Von Gaflei nach Sargans

Über vier Stunden Anfahrt. Der letzte (Klein-)Bus ist so überfüllt, dass der Chauffeur nicht sicher ist, ob er mit allen hinauf kommt. Es gelingt, wenn auch knapp. Wenn man buchstabengetreu sein will, steigt man von Gaflei, Klinik noch rund eine Viertelstunde hoch zum eigentlichen Startpunkt. Die Aussicht ist hier besser, ansonsten ist er nicht speziell markiert. Dann beginnt der lange Abstieg nach Vaduz. Bald erreiche ich den Aussichtsturm. Eindrücklich ist der Blick zur wilden Bergflanke des Alpspitz. Nach dem Aussichtsturm wird der Weg schmaler, die Bergflanke steiler. Aber man verliert gut an Höhe und erreicht schliesslich die Burgruine Schalun. Hier mache ich eine erste Trinkpause und esse zwei, drei Baslerleckerli.

Der weitere Abstieg erfolgt auf Forststrassen. Für Wanderer etwas weitläufig, sind sie bei Radfahrern aber recht beliebt, mir begegnen zahlreiche. Zum Schluss geht’s einem schönen Waldrand entlang zum Schloss Vaduz. Es ist momentan vollkommen eingerüstet. Ich steige weiter ab in die Stadt, und wandere am Rathaus von Vaduz vorbei zuerst noch nordwestwärts. Später geht’s wieder in südlicher Richtung zum Rheinpark-Stadion, wo wohl demnächst das Spiel Vaduz-Sion beginnt. Auf einem Bänklein in der Nähe mache ich meine Mittagspause.

Über eine 135m lange Holzbrücke gelange ich über den Rhein und in die Schweiz. Die jetzt folgende Strecke ist etwas trostlos. Wandern in der Nachmittagssonne auf schnurgeraden Teerstrassen. Aber auch das geht vorbei. Ich erreiche den Ortskern von Sevelen. Beim Brunnen neben dem Rathaus lösche ich meinen Durst und fülle die Flasche wieder ganz auf. Jetzt wird der Weg wieder schöner. Auf dem Wartauer Sagen- und Geschichtsweg wandert man, oft im Wald, recht hoch über der Rheinebene. Bei einer Fotopause treffe ich ein Paar aus dem französischen Baskenland. Sie sind auch auf der Via Alpina, allerdings mit mehr Gepäck als ich, sogar mit Zelt. Sie haben Verpflegung für sieben Tage dabei. Sie machen diese Wanderung als Test für eine lange Wanderung in Schweden. Gemeinsam setzen wir unsere Wanderung fort, wobei ich immer auch nach einem Beizli ausschaue, ich habe grosse Lust auf ein Bier! Die Zeit vergeht im Flug beim angeregten Plaudern über dies und das. Beim Bergwerk Gonzen findet sich dann ein Beizli. Und hier trennen sich unsere Wege wieder, wir wünschen uns gutes Gelingen für unsere Vorhaben.

Vom Bergwerk aus ist es nicht mehr allzu weit bis zum Schloss Sargans. Und hier ist auch mein Etappenziel, der Bahnhof in Sargans zu sehen. Und auch dieses Wegstück ist nicht mehr lang. Wo stellen die beiden wohl ihr Zelt für heute Nacht auf? Auf mich wartet nun noch eine dreistündige Heimreise. Der Start ist geglückt, als nächstes nehme ich mir die Etappen 2 und 3 von Sargans nach Elm vor. Wann, das sagt der Wetterbericht.

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