Liechtenstein Weg - Teil 1

Als ich das erste Mal in Liechtenstein war, führte ich eine Wanderung entlang des Fürstin-Gina-Weg, Liechtensteiner Höhenweg und Prättigauer Höhenweg. Bei der Anreise ist mir Liechtenstein in sehr guter Erinnerung geblieben. Damals nahm ich mir vor nochmals dieses Land zu besuchen.

Bei einer Internetrecherche stiess ich dann auf den Liechtenstein Weg. Auf der Webseite ist folgendes zu lesen:

"Auf dem Liechtenstein-Weg warten 75 Kilometer gespickt mit spannenden Geschichten, Sehenswürdigkeiten, herrlichen Ausblicken, idyllischen Rastplätzen und vielem mehr auf den Entdecker. Am besten erwandert man den Liechtenstein-Weg, der durch alle 11 Gemeinden des Landes führt, während mehreren Tagesetappen".

Im Juli unternahm ich zwei längere Wanderwochen. Und jetzt wollte ich nicht nochmal eine längere Wanderung unternehmen. Daher beschloss ich, die Tour mit dem MTB zu erfahren. Nach längerem Suchen im Internet hatte ich auch darüber Infos gefunden. Da ich die Tour nicht, wie dort beschrieben, mit dem E-Bike unternehmen wollte, hatte ich mir zunächst die Daten angesehen. Etwa 84 km Distanz mit etwa 1'600 Hm im Aufstieg bei einer Fahrzeit von ca. 8 Stunden. Dies kann ich bestimmt in 2 Tagesetappen aufteilen. Also habe ich eine Unterkunft auf halber Strecke (Schaan) gebucht und bin früh nach Liechtenstein gefahren. Das Wetter wurde für das Wochenende mit sehr warm und trocken vorhergesagt.

Sehr häufig wird der Liechtenstein Weg, der sehr gut beschildert ist, von Süd nach Nord begangen. Dies hatte ich dann auch mit berücksichtigt.

Zur besseren Orientierung und zu den Beschreibungen der Sehenswürdigkeiten kann ich die zugehörige App LIstory empfehlen. Aber beachte: dort wird nur die Wanderroute beschrieben. Die Radroute folgt aber sehr oft der Wanderroute.

Hinweis:

Die Etappenbeschreibungen habe ich direkt aus der Webseite übernommen und teilweise angepasst.

Tag 1:

Schon von weitem sichtbar ist die Burg Gutenberg, die über Balzers thront. Nachdem ich die mittelalterliche Burg umfahren habe, führt der Liechtenstein-Weg durch die Gemeinde Balzers und dann über die Alte Römerstrasse bis nach Triesen.

Vom Kulturzentrum Gasometer in Triesen führt der Weg stetig ansteigend bis zur Kapelle St. Mamerten. Anschliessend folgt der wirklich steile Aufstieg ins Walserdorf Triesenberg. Das Dorfzentrum liegt auf rund 900 Meter. Oben angekommen, bin ich schon ziemlich platt. Da ich sehr langsam gefahren bin, hat auch mein GPS die Aufzeichnung verweigert. Die Aufzeichnungsfehler sind gut zu erkennen.

Am Beginn des Sagenweges musste ich mich erholen und viel trinken.

Hinter Triesenberg folgt nach dem anstrengenden Aufstieg eine tolle und lange Abfahrt hinunter nach Vaduz. Vom Schloss Vaduz ist es nicht mehr weit hinunter ins Städtle von Liechtensteins Hauptort Vaduz. Im verkehrsfreien Städtle führt der Liechtenstein-Weg entlang der Museumsmeile mit dem Kunstmuseum und der Hilti Art Foundation, dem Postmuseum, der Schatzkammer und dem Landesmuseum ins Regierungsviertel von Vaduz. Dort lohnt sich der Blick auf das vom deutschen Architekten Hansjörg Göritz entworfene Landtagsgebäude und das daneben liegende Regierungsgebäude.

Im Städle suche ich mir ein Restaurant und fülle die Energiereserven wieder auf. Danach fahre ich zur Kathedrale St. Florin und zur Alten Rheinbrücke, um dann dem Rhein entlang und am Fussballstadion vorbei zurück ins Vaduzer Zentrum zu gelangen.

Auf dem Liechtenstein-Weg gelange ich in Vaduz gleichmässig ansteigend am Weingut der Hofkellerei des Fürsten von Liechtenstein entlang durch Alt-Vaduz bis zum Roten Haus. Hier habe ich einen  wunderbaren Blick auf Schloss Vaduz. Weiter geht es dann zur Universität Liechtenstein. Nun weiter zu den Ruinen eines römischen Kastells bis ins Dorfzentrum von Schaan.

Erst jetzt merke ich, dass ich nochmals 80 Hm vom Dorfzentrum zu meinem gebuchten Hotel zurücklegen darf. Nicht zu erwähnen, dass ich zum Abendessen nochmals ins Dorfzentrum hinunter gehen muss. Ich schlafe in der Nacht aus den beschriebenen Gründen sehr gut.
 

Tag 2:

Ich geniesse das Frühstück und stelle bei dem weiteren Routenverlauf auf der App fest, dass meine Übernachtung nicht weit vom Kloster St. Elisabeth entfernt liegt. Aufgrund der Anstrengung des Vortages verzichte ich heute auf die etwa 300 Hm hinauf nach Planken. Dieses Teilstück werde ich bei meiner nächsten Tour als Startetappe wählen. Daher fahre ich vom Kloster St. Elisabeth nach Nendeln. In Nendeln führt der Weg vorbei an den Überresten eines römischen Gutshofs ins Zentrum von Nendeln. Am Bahnhof Nendeln vorbei erreiche ich bald den Sportpark Eschen/Mauren.

Da es nun immer stärker zu regnen beginnt, entschliesse ich mich nach Balzers zurückzufahren. Dazu habe ich mich für den Weg über die Veloroute Nr. 35 (Liechtensteiner Rheintalroute) entschlossen. Dieser führt direkt am Sportpark Eschen vorbei. Bevor der Weg bei Vaduz am Rhein bis Balzers führt, lege ich nochmals eine Pause in Vaduz ein. Ganz gemütlich und zufrieden radle ich zurück nach Balzers. Der Regen hat nun aufgehört und die Sonne zeigt sich sogar öfters.