Kramerspitz, 1.985 m (Überschreitung)
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Eigentlich hatten wir über den Stepberg-Alpensteig auf den Kramer gewollt, landeten aber bei der Pfadfinderei durch Garmisch (natürlich hatte die Zeit mal wieder nicht gereicht, einen Stadtplan auszudrucken) zu weit östlich, was sich im Nachhinein als ganz sinnvoll erwies.
Vom Ortsrand (750m) verläuft ein Forstweg geradeaus hinauf zum Kramer-Plateau-Weg, kreuzt diesen und führt in einer großen Ost-Serpentine zu St. Martin auf dem Grasberg 1028m). Danach geht er in einen hübschen Waldsteig über, der nach ca. 30 Minuten die "Felsenkanzel" passiert (da haben sie doch tatsächlich eine kleine Aussichtsplattform an den Weg gebaut), sich in großen und kleinen Serpentinen leidlich zügig aufwärts windet, zwischendurch die Schwarze Wand quert und auf ca. 1750m Höhe endlich in den Kramersteig oben auf dem Kamm mündet. Unterwegs gibt es immer wieder schöne Tiefblicke nach Garmisch und Fernblicke in Mieminger und Wetterstein - halt etwas viel Wald, aber wenn man so tief startet, geht es halt nicht anders. Kurze Felspassagen haben Drahtseile.
Oben folgt der Pfad mit etwas Auf und Ab dem Kammverlauf zunächst bis zu einem Vorgipfel (Rosskarköpfe), Gipfel- und Gedenkkreuze stehen hier überall herum. Von diesem steigt man nach Südwesten in eine Scharte ab, von der aus der Steig nordseitig den Kramergipfel quert und dann in einer Kehre "von hinten durch die Brust ins Auge" erst über einen Grasgrat, dann in leichter Kraxelei auf den kreuzbewehrten Gipfel führt.
Der Ausblick von dort oben war ausgesprochen lohnenswert: Estergebirge, Mieminger und Wetterstein dekorativ voller Puderzucker, der Fuß der Zugspitze samt Eibsee schon herbstnachmittäglich dunstumweht - nie kam sie mir so "niedrig" vor. Muss am Dunst gelegen haben. Ostwärts die westlichen und südlichen Ammergauer Alpen (die habe ich noch lange nicht "durch"...), im Hintergrund die Tannheimer Berge.
Wir hatten während des ganzen Aufstiegs bis zu den Rosskarköpfen trockene herbstliche Verhältnisse. In der Querung unterm Kramergipfel jedoch lag recht viel Schnee; die ausgeprägte Spur (Tritte) darin war steinhart gefroren, wie Eis. Ausrutschen sollte man da besser nicht, und in umgekehrter Richtung (also abwärts) wäre diese Passage möglicherweise etwas unangenehm gewesen. (Von daher war es doch ganz gut, dass wir von Osten aufgestiegen waren.) Grödel wären da nicht verkehrt.
Runter zur Stepbergalm geht es anfangs etwas steil, dann ziemlich sanft und gemütlich über viel Gras. Für einen Abstecher auf den Ziegspitz fehlte die Zeit, wir waren anreisebedingt erst spät am Vormittag gestartet, also direkt den Stepbergalpensteig runter, auch dies ein sehr hübscher Waldsteig, der aber kein Ende nimmt...
Insgesamt eine nette Spätherbsttour, der Jahreszeit entsprechend im oberen Bereich nur mäßig bevölkert.
Die Fotos sind von mali und mir.
Ein sehr schönes beschriftetes Panoramafoto gibt es hier:
http://www.hoehenrausch.de/panoramabilder/bilder/gross/kramerspitz.jpg


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