[Höch Turm]² ≙ Chilchbergüberschreitung +Hangeltraverse


Publiziert von 3614adrian , 13. August 2023 um 15:24.

Region: Welt » Schweiz » Schwyz
Tour Datum:12 August 2023
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: ZS
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SZ   Ortstockgruppe 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 2060 m
Abstieg: 2060 m

Den Höch Turm habe ich erst einmal vor 15 Jahren im Anschluss an den Bös Fulen und auf dem Weg zum Ortstock bestiegen. Mindestens seit dann sind mir die Chilchbergtraverse und der Aufstieg über die Hangeltraverse irgendwo im Hinterkopf geblieben. Die Tourenplanung am Vorabend um 21.30 Uhr war wieder einmal etwas gar spontan und so war ich noch beim Parkplatz im Sahli unsicher, wie ich denn jetzt die gewünschten beiden Varianten in eine Tour packen soll. Hangeltraverse im Aufstieg macht natürlich mehr Sinn, vielleicht aber doch zu wild für solo?, danache Chilchberge im Abstieg dafür ungünstiger. Starte ich mit der Chilchbergtraverse, bereitet die Hangeltraverse im Abstieg Bauchschmerzen. Ich entscheide mich daher für die Chilchbergtraverse mit der Option die Hangeltraverse bei einem Wiederaufstieg ab der Furggele noch zu versuchen.

Danke @Dinu für diesen Bericht, der mir doch einigermassen eine gute Vorstellung der Schlüsselstelle im Südaufstieg des Höch Turm (Hangeltraverse) ermöglichte.

Chilchbergüberschreitung
Ich starte um 05.45 im Sahli beim Parkplatz. Spontan steige ich über die Alp Eigeli und Mälchberg auf und gelange so recht direkt zum Hängst und einfach weiter zum Pfaff. Erst hier realisiere ich, dass dieser Grat über die Chilchberge ziemlich lang ist und erst bei den Chilchbergen zu steigen beginnt. So folge ich teils joggend diesem Grat in schöner Morgenstimmung mit etwas mehr Wolken als erwartet. Die Wegfindung ergibt sich von alleine und beim Chli Chilchberg halte ich soweit möglich direkt dem Grat entlang, wo in recht gutem Gestein gekraxelt werden kann.
Beim Gross Chilchberg kommt dieser Gedanke, direkt der Gratkante entlang zu klettern, auch ganz kurz auf. Natürlich bleibe ich vernünftig und folge den Grasbändern nach rechts, bis links haltend über felsdurchsetzte Grasplanggen wieder hochgekraxelt werden kann. Ich erreich den Grat bei einer Abseilschlinge. Ab hier in einfachem Gelände weiter zum Gipfel. Der Abstieg ist anfangs etwas steil und das rutschige Geröll  mahnt zur Vorsicht. Etwas nach P. 2426 treffe ich zwei Einheimische, welche gleichzeitig wie ich im Sahli gestartet sind, jedoch noch mit dem Auto soweit wie möglich hochgefahren sind. Sie empfehlen mir statt dem mittleren, das aus dieser Perspektive letzte Band zu benutzen.

Höch Turm
Wie empfohlen folge ich dem Fuss des Berges und steige über das letzte Band hoch. Vom kürzlich abgeschmolzenen Neuschnee ist alles noch etwas feucht aktuell. Oben hat es eine dünne Kette. Danach in schöner Kraxelei über den Westgrat in nun schön trockenem Fels. Nach knapp 3h stehe ich auf dem Gipfel.
Im Abstieg folge ich wieder dem Westgrat und steige über das mittlere Band ab. Dieses ist im oberen Bereich feucht und hat noch wenig Restschnee und somit weniger ,gäbig, als das hintere Band.
Vom Fuss des Berges traversie ich kurz zum Nordfuss und gelange über plattige Felsen zur Furggele, welche ich etwas oberhalb errreiche. Mit Vorteil würde man sich möglichst direkt an die Ostwand des Höch Tum halten, so könnten die plattigen Felsen umgangen werden in welchen ich mir wie in einem Labyrinth den Weg suchen musste. (Tja, vielleicht hätte ich einfach meinen eigenen 15-jährigen Hikr-Bericht lesen sollen...)

Guten Mutes steige ich zum zweiten Mal Richtung Höch Turm - dieses Mal über den Südgrat mit der Hangeltraverse. Bis zur besagten Schlüsselstelle gibt es keine Schwierigkeiten. Vor der Hangeltraverse hat man einen guten Überblick über die kurze Kletterstelle. Die paar Meter, welche etwas gehangelt werden müssen, lassen sich dank guten Griffen gut meistern und auch der Abstieg auf das Bödeli ist kurz und nicht schwierig. Der Wiederaufstieg über das kurze Wändchen ist zu Beginn klettertechnisch etwas schwieriger, lässt man sich etwas Zeit, finden sich aber immer die notwendige guten Griffe. Der Fels ist hier solide. Ausgesetzt ist das Ganze aber schon. Absteigen würde ich hier lieber nicht wollen.
In einfacherem Gelände wird das offensichtliche Band erreicht, welches über zwei Runsen nach links führt. Ich nutze danach die erste Möglichkeit um wieder rechts hochzusteigen und halte direkt Richtung Grat. Nach einem kurzen Gratstück, folgt noch eine senkrechte Wand, so dass nochmals kurz links ausgeholt wird um sogleich wieder rechts aufwärts zurück zum Grat zu steigen. Danach alles dem luftig kraxeligem Grat entlang mit verwittertem, brüchigen Gestein. Bald stehe zum zweiten Mal für heute auf dem Gipfel. Es befinden sich gerade noch zwei Zweiergruppen auf dem Gipfel und schnell sind 20-30 Min. verschwatzt.
Beim erneuten Abstieg über den Westgrat wähle ich dieses Mal das mittlere Band. Für den Abstieg Richtung Glattalpsee wähle ich schuttige Rinnen nach P. 2427. Oben etwas mühsam wird es unten bald grasig und gestufter. Beim Glattalpsee treffe ich wieder auf die zwei Einheimischen vom Morgen und sie geben mir noch den  Tip für den Abstieg ab Seilbahn die Geisschälen zu benutzen. Dies ist wirklich noch ein spannender Abstieg mit oben einer kurzen Leiter und dann ziemlich endlosem Geröllsurfen. Nach dem Geröllfeld halte ich links zurück zu den Wanderwegenn nach Milchbüelen. Der letzte Abstieg entlang der Seilbahn unterhalb dem Schattgadenhüttli hätte ich mir schenken können. Es hat zwar alte Wegspuren, mit dem hohen Gestrüpp und Brennesseln aber wirklich kein Genuss. Da kommt die kurze Erfrischung unten im Gwalpetenbach gerade recht.

Tourengänger: 3614adrian


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Kommentare (1)


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ᴅinu hat gesagt:
Gesendet am 13. August 2023 um 17:19
Bitteschön :-) so soll's sein.
Wow, da hast du aber ziemlich eine Runde absolviert, gratuliere!
Beste Grüsse
Dinu


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