Chrinnenberg - Brandenfels: Blumen- und Insektentour

Zum Chrinnenberg laufe ich wie üblich in Wald bei der Höhenklinik los. Die Strasse verlasse ich beim Chrinnenhof und biege auf den Wanderweg ab. Nach dem Gehöft in Tann schlage ich den Weg in Richtung Chrinnenberg ein. Der Himmel ist blau, kaum Wolken. Und was mir passt, es ist nicht schwül. Aber trotzdem freue ich mich auf den Wald über den Chrinnenberg. Dort dann, bei P.1112, fällt mir das neue Wegstück auf, wo es im Winter bei Schnee oder Eis immer sehr mühsam war. Ein Forstarbeiter ist am Pinseln. Auf meine Frage, was er da mache, ist die Antwort: beschädigte Wurzelstellen sollen mit Wurzelharz schneller regenerieren.

Neben der Alpwirtschaft Farner führt der Weg steil durch den Wald ab nach Rüti auf eine Wiese. Im hohen Gras recken sich die Blütenstände des Weissen Germer in die Höhe. Die Rinder weiden vorallem im Schatten der grossen Bäume beim Ausgang zum Gerwald. Am Wegrand fallen mir immer wieder Blumen auf, wo ich bei näherem Betrachten kleine Tierchen wie Hummeln, Falter oder Wanzen entdecke. Alle auf der Suche nach Nahrung. An einem Baum steht ein Pilz wie eine gelbe Omelette ab. Der Natur gehen die Ideen nie aus!

Zweipunktige Wiesenwanze auf einer Distel

Nach der Wolfsgrueb zweige ich auf den Neuweg ab. Dieser führt erst mal horizontal durch den schattenspendenden Wald. Das üppige Grün verwehrt sehr oft den Blick in die Nagelfluhwände auf der Tössseite.

Kurz vor dem Neuwegbächli möchte ich dann auf den unmarkierten Pfad abzuzweigen und den Brandenfelsgubel zu besuchen. Neu weist eine grosse Tafel auf den Abzweiger hin. Ist also nicht mehr zu verpassen! Auch ist der ganze Weg aufbereitet und entschärft worden. Keine Probleme mehr. Aber auf dem Weg bleiben sollte man immer noch, nach rechts stürzt es steil gegen die Töss ab! Bald einmal erreicht man die Wegverzweigung: links über eine neue Brücke zum Brandenfelsgubel, nach rechts für den Abstieg hinunter auf den Tössweg. Der Giessen des Brandenfels führt nach den vielen und ausgiebigen Gewittern genügend Wasser. Der Gubel wurden vor vielen Jahren für die Öffentlichkeit als Grillplatz ausgebaut. Mehr Eindruck als die Feuerstelle macht mir die Grösse dieses höhlenähnlichen Gubels.

Zurück und hinunter an die Töss. Eine markierte Brücke führt über den Fluss und auf dem Tössweg wandere ich hinunter zur Tössscheidi. Die dort an den Felswänden heimischen Safran-gelben Steinwurz sind noch sichtbar, aber die Stengel haben die Blüten verloren. Da bin ich diesmal zu spät dran, was ich eigentlich vermutet hatte. In der Nähe des Chatzentobels ist lautstark das Rauschen des Wasserfalls der Töss zu hören. Gewitter sei dank fällt da sehr viel Wasser über die Felsbarriere. Nach der Wegkurve führt ein steiles Weglein hinunter an die Töss. Vorsicht ist angebracht, da doch recht lockeres Gestein anzutreffen ist. Gewaltig der Anblick auf diesen Wasserfall! Da muss ich doch gleich noch durch die Töss auf die andere Seite, um so noch näher ranzukommen. Zum Glück, ohne dass die Schuhe voll laufen.

 Brauner Waldvogel an einer Witwenblume

Wie schon bekannt, führt nun die Strasse ohne grosses Gefälle abwärts. Mit einem Bike ginge es einiges schneller, dafür hätte ich die vielen Schmetterlinge auf den Acker-Witwenblumen nicht beachtet und nicht auf Foto festhalten können. Aber irgendwann habe ich die schon oft begangene Strecke nach Steg hinter mich gebracht und nehme den Tösstaler für die Heimfahrt.

	Marschzeiten inkl. Fotopausen:   Wald Höhenklinik – Chrinnenberg  1h 14' Chrinnenberg – Wolfsgrueb - Brandenfels  1h 13' Brandenfels – Wasserfall  42' Wasserfall – Steg Bhf  1h 12'   Der genaue Routenverlauf ist aus dem GPS-Track ersichtlich