraner Weg zieht sich nochmal enorm. Wir haben Gelegenheit, Blicke auf all unsere Gipfel zu werfen und das ganze Tannheimer Tal von oben zu betrachten. Schön wars!
Am Parkplatz im Rauth fällt uns der Haldensee ein, also nochmal zurück, eine bessere Erfrischung für die Heimfahrt kann es nicht geben. Vielleicht sollten wir mal zum Badeurlaub wiederkommen, statt uns ständig auf Gipfel zu quälen!?