Tössbergland: Chatzentobel und Fuchstobel


Publiziert von CampoTencia , 16. Juni 2017 um 20:25. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Zürich
Tour Datum: 8 Juni 2017
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-ZH   Zürcher Oberland 
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Werktags mit PW ab Steg zum Reservoir Buri
Kartennummer:1093 Hörnli, 1113 Ricken

Wandert man der Töss entlang hoch gegen die Tössscheidi, dann fällt unweigerlich der imposante Wasserfall auf. Kurz danach zweigt links ein Tobel ab. Das Chatzentobel. Wie kommt man da hinein, ist es begehbar? Auf älterem Kartenwerk sind noch Wald- und Fusswege eingezeichnet, die im Nirgendwo enden. Für uns ein Anreiz, der Sache auf den Grund zu gehen.
 
Die erste Möglichkeit, gleich nach dem Wasserfall hochzusteigen, verwerfen wir schnell: zu nass, die erdige Auflage auf der Nagelfluh rutscht ab. Also auf zur letzten Möglichkeit, hin zur Bachscheidi und auf den Weg hoch zur Sennhütte. Auf etwa 890m verlassen wir den Wanderweg und gehen geradeaus weiter. Durch hohes Gras, Disteln und sonstiges Zeckengewächs geht es ebenaus durch eine offenbar nicht mehr oft begangene Gegend. Nach etwa 400m erblicken wir einen neu angelegten Pfad, der vermutlich zur Sennhütte hinauf führt. Über uns raschelt und knackt es: zwei Gämsen verschwinden über Felsen und entziehen sich unserem Blick. Kurze Zeit später erreichen wir das Ende des Tobels und sind erstaunt, dass wir einen alten Rastplatz mit Tisch, Bank und Stühlen antreffen. Auf der Rückenlehne einer Ruhebank ist 'Sommercamp' eingeschnitzt. Was war hier einmal? Eine stabile, mit Gittergeflecht besponnene Holzbrücke führt über den Chatzentobelbach. Der Weiterweg ist recht ausgeprägt und am Ende des in der Karte eingezeichneten Weges geht es auf gut sichtbaren Spuren weiter, so wie ich es in Erinnerung habe, als wir vor einiger Zeit von Hinter Stralegg zum Beicher hinunter gingen. Bevor wir zum Beicher hinunter abbiegen wollen, fallen uns Spuren auf, die auf einen Weg ins Fuchstobel hin deuten. Die Neugier ist geweckt, wir gehen es an. Ohne Hindernisse, wenn man von hohem Gras und Grüngewächs absieht, erreichen wir das Ende des Fuchsbachtobels und stehen bald im Stadel, wo wir auf einen schon bekannten Wanderweg zur Stralegg treffen.
 
Auf etwa 1000m zweigt im hohen Gras eine Spur ab, die zur Kägisweid führt. Und gemäss Karte im Nirgendwo endet. Wir sind neugierig und folgen dem gut sichtbaren, aber offenbar nur selten benutzten Weglein. Uns fallen die immer wiederkehrenden roten Markierungen an Bäumen auf: das "J" ist unübersehbar. Während wir so durch hohes Gras vorwärts gehen, erblicken wir Überreste eines Tierkiefers. Wie lange das wohl schon hier liegt? Der Weg führt weiter, als er in der Karte vermerkt ist. Im Gebiet unter der Hinter Stralegg macht er einen Rechtsknick und bald treffen wir auf die Spur, die von der Stralegg zum Beicher hinunter führt. Unser Weg aber geht auf etwa 990m weiter ins Chatzentobel hinein. Wir treffen bald auf einen neu angelegten Weg, der offenbar mit jenem identisch ist, den wir vorher im Chatzentobel gesehen haben. Und wiederum die roten "J"-Markierungen. Kurz darauf geht es steil hoch und wir gelangen zum Weg Sennhütte-Bachscheidi und stehen nach wenigen Schritten auf der Stralegg-Strasse.
 
Auf dem Waldsträsschen wandern wir ebenaus hoch über dem Schwämibach. Hohe Douglasien und andere Nadelbäume geben uns kühlenden Schatten. Wir passieren den Giessen des Neuschürtöbelibaches und kurz darauf die noch imposantere Giessenwand eines Seitenarmes des Schwämibaches und zweigen bei Daviden rechts hinunter ab zu einem weiteren, nicht eingezeichneten Weg auf der linken Talseite des Schwämitobels. Wie schon fast den ganzen Tag bewegen wir uns durch hohes Gras und durch Brombeerranken vorwärts. In der Gegend von Lättrüti erblicken wir unter uns zwei Gämsen. Leider verziehen sie sich schnell, sodass wir keine Gelegenheit für einen Schnappschuss haben. Bei der Köbi-Hütte steigen wir einmal nicht direkt steil zur Bachscheidi ab, sondern wählen den Weg zur Tobelrüti und erreichen bei P.816 die Hintere Töss.
 
Nach 45 Minuten sind wir zurück beim Parkplatz in Buri. Eine grossartige Entdecker-Tour in unserem schönen Tössbergland ist zu Ende. Sie wird uns lange in Erinnerung bleiben und hat uns in unserem Entdeckerdrang bestätigt.
 
 

Tourengänger: CampoTencia, Krokus


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Geodaten
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 35620.gpx Sennhütte - Buri

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Kommentare (1)


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Felix hat gesagt:
Gesendet am 10. November 2017 um 08:08
spannend - gut gemacht!


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