Vergnügliche Chrindirunde...

Während in den Alpen oberhalb 2000-2500m noch viel Schnee liegt, der zu letzten Ski- und ersten Hochtouren einlädt, sind die Voralpen bis auf willkommene Schneereste bereits weitgehend aper und von blühenden Enzianen, Flueblüemli, Krokussen und Soldanellen übersät. Zeit also, um wieder erste Gehversuche in bekanntem und unbekanntem Wandergelände zu wagen. Laut Führer sollte sich die ganze geplante Runde im grünen Bereich bewegen, und einzig deren erster und letzter Gipfel etwas engagierteres Zupacken erfordern.

Zum Aufwärmen steige ich von Erlenbach dem Wildebach entlang zum Chrindi, wo es mit dem Beginn der Runde schon bald zur Sache geht: Walpurgisnacht an der Walpersbergflue, und das morgens um 9 Uhr - der Steilgrasspuk währt aber zum Glück nur eine halbe Stunde...Unter dem Wechselspiel von Sonne und Wolken wieder auf Kurs, gelange ich entlang der folgenden Grate über den Laseberg und das Sollhore und zuletzt bequem auf dem Bergweg zum Stockhorn, das sich einmal mehr, und dies trotz Spielverderber Nebel, als idealer Rastplatz erweist. 

Nach einem problemlosen Abstieg zum Oberstockesee fordert der weglose Zugang zur "wilden" Westgruppe abseits des Wanderwegnetzes einigen Orientierungssinn, einmal auf dem Sattelspitz ist die weitere Route bis zur Stockeflue aber fast geschenkt. Der Abstieg von dieser nach Vorderstocke ist dann wieder etwas kniffliger, ebenso nach einem willkommenen Bergwegintermezzo jener vom Cheibehore. Zum krönenden Abschluss muss ich an der Mieschflue wie erwartet nochmals alle Register ziehen, bevor ich nach einer nochmaligen Rast auf dem Chrindi gemütlich nach Erlenbach hinunter chillen kann.

Chrindi-Stockhorn
Vom Bahnhof Erlenbach (681m) auf dem Wander- (gelb) und Bergweg (wr) über Moos (917m) und Under- (1146m) und Oberchlusi (1312m) zur Mittelstation Chrindi (1636m), T2. Gelb und wr kurz Richtung Oberbärgli (1795m), dann über die NW-Flanke (Steilgras, unterbrochen von einer Felsrinne, I-II) bis unter die Felsen und nach rechts zum NW-Grat, der (überwachsen) zum Gipfel der Walpersbergflue (1997m) führt, T5. Nach NE auf dem Grat (überwachsen, Pfadspuren), eine Steilstufe und eine Kuppe überschreitend, zur Furgge (1956m), und entlang der SW-Kante auf den Laseberg (2019m), T4. Abstieg entlang dem WNW-Rücken (Gras) zum Sattel ca. 1945m, T2. Über den ESE-Grat (Stellen I) auf das Solhore (2016m), T4, und Abstieg entlang dem W-Grat (überwachsen, Gras) zum Sattel 1852, T3. Wr durch das Chummli zu P. 2008 und über die S-Flanke auf das Stockhorn (2190m), T3. Abstieg wr über den Strüssligrat (1957m) und weiter bis ca. 1790m, dann weglos entlang einem schwach ausgeprägten Rücken (Wald, Karst) nach WSW zu P. 1682, T3. 4h 30min.

Gugeni-Chrindi
Von P. 1682 wr nach NW bis ca. 1690m, dann auf dem wiederum undeutlichen Rücken (Karst, überwachsen) auf die Kuppe der Gugeni (1861m) und Abstieg über den SW-Rücken (Gras) in den Sattel ca. 1830m, T3. Querung nach NW (Gras, Pfadspur) zum N-Rücken von Chüewang und über diesen (Gras) auf den Sattelspitz (1957m), T4. Auf dem Grat (z.T. bewachsen, Pfadspur) nach SSE über den Sattel 1920 zum Pfaffli (1949m) und nach S zum Wildestei (1937m), von dem wr nach ESE zum Sattel ca. 1885 abgestiegen werden kann, T3. Entlang dem NW-Grat (Gras) auf den Stockeflue NNW-Gipfel (ca. 1945m), Abstieg über eine Steilstufe (I) in den Sattel ca. 1935m, und einfach nach SE auf die Stockeflue (1949m), T4. Abstieg kurz entlang dem E-Grat (Stellen I), bis eine steile Rinne (Gras) zu den Weiden von Vorderstocke hinunter führt, die nach NE zu P. 1798 gequert werden, T4. Wr über den WSW-Rücken auf das Cheibehore (1952m), T2. Abstieg über die NE-Flanke (Steilgras) bis ca. 1850m, horizontale Querung der E-Flanke (Steilgras) bis zum SE-Rücken, und diesem entlang (alte wr Markierungen, Pfadspuren) zu P. 1763, T4. Nach SE und an geeigneter Stelle auf den W-Grat, der zuerst auf und ab (Karst, überwachsen, sperrig), dann über einen Aufschwung (Stellen I-II, Abseilschlinge) auf den W-Gipfel der Mieschflue (1841m) und weiter zum E-Gipfel führt, T5. Abstieg nach NE durch die N-Flanke über Bänder und Stufen (Gras, Stauden, Karst, z.T. Pfadspuren) zum Weg, auf diesem gelb zurück zum Chrindi, (1636m), T5, und auf der Zustiegsroute wr und gelb wieder hinunter zum Bahnhof Erlenbach (681m), T2. 4h 30min, mit der Bahn ab Chrindi 50min kürzer.  

Verhältnisse: bei mässiger Bise sonnig mit Quellwolken und mild. Wege, Gras und Fels grösstenteils trocken, Schneereste schattseitig oberhalb ca. 1650m.

Material: ev. Leichtpickel (nicht gebraucht) zu üblicher Alpinwanderausrüstung.

Fahrplan: 7.30 Start, 9 Uhr Chrindi, 9.30 Walpersbergflue, 10 Uhr Lasenberg, 10.30 Solhore, 11 Uhr Stockhorn, 12.45 Sattelspitz, 13.15 Stockeflue, 13.45 Cheibehore, 14.30 Mieschflue w-Gipfel, 15.15 Chrindi, 16.30 retour.