Überschreitung Morgehorn - Wyssi Frau - Blüemlisalphorn


Publiziert von berglerFL , 20. Juni 2023 um 16:27.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Frutigland
Tour Datum:17 Juni 2023
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Hochtouren Schwierigkeit: ZS+
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 2150 m
Abstieg: 2150 m

Schon ziemlich lange ist es her als ich den letzten Bericht geschrieben habe. Also höchste Zeit mal wieder was zu schreiben. Am letzten Wochenende waren wir mal wieder unterwegs, hier ein paar Zeilen dazu:


Tag 1 17.06.2023 Hütenzustieg T3

Nach einer längeren Anreise per ÖV erreichten wir gegen Mittag die Bergstation der Oeschinen-Gondelbahn.
Wir wanderten kurz zum Oeschinensee runter um da noch etwas zu essen und unser nicht benötigtes Material (kurze Hosen, Flip Flops... für An- und Abreise) im Wald zu deponieren. 
Danach machten wir uns auf den Weg in Richtung Blüemlisalphütte. Der Weg führt zuerst oberhalb des Sees entlang bis zum Underbärgli. Von diesem Wegabschnitt aus hat man bereits einen schönen Ausblick über den See zum Gipfel des Blüemlisalphorn welches wir unter anderem am nächsten Tag besteigen wollten.
Vom Unterbärgli geht es über ein paar Kehren hinauf zum Oberbärgli, wo sich dann der Weg teilt. Die grosse Anzahl der Wanderer biegt hier in Richtung Heuberge ab, somit wurde es dann in Richtung Blüemlisalphütte etwas ruhiger. Weiter dem Wanderweg entlang, ab ca. 2300m ändert sich dann das Gelände und die Gegend wird alpiner. Schöne Sicht auf die Gletscher und auf die Blüemlisalpgruppe. Kurze Zeit später kommt dann auch die Hütte in Sicht. Die letzten 300hm sind aktuell noch im Schnee zu bewältigen. Dieser war um diese Uhrzeit schon sehr weich und nass, es hat aber eine gute Spur und ist somit kein Problem. 


Tag 2 18.06.2023 Gipfeltag

Das Frühstück war auf 03.00 Uhr angesetzt, somit konnten wir dann um ca. 03.30 Uhr starten. Aktuell kann man gleich oberhalb der Hütte rechts direkt auf den Gletscher queren. Der Schnee beginnt direkt bei der Hütte. Zuerst eher linkshaltend stiegen wir über den Gletscher auf um dann in einem grösseren Rechtsbogen die Spaltenzone bei und oberhalb des Blüemlisalpsattels zu umgehen und unter die Flanke des Morgehorn zu gelangen. Über diese steile Flanke stiegen wir linkshaltend auf. Aktuell sind die Verhältnisse top, der Gletscher ist gut eingeschneit und in der Flanke hat es kein Eis. Der Schnee mehrheitlich ist hart und griffig, dies sollte dann auch bei der ganzen Überschreitung so sein. 
Wir kamen als erstes auf dem Morgehorn an und durften einen wunderschönen Sonnenaufgang erleben.
Nun folgte der erste Teil dieser Überschreitung, der Abschnitt zwischen Morgehorn und Wyssi Frau.
Zuerst über eine schönen Firngrat bis zu einer ersten Stelle im Fels die abgeklettert werden muss. Ist aber an Eisenstangen gut absicherbar. Danach mehrheitlich im Firn hinüber zur Wyssi Frau.
Danach folgt der etwas anspruchsvollere und längere Abschnitt der Überschreitung hinüber zum Blüemlisalphorn. Hier wechseln sich Firn und Felspassagen ab. Auch hier sind die Firnpassagen aktuell griffig und perfekt zu begehen. Die Felspassagen lassen sich gut absichern. Bei der Schlüsselstelle hat es zu Beginn einen Bohrhaken und oben eine Eisenstange wo man nachsichern kann.
Die letzte Felspassage vor dem Gipfel war etwas heikel wegen des Schnees, zudem war der kurze Firnteil direkt danach schon etwas weich. 
Vom Gipfel des Blüemlisalphorns genossen wir einen grandiosen Rundumblick. Die ganze Berner und Walliser Prominenz war unter anderem zu sehen. Ein wahnsinnig toller Aussichtsberg.

Der Abstieg vom Gipfel bis zum Rothornsattel ist aktuell noch komplett im Schnee. Dieser ist auch hier noch sehr griffig und somit konnten wir den ganzen Abstieg ohne Abseilen bewältigen. 
Ab dem Rothornsattel geht es über eine steile Flanke runter auf den Blüemlisalpgletscher. Wir entschieden uns für den Abstieg zurück über die Hütte und nicht für den Direktabstieg zur oberen Fründenschnur. Dies aufgrund des Schnees der aktuell noch weit hinunter reicht, zudem wurde dieser Abstieg bisher noch nicht begangen. 
Der Schnee in der Abstiegsflanke und auch auf dem Gletscher war dann unglaublich weich und tief was den Gegenanstieg zur Lücke bei Ufem Stock entsprechend anstrengend und heiss gestaltete.
Von dieser Lücke kann man dann die Hütte sehen und es ist nicht mehr weit. Zurück über den Gletscher auf welchem wir morgens aufgestiegen waren und so waren wir dann wieder bei der Hütte.

Abstieg dann über den Wanderweg zum Oeschinensee wo wir uns noch ein Bad gönnten.

Tourengänger: berglerFL


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Kommentare (2)


Kommentar hinzufügen

ᴅinu hat gesagt:
Gesendet am 21. Juni 2023 um 19:18
Ciao Simon
Herzliche Gratulation zu dieser wunderschöne Überschreitung! Da hast du die richtige Nase gehabt, tolles Wetter, tolle Verhältnisse :-)
Welcome Back auf hikr.org....
Bis wieder einmal in den Bergen ;-)
Dinu

berglerFL hat gesagt: RE:
Gesendet am 22. Juni 2023 um 07:46
Sali Dinu
Danke dir für den netten Kommentar :-)
Ja es hat wirklich super gepasst mit allem, da hast du recht :-)

...und beim nächsten Mal schaffen wir es dann vielleicht auch mal zu einem kurzen Schwatz ohne Telefon ;-)
LG Simon


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