Munt da la Bes-cha und Las Sours


Publiziert von rhenus , 7. Juli 2023 um 10:41.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Oberengadin
Tour Datum: 5 Juli 2023
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 600 m
Abstieg: 1200 m

An unserem dritten Tag im Oberengadin gings bei erneut typischem Tagesgangswetter mit Gewittern am Nachmittag von Muottas Muragl über die Segantinihütte und den Schafberg auf den westlichen Gipfel der beiden "Schwestern" (rätoromanisch Las Sours). Die genussreiche Wanderung verbindet den aussichtsreichen "Klimaweg" bis zur Segantinihütte mit der leichten Besteigung eines durch historische Lawinenverbauungen geprägten Berggipfels.

"Die Landschaft stört mich in meinem Denken.... Sie ist schön und will deshalb betrachtet sein". An diesen Satz von Franz Kafka erinnerte ich mich, als wir von Muottas Muragl die Standseilbahn verliessen und das grossartige Panorama auf uns einwirken liessen. Kein Wunder, liess sich auch der grosse Maler Giovanni Segantini hier oben auf dem Schafberg zu seinem Alpentryptichon "Werden", "Sein", "Vergehen" inspirieren. Wie viele andere auch versuchten wir durch Klicks auf unseren Handykameras etwas von dieser Schönheit der Oberengadiner Landschaft einzufangen und mitzunehmen. 

Vorerst wanderten wir gemeinsam ins recht wolkenlose Val Muragl hinein nach Margun und weiter bis zum Brücklein über die "Ova da Muragl". Hier trennten sich unsere Wege. H. und B. begingen ebenaus den blumenreichen Panoramaweg zur Alp Languard, während ich etwas mehr Auslauf brauchte und den Spuren Segantinis auf den Munt da la Bes-cha (Bes-cha = Schaf) folgte. Vor dem Aussichtspunkt 2467m wurde der Weg von den erneut gesichteten Wegmachern mit schweren Steinplatten tadellos hergerichtet. Ich passierte die Segantinihütte, wo der grosse Maler am 28. Sept. 1899 unverhofft an einer Bauchfellentzündung starb und stieg auf den etwas erhöhten Munt da la Bes-cha 2764m mit den vielen Steinmannli. Von hier überblickt man sehr schön den nahen Westgipfel des "Las Sours". Auffällig die vielen Lawinenverbauungen nach Anweisung und Art des Johann Coaz, dessen Sonderausstellung ich mir tags zuvor im Museum Alpin in Pontresina anschaute, siehe hier. Dann stieg ich runter zur Fuorcla da la Chamanna 2703 und folgte einem rotweiss markierten Wanderweg hinauf zum Westgipfel der beiden "Schwestern". Die eindrücklichen alten Schutzbauten in Form von trocken aufgemauerten Schwergewichtsmauern bis fast hinauf zum Gipfel sind noch tadellos intakt und schützen Pontresina im Anrissgebiet vor Lawinen und Steinschlag. Bei der kurzen Gipfelrast stieg ein zweiter Berggänger zu mir herauf, mit dem ich mich etwas austauschte.

Ich verzichtete auf die Besteigung des Ostgipfels, damit H. und B. auf der Alp Languard nicht zu lange auf mich warten mussten und stieg über den "Steinbockweg", zum Schluss durch eine Mutterkuhherde, hinunter zur Beiz auf der Alp Languard. Hier sassen H. und B. und schwärmten von der Aprikosenwähe, die sie soeben probiert hatten. Während sie anschliessend mit der Sesselbahn nach Pontresina schwebten, stieg ich zu Fuss den Wanderweg durch den sehr schönen Föhren- und Lärchenwald hinab. Eine Gedenktafel erinnert an einer Wegbiegung an den deutschen Nobelpreisträger und Entdecker der Röntgenstrahlen Wilhelm Conrad Röntgen, der wie die ehemalige Kanzlerin Angela Merkel als Stammgast während 43 Sommern in Pontresina seine Ferien verbrachte. Nach diesem schönen Bergerlebnis und einem Glacé im "Kochendörfer" kehrten wir über den Julierpass und durch ein auch unser Auto reinigendes Gewitter zurück ins "Heidiland".             

 



Tourengänger: rhenus


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