Guggenberg - über Mühlbachtal

Es gibt mehrere Möglchkeiten den Guggenberg zu erreichen. Vor 2 Jahren war ich schon einmal am Gipfel. Damals bin ich über das Mühlbachtal, die Winterstall Alm und die Egelsbacher Scharte aufgestiegen.
Diesmal wollte ich einen anderen Weg gehen.
Der kürzeste Weg auf den Guggenberg dürfte an den Forcher Hofen starten. Dort habe ich aber keinen Hinweis auf eine geeignete Parkmöglichkeit gefunden. Außerdem ist mir der Aufstieg zu kurz ;-).
Eine weitere Möglichkeit ist der Aufstieg direkt von Mühlbach aus. Ich weiß, dass dort am Gasthof Huber ein Steig weg geht, bin diesen aber nie selbst gegangen - siehe auch hier. Auch diese Variante überzeugt mich nicht.

Gut, dass ich vor 2 Wochen auf der gegenüberliegenden Geige war!
Von dort hat man einen guten Überblick über den Guggenberg. Zwar hat es in Zwischenzeit wieder etwas geschneit, aber der meiste Schnee an den Südhängen oberhalb der Waldgrenze ist wieder weg.
Also fasse ich folgenden Plan:
Parken am Stausee im Mühlbacher Tal. Aufstieg Richtung Winterstall Alm, aber deutlich vor dieser über die Forststraße westwärts weiter. Dann Aufstieg über die Südseite zum Gipfel.
Abstieg über den Rücken im Westen zu den Forcher Höfen, von dort über den Steig nach Mühlbach und zum Parkplatz.
Soweit zur Theorie.

Nun zur Praxis:
Ich parke wie geplant am großen Parkplatz beim Stausee im Mühlbacher Talile. Aufstieg über Forststraße durch das Mühlbacher Talile, über die Abkürzung vorbei am Mühlbacher Badl und links über die erste Brücke weiter Richtung Winterstall Alm.          
Weiter über die Forststraße, bei der nächsten Kreuzung folge ich nicht mehr dem Schild zur Winterstall-Alm, sondern gehe links (südwest- und westwärts) über die Forststraße weiter.
Ich folge der Forststraße ohne nennenswerten Höhengewinn, kreuze den Steig Nr. 6 und ignoriere ihn. Teilweise ist die Forststraße schneebedeckt, ich komme aber gut weiter. Auch Trittspuren sind vorhanden.
Auf ca. 2.000 m zweigt eine weitere Forststraße nach rechts ab. Ich folge dieser bis zum höchsten Punkt. Hier geht links ein nicht markierter aber deutlicher Steig weg. 
Es dauert nicht lange und der Steig zweigt sich. Steigspuren gehen nach links und rechts weg.
Ich entscheide mich für rechts (ostwärts). Im Schnee verliere ich teilweise den Weg, komm an einem Unterstand vorbei und steige zum Schluss weglos über die Südseite zum bereits sichtbaren Kreuz auf.
Hier nur kurze Pause, das Wetter ist nicht das Beste.
Abstieg wie geplant nach Westen über den Rücken. Meist ist ein Steig erkennbar, oft verliert er sich im Schnee. Vorbei an einem großen Steinmann und an einem Unterstand. Ich habe das Gefühl zu weit nach Westen zu gelangen und möchte nicht unbedingt in Uttenheim herauskommen. Also entschließe ich mich, den Weg zu verlassen und weglos in südlicher Richtung abzusteigen. Der Schnee hält, ich komme gut weiter, auch keine Latschendickicht bremst mich aus. Nach kurzer Zeit erreiche ich einen Steig, folge diesem und komme wieder an die Weggabelung, bei welcher ich im Aufstieg ostwärts abgebogen bin. Ich folge dem Steig bis ich wieder auf die Forststraße komme und steige auf dieser - und einigen Abkürzungen - zu den Forcher Höfen ab. So weit so gut, alles läuft nach Plan.

Ich steige auf der Teerstraße in westlicher Richtung ab, gedankenverloren trotte (oder trottle) ich dahin und bemerke erst sehr spät, dass ich den Steig Richtung Mühlbach verpasst habe. 
"Macht nichts" denke ich, umzudrehen und wieder zurückzugehen fehlt mir die Motivation. "Gehe ich diese kurze Stück halt auf der Teerstraße" denke ich und gehe weiter.
Dass dieses "kurze Stück" 40 Minuten dauert weiß ich da aber noch nicht.
Jedenfalls komme ich irgendwann in Mühlbach an und steige wieder zum Parkplatz auf.