Vorderer Schmied (3122 m) – aussichtsreicher Hausberg der Weißkugelhütte

Vorderer Schmied (3122 m) – aussichtsreicher Hausberg der Weißkugelhütte
 
Auf den Vorderen Schmied führen ab der Weißkugelhütte ein westlicher und ein östlicher Steig. Der westliche ist etwas anspruchsvoller (T4), daher haben wir diesen für den Aufstieg gewählt.
Bei strahlend blauem Himmel starten wir vom wunderbar gelegenen Melag im Langtauferer Tal. Nach wenigen Metern ins Tal hinein zweigt der Steig zur Weißkugelhütte ab. Von der Hütte wenige Höhenmeter links hinauf, bis rechts der westliche Adlersteig zum Adlerkopf und Schmied abzweigt. Das „Gipfelkreuz“ des Adlerkopfes (kein wirklicher Gipfel) ist von hier bereits zu sehen (auch von der Weißkugelhütte aus). Der gut markierte Steig führt bald in felsiges Gelände; wir wählen die Variante, die in einem großen Bogen nach rechts an einem kleinen See vorbei führt. Dort wendet sich der Steig nach links durch grasigeres Gelände. Weiter geht es felsig-schuttig in die Südwestflanke des Adlerkopfes und man erreicht nach der Durchquerung dessen WSW-Rücken. In dieser Passage muss man schon das eine oder andere Mal Hand anlegen, aber das Gelände ist kaum ausgesetzt. Auf dem WSW-Rücken gut gestuft durch Fels aufwärts; immer wieder braucht man die Hände zum Hochsteigen, zwei kurze Passagen sind seilversichert, weiterhin gibt es aber kaum nennenswert ausgesetzte Stellen. Weiter oben flacht das Gelände ab. Oberhalb ca. 3.000 m Höhe liegt noch Neuschnee, der vor knapp einer Woche gefallen ist. Den Adlerkopf lassen wir rechts liegen und steigen die letzten Höhenmeter recht flach zum Gipfel. Die dortige Angabe von 3170 m auf einer Metalltafel ist zu hoch gegriffen. AV-Karte und Kompasskarte geben 3122 m an, was auch mit der Höhenangabe meines alten barometrischen Höhenmessers übereinstimmt.
Wir hatten Glück: Nach den trüberen letzten Tagen ist die Luft für August sehr klar und die Sicht entsprechend sehr gut, vor allem Richtung Silvretta im Westen.
Abstieg auf dem östlichen Steig. Zunächst am Adlerkopf vorbei und zügig problemlos abwärts, bis auf ca. 2900m Höhe eine längere Passage mit grobem Blockwerk folgt. Hier muss man konzentriert bei der Sache sein, aber der Steig ist m. E. eindeutig weniger anspruchsvoll als die westliche Route (maximal T3+). Markierungen sind reichlich vorhanden, so dass man gut durch die Felsbrockenpassage geleitet wird, bis das Gelände durch schuttig-grasige Hänge abgelöst wird. Schließlich wird der Richterweg erreicht (der zum Gepatschferner führt – lohnend!), und in wenigen Minuten sind wir an der Weißkugelhütte zurück. Abstieg auf dem Talweg an der Melager Alm vorbei nach Melag.