Auf verschlungenen Pfaden auf den Guggenberg (2441 m)


Publiziert von Uli_CH , 12. August 2019 um 20:55.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:12 August 2019
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 1025 m
Abstieg: 1025 m
Strecke:10.5 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Ab Uttenheim an der Strasse Sand in Taufers - Bruneck nach Mühlbach. Grosser Parkplatz beim Gasthof Huber.
Kartennummer: KOMPASS 82: Tauferer Ahrntal (1:50'000); KOMPASS-App mit Offline-Wanderkarte

Kaum ein Gipfel in dieser Gegend verzeichnet so viele Besuche, wie der Guggenberg. Allein georgb war schon (mindestens) 21 Mal dort oben. Zeit, einmal selber zu schauen, was es mit diesem Berg auf sich hat.

Einen (gar markierten) Weg auf den Gipfel gibt es nicht. Auf meiner KOMPASS-Karte ist eine Wegspur vom Eggerhof bis fast auf den Gipfel eingezeichnet. Diese möchte ich nehmen. Eine folgenschwere Entscheidung, wie sich herausstellen wird.


Westlich vom Gasthof Huber ist der Weg 6 Richtung Winterstall Alm/Schafkopf ausgeschildert. Diesem Weg folge ich. Es geht wunderschön am Hang entlang durch Nadelwald schräg aufwärts. Sonnenstrahlen fallen in den Wald und werfen Flecken auf den Moosboden. Fliegen tanzen in der Sonne.

In natura verläuft der Weg 6 (mittlerweile?) viel weiter östlich, als bei mir auf der Karte. Er führt nicht am Eggerhof vorbei, so dass ich an einer Kreuzung mit einem Fahrweg die sich mir bietende Gelegenheit nehme, diesem nach links aufwärts zu folgen. Kurze Zeit später erreiche ich die Forcher Höfe. Ich wende mich nach Westen und gehe die Strasse zurück.

Als die Strasse wieder den Wald erreicht, möchte ich den rechts abzweigenden, aufwärts führenden Waldweg nehmen. Dort steht jedoch ein Schild "Forstarbeiten. Lebensgefahr. Betreten verboten".  Der Weg, der nach schräg rechts hinten abzweigt, scheint auch nicht weiter zu gehen. Ich möchte mich keines Vergehens schuldig machen und folge also der Strasse weiter Richtung Eggerhof.

Nach einigen Metern, auf der Höhe des ersten Hauses, geht rechts ein Pfad in den Wald. Es gibt ein Gatter, das ich fast aus den Angeln hebe, und ein Schild "Naturpark Rieserferner - Ahrn". Das scheint also ein offizieller Weg zu sein. Da dort kein Verbotsschild steht, folge ich diesem Weg.

tl;dr: Irgendwann komme ich dann doch am Gipfelaufbau des Guggenbergs an.

Ich kreuze den gesperrten Fahrweg ein erstes Mal. Als ich ein zweites Mal den Fahrweg kreuze, folge ich diesem, da ich den Pfad verloren habe. Kurz vor der nächsten westseitigen Spitzkehre des Fahrwegs kommt der verlorene Pfad von unten und ich folge ihm wieder. Er schneidet aber nur die Kehre des Fahrweges ab, auf dem ich dann weitergehe.

In der nächsten östlichen Spitzkehre zweigt wieder ein Pfad ab, dem ich daraufhin folge. Auf der Karte sollte hier auch der von mir anvisierte Aufstiegsweg entlang gehen, aber mein Pfad verläuft viel weiter östlich. Auf ca. 1870 m Höhe komme ich wieder auf die Fahrstrasse. Auf der anderen Seite geht ein Pfad in westlicher Richtung am Hang entlang, dem ich folge. Ein weiteres Mal treffe ich auf dem Fahrweg und folge diesem links aufwärts.

Kurze Zeit später endet der Fahrweg und ich folge Wegspuren, die geradeaus weiterführen. Doch auch die enden nach kurzer Zeit. Oberhalb von mir scheint es im Wald eine Lichtung zu geben, auf die ich direkt zugehe. Allerdings höre ich dann aus dieser Richtung die Forstarbeiten, so dass ich die Richtung ändere und wieder östlich aufwärts am Hang entlang gehe. Auf ca. 1955 m Höhe gelange ich abermals auf einen Fahrweg, überquere ihn und gehe im Wald weiter auf Pfadspuren aufwärts.

