Mythen-Trilogie
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Die Mythen-Gruppe ist von unserem Wohnort Zürich aus als beeindruckende Siluette deutlich vor der Kulisse der dahinterliegenden Hochalpen zu erkennen. Das regt natürlich zu einer Begehung ein. Auf Hikr.org finden sich einige tolle Berichte über Besteigung der drei Gipfel - Haggenspitz, Kleiner Mythen und Großer Mythen. Wir konnten uns nicht recht entscheiden, welchen wir besteigen sollten; warum dann nicht eine Überschreitung der ganzen Gruppe von Nord nach Süd? Das Wetter versprach sehr gut zu werden, der Schnee sollte weitestgehend abgeschmolzen sein, also optimale Bedingungen.
Bevor wir mit unserem Bericht loslegen: großen Dank an die tollen Berichte von
ironknee (Bericht hier),
Ossi (zur Tour hier klicken) und
Bombo (was verbirgt sich wohl hier? ja, der Bericht!). Dank eurer exzellenten Beschreibungen konnten wir die Tour einfach nur genießen und hatten keine (größeren) Probleme, den Weg zu finden. Wie in den Berichten empfohlen, hatten wir Gurt und 40 m-Seil dabei, zusammen mit einer Hand voll Bandschlingen und Expressen. Während der ganzen Tour blieb alles aber schön verpackt im Rucksack; bis auf eine heikle Passage bei der Besteigung des Gr. Mythen fühlten wir uns ohne Seil sicher. Und an besagter Stelle war eine Sicherung auch nicht möglich. Nun ja, ein gutes Trage-Training war's auf jeden Fall.
Jetzt aber zur Tourenbeschreibung
Haggenspitz Nordgrat [T6, III]
Übergang zum Kleinen Mythen (durch den Kamin [T6, III]) und hinab nach Zwüschet Mythen [T5]
Chalberstöckli-Route auf den Großen Mythen [T5]
Bevor wir mit unserem Bericht loslegen: großen Dank an die tollen Berichte von



Jetzt aber zur Tourenbeschreibung
Haggenspitz Nordgrat [T6, III]
- Wir starteten um 7:30 Uhr von Brunni (Parkplatz beim ersten Skilift), gerade als die Sonne die Spitze des Gr. Mythen beleuchtet. Noch war kein anderer Wanderer zu sehen, was bei -2°C auch verständlich erschien. Der zügige Aufstieg in 35 min zum Haggeneck lies die Temperaturen in Körpernähe aber recht schnell ansteigen. Auf der Kuppe oberhalb des Restaurants dann die erste Sensation des Tages: der grandiose Blick im Morgenlicht über das Nebelmeer, das sich über den Vierwaldstätter und Lauerzer See hinaus Richtung Jura, Schwarzwald, und den Bodensee zog. Daraus erhoben sich im Westen Pilatus und Rigi-Kette, im Süden der Alpenhauptkamm, gen Osten die Glarner Alpen und das Alpstein-Massiv. Schon mal ein toller Beginn!
- Den Weg zum Schärsack fanden wir erst im zweiten Anlauf. Zunächst gingen wir vom kleinen Parkplatz auf der Wiese am Viehzaun direkt auf der Kuppe entlang; nach ein paar Metern und einem Blick auf die Karte machten wir kehrt und gingen ein paar Meter auf der Straße zum Restaurant. Hier nahmen wir dann den unscheinbarer Weg in den Wald hinein. Wenig später kraxelten wir eine kleine Stufe hinauf und standen auf dem Rand der Wiese mit dem Viehzaun; wir hätten vorhin also einfach weiterzugehen brauchen.
- Den weiteren Weg zu finden war kein Problem: wir folgten einfach den roten und gelben Markierungen (und der Wegbeschreibung der oben erwähnten Berichte). So gelangten wir nach ein paar Kraxeleien zur Traverse, die wir ohne Probleme überwanden. Zum Glück war der Schnee ganz abgeschmolzen; mit Schnee wär's wohl eine heikle Sache geworden. Anschließend weiter hinauf zu den beiden Kaminen (wir hatten uns schon vorher entschieden, nicht den Müller-Kamin zu gehen). Nehmen wir nun den rechten oder linken; hm, knobeln; wir kletterten durch den linken. Weiter gehts über schöne Blöcke und Spalten. Der Fels ist griffig, trocken, und hält. Wir genossen die Kletterei, einige athletische und technische Züge versüßten das Klettererlebnis. Zum Schluss die letzten Meter hinauf auf den Mini-Grat zum Gipfel des Haggenspitz, den wir nach zwei Stunden um 9:30 Uhr erreichten.
