Hirzli & Planggenstock ab Morgenholz

Howdy, 

Meine Sommerauftaktwanderung letztes Wochenende sucht Fortsetzung und so werde ich beim Hirzli fündig. Anreise überschaubar und beim Betrachten der Landkarte ist mein Finger schon etliche Male dort hängen geblieben. Zudem verspricht die erste Bergkette südlich der Linthebene eine gute Aussicht.

Nach nicht allzu früher Tagwache, kurz fertig packen und friedliche Anfahrt nach Niederurnen. Zuerst aber noch beim Dorfbäcker ein Laugengipfeli und ein Schoggigetränk eingekauft. Dieser kleine Abstecher hätte ich dann fast eine halbe Stunde Wartezeit beim Luftseilbähnli in Niederurnen gekostet. Aber oho! Mit einem Sprung in die Wanderschuhe (ohne die Schnürsenkel zu binden) und kurzem Spurt zur Kasse schaff' ich's fast sekundengenau auf die 09:00-Fahrt.

Nachdem dann die Schuhe bei Morgenholz ("Bergstation") auch gebunden sind, kann's losgehen. Sonnencrème fehlt eigentlich auch noch. Aber im Aufstieg zum Hirzli gibt es zahlreiche Waldabschnitte. Und da ich relativ zügig unterwegs bin, hätte ich die erste Schicht Sonnenschutz sowieso gleich rausgeschwitzt. Nach 1 1/4 Stunden sind die 660 Höhenmeter geschafft und ich stehe auf dem Hirzli. Jetzt ist aber höchste zeit für Sonnenschutz. Gleichzeitig gönne ich mir noch ein frisches T-shirt. Tolle Aussicht da oben. Gegen Norden ist nichts im Weg und wenn ich die Auge etwas zusammenkneife, kann ich sogar Oslo erkennen. Mumpitz! :-D So klar ist Luft dann doch nicht und dann gäbe es noch so etwas wie Erdkrümmung. Nachdem der strengste Teil geschafft ist und die hervorragende Aussicht in die auf dem Bürostuhl verkümmerte Wanderseele verinnerlicht ist, geht's weiter zum Planggenstock. In stetem Auf und Ab ist auch jener Gipfel bald erreicht. Nebst der freien Sicht in den Norden reizt auch immer wieder mal der Blick auf die nächste Bergkette im Süden: Fridlispitz bis Chöpfenberg. Nicht alles meine Liga, aber daraus lässt sich bestimmt auch etwas Machbares stricken... Nach wiederum ganz kurzer Pause auf dem Planggenstock wartet mit dem Chämmli ein genüssliches Teilstück auf einer schmalen Krete. Gerade breit genug, dass man genüsslich drauf los wandern kann. Bei Gegenverkehr wird's allerdings eng! Ohne Vegetation und Bäume wäre das Chämmli mental vermutlich noch etwas anspruchsvoller. Allmählich flacht das Gelände aus und es öffnet sich der Blick auf die Muesalp. Hier wollte ich ursprünglich absteigen und mich auf den Rückweg machen. 

Die Beine fühlen sich noch fit und zeitlich ging's bis hierhin auch zügig voran, also beschliesse ich spontan, in Richtung Mälchterli und Rossweidhöchi zu verlängern. Auf der Wanderkarte ist ein - allerdings nicht durchgehender - Pfad eingezeichnet, was ich etwas verharmlose. Tatsächlich ringt mir die Zusatzschlaufe noch ein paar Flüche ab, nirgends gefährlich, aber streckenweise mühsam. Die Belohnung folgt aber sogleich mit einem super gelegenen Holzbänkli beim Rossweidhöchi Gipfelkreuz. Der perfekte Ort für meine Mittagsrast.

Nach dem südlichen Abstieg treffe ich auf ein Alpsträsschen, dem ich - inkl. der einen oder anderen Kreuzung - das Tal wieder abwärts bis Morgenholz folgen kann. Nach kurzer Wartezeit schwebe ich im Luftseilbähnli wieder nach Niederurnen. Die Fortsetzung des Wandersommers ist gelungen. Schöne Gegend!

Die Zeit von 5 Stunden umfasst Gipfel- und Fotopausen von knapp 1 Stunde; netto rund 4 Stunden Gehzeit.
Die Schwierigkeiten: Morgenholz - Hirzli T2; Hirzli - Planggenstock - Chämmli - Rossweidhöchi abwechselnd T2/T3, Rückweg v.a. auf Alpsträsschen T1