Hochberg oder Gras ist nicht gleich Gras - Teil II

Da sitze ich also nun auf dem Hochberg im einzigen Schatten weit und breit, nämlich dem des Gipfelkreuzes -  und weiss ob der mich umschwirrenden Insekten, trockenem Mund und schmerzenden Beinen nicht so recht, ob ich mich freuen soll. Die geplante Begehung des Ostgrats (nachzulesen in Teil I) brachte mich ganz schön in die Bredouille! - Natürlich war es dann mehr als vernünftig, umzudrehen - trotzdem wurmte es mich schon etwas. 

Nun denn! Es hätte ja auch weitaus schlimmer ausgehen können, als nur mit leicht angeknackstem Selbstbewusstsein - gestehe ich mir zu.

Also den Blick nach vorne gerichtet und hin und her überlegt, ob ich noch mental und körperlich fit genug bin, um die Überschreitung des Roß und Schadona-Rothorns dranzuhängen, wie zunächst angedacht.

Soso? Erst abblitzen und dann immer noch große Pläne schmieden? Du bist ja unverwüstlich!

Bei Rückschlägen mag man doch mögliche, jetzt echt mitten in der Tour recht ungeschickte Folgen so schnell es geht "kompensieren". Das ist normal und fördert die Aufarbeitung sonst womöglich stark hinderlicher nachhaltiger Unsicherheiten ungemein. Mit den 2 Gupfen nahe des Hochbergsattels ist das schon ansatzweise geglückt - aber so ganz zufrieden bin ich mit mir noch nicht.

Unverbesserlich!

Andererseits - es ist sehr heiss, was ich nicht gut vertrage - und viel Ozon in der Luft, was großen körperlichen Belastungen auch nicht förderlich sein soll. Hmmm, also was tun? Es bestehen zum Glück etliche Optionen für mich, die ich anhand recht spärlicher Berichte im Vorfeld recherchiert habe. Die Entscheidung selbst fällt mir dadurch nicht unbedingt leichter, aber allein Alternativen ggf. parat zu haben beruhigt mich und gute Vorbereitung hat mir schon oft den ganzen Tag gerettet.

Ich verschiebe die Entscheidung Roß/Schadona-Rothorn vorerst bis zur Lücke am Hochberg - Westgrat, die ich schon zuvor gespannt beäugt hatte. Dann würde ich weitersehen.

Und?

Ich will ja nicht alles vorher verraten. Seht und lest selbst.
Viel Spaß dabei

Fazit: Großartige Überschreitung für (Steil-)Gras-Fans und Könner! Zeitplan und Routenwahl erlauben dabei kaum derartige von mir gemachte Fehler - schmälern mein Gesamterlebnis aber dank der Blumepracht, Vielseitigkeit und noch moderatem Abenteuer-Anteil nur wenig.