- Vom Gipfel konnten wir nochmals das Panorama bewundern und den Weg hinüber zum Kl. Mythen studieren. Der Anblick des Kamins zum Gipfel des Kl. Mythen ist von hier recht einschüchternd; aber erstmal hingehen und angucken...
Übergang zum Kleinen Mythen (durch den Kamin [T6, III]) und hinab nach Zwüschet Mythen [T5]
- Ein paar Schlucke aus der Trinkflasche genommen, einen Riegel verdrückt, dann gehts hinab zum Griggeli. Der Abstieg ist zwar logisch, trotzdem haben wir ein paar extra Kraxeleien eingebaut: "...ist das eine Trittspur... hm, ja sieht so aus... ups, doch nicht, hier gehts runter... nu gut, kein Problem... oh, schwieriger als gedacht... weiter gehts...". Man entdeckt immer wieder eine Markierung, aber die Dichte ist deutlich geringer als beim Aufstieg. Wir kamen etwas unterhalb des Griggeli raus, aber macht nichts. Oben dann nen fetter Pfeil, na also.
- Vom Griggeli folgten wir dem gut sichtbaren Weg im Zick-Zack in die Nordostflanke des Kl. Mythen. Über recht brüchiges Gestein und feuchtes Erdreich ging es hinauf zum Einstieg in den Kamin. Jetzt sieht er auch schon nicht mehr so furchtbar aus. Der Kamin ist toll zu klettern: fester Fels, gute Griffe und Tritte; ein paar nette Kombinationen und Züge; leider ist er schon zu Ende, wenn es grad richtig Spaß macht. Für den Übergang Haggenspitz - Kl. Mythen benötigten wir ca. eine Stunde, trotz unserer kleinen Klettereinlagen beim Abstieg vom Kl. Mythen. Wieder waren wir alleine am Gipfel und genossen die warme Sonne und die Aussicht.
- Der Abstieg vom Kl. Mythen über den Vorgipfel nach Zwüschet Mythen verlief ohne nennenswerten Ereignisse.
Chalberstöckli-Route auf den Großen Mythen [T5]
- Die Uhr zeigte 11.30 als wir das Schuttfeld unterhalb des Chalberstöcklis erreichten; also noch mehr als genug Zeit für die Besteigung des Gr. Mythen. Am linken Rand des Schuttfeldes stiegen wir bis zu einem mit pinker Farbe auf den Fels gemaltem Pfeil, mit dem vielversprechenden Buchstaben "NE". Über einen Baumstamm gingen wir auf das Schotterfeld und quälten uns über das nachgebende Geröll bis zu einem kleinen Schneerest hoch. Von hier aus markieren pinke Punkte den Aufstieg über die Grasflanke hinauf zum kleinen Sattel zwischen Nordost-Grat des Gr. Mythen und Chälberstöckli.
- Der Aufstieg ist durchweg mit weiteren hübsch-pinken Punkten markiert, die Wegspuren deutlich sichtbar. Die Kletterei ist nicht so anspruchsvoll wie am Haggenspitz/ Kl. Mythen. Man zieht sich an Wurzeln und Bäumstämmen hoch, kraxelt auf allen vieren über manche steile Graspassage. Stellenweise zieht man die Alp Zwüschet Mythen direkt unter sich.
- Die schwierigste Stelle ist dann der Ausstieg auf den Ostgrat: Eine Traverse, oben mit freiliegenden Felsplatten, unten Gras-Tritte, die teilweise unter einem nachgeben. ganz unten die Holzeck Bergbahn. Zum Glück hängen hier mehrere Ketten, an denen man sich entlang hangeln kann. Wir haben etwas geschwitzt und eine nachgebende Grasmatte sogte für einen Adrenalin-Schub, dann waren wir auf den Ostgrat. Nun stiegen wir entlang des Grates über weitere Grasmatten hinauf zum Normal weg. Unterwegs trafen wir noch drei Gämsen. Die Wanderer auf dem Normal-Weg guckten etwas verdutzt, als unsere Köpfe neben dem Weg auftauchten.
- Auf dem Normal-Weg, der jetzt fast durchweg mit Geländer aus zwei Ketten abgesichert ist (T0?), gelangten wir zum Gipfel des Großen Mythen, den wir nach 1 1/2 Stunden um 13:15 Uhr erreichten. Hier herrschte ein rechtes Gedränge, von Ruhe keine Spur. Nach einer ausgiebigen Rast stiegen wir auf dem Normal-Weg über Holzeck hinab nach Brunni.
Tourengänger:
alpinos

Communities: T6
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