Nach einer Weile verliere ich aufgrund umgestürzter Bäume die Pfadspur und gehe direkt durch den Wald bergauf. Inzwischen tauchen auch erste Felsen auf. Ich finde die Pfadspur wieder und verliere sie abermals.

Ich erreiche einen Hang mit Felsbrocken auf ca. 2070 m Höhe und klettere diesen hinauf. Oben angekommen sehe ich eine waldfreie Kuppe. Ich entdecke zwar noch kein Gipfelkreuz, aber das Ende der Plackerei ist abzusehen. Ich finde den Pfad wieder.


Auf 2140 m komme ich ins Freie auf eine wunderbare Hochfläche. Ich passiere einen Hochsitz (2225 m) und einen kunstvoll aufgeschichteten Steinmann (2285 m). Ab diesem steige ich mehr oder weniger pfadlos bergan. Schliesslich erscheint auch der Gipfel auf der Bildfläche, den ich schliesslich zweieinhalb Stunden nach Abmarsch beim Parkplatz erreiche. Das fantastische Panorama entschädigt für die Strapazen des Aufstiegs.

Am Gipfel halte ich mich nicht allzu lange auf, da eine Kaltfront mit heftigen Gewittern vorhergesagt ist und der Himmel auch schon beginnt, sich zuzuziehen. Gerne wäre ich noch bis mindestens zur Egelsbacher Scharte weitergewandert. So aber gehe ich durch einen Trog bis in eine Senke und schlage mich dann nach rechts in die Büsche.

Ich suche die auf meiner Karte eingetragenen Wegspuren zur Winterstall Alm und finde sie tatsächlich. Rasch verliere ich an Höhe und erreiche nach einer Dreiviertelstunde den Wanderweg zwischen Oberstall und Winterstall Alm etwas nördlich von letzterer.

An der Winterstall Alm sind zwei Wege Nr. 6 nach Mühlbach ausgeschildert. Ich nehme den rechten, längeren, der mit 1:40 angegeben ist. Der Weg verläuft wunderschön durch Nadelwald, erst im Tal in der Nähe des Baches, dann rechts den Hang querend. Ich komme auf eine Fahrstrasse, der ich eine Weile folge, bevor der Weg wieder links in den Wald hineinführt.

Später verbreitert sich der Weg wieder zu einem Fahrweg. Beinahe hätte ich den Abzweig des Pfades nach links in den Wald verpasst. Schliesslich nähere ich mich wieder Mühlbach und gelange auf den Weg, den ich heute Morgen aufgestiegen bin. Als ich mein Auto erreiche, sind zwei Stunden seit Abmarsch vom Gipfel vergangen. Obwohl zwischendurch ein paar Male Tropfen fielen, hat das Wetter doch bis zum Abschluss meiner Tour gehalten. Auf der Rückfahrt nach Sand in Taufers fängt es dann an zu regnen.

Orientierung: - no comment -

Ausrüstung: Bergwanderausrüstung, inkl. fester Bergschuhe mit rutschfesten Sohlen, Teleskopstöcke.

(Dies ist ein Tourenbericht. Es handelt sich daher um meine persönlichen Gehzeiten und meine subjektive Einschätzung der Schwierigkeit ohne Anspruch auf Objektivität. Jeder, der diesen Tourenbericht als Basis für eine eigene Unternehmung verwendet, ist persönlich für seine eigene Sicherheit verantwortlich.)

Tourengänger: Uli_CH
Communities: Alleingänge/Solo


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Kommentare (2)


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georgb hat gesagt: Ach du meine Güte
Gesendet am 12. August 2019 um 21:13
War ich wirklich schon so oft oben? Naja, das Kreuz braucht schließlich regelmäßige Kontrolle und immer wieder mal muss ich jemanden hinaufführen, der den Weg sonst nicht findet ;-)

georgb hat gesagt:
Gesendet am 15. August 2019 um 17:28
Aber es geht ja auch einfacher hier ;-)


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