Hochköpfl (1538 m) - Vier-Gipfel-Runde über dem Walchsee


Publiziert von 83_Stefan , 28. April 2023 um 15:53.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Chiemgauer Alpen
Tour Datum:22 April 2023
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 7:30
Aufstieg: 1050 m
Abstieg: 1050 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Die B 172 etwa 500 Meter östlich von Sebi verlassen, hinauf nach Rettenschöss fahren und den Ort nach Osten verlassen. Nach der Rechtskurve und dem Überqueren des Staudinger Bachs scharf links abbiegen und auf schmaler Asphaltstraße weiter zum kostenpflichtigen Parplatz Kitzbichl (faire 3 Euro pro Tag; beschildert). Alternativ Auffahrt von Walchsee über Schwaigs.
Unterkunftmöglichkeiten:Wandberghütte (1350 m, privat)
Kartennummer:OpenTopoMap

Wenn sich die Tiefdruckgebiete die Klinke in die Hand geben und der Frühling auf einen Tag mit schwachem Zwischenhocheinfluss fällt, dann stehen modular erweiterbare Touren in mittleren Lagen hoch im Kurs. Soll heißen: Je nachdem, wie weit unten die Schneedecke beginnt, lässt sich an das erste konservative Ziel spontan noch das eine oder andere Addendum dranhängen. In den südwestlichen Chiemgauer Alpen gelingt die Tourenplanung besonders einfach, denn der ziemlich niedrige, aber hübsche Brennkopf ist bereits für sich alleine genommen ein lohnendes Ziel. Passen die Bedingungen vor Ort, kann man die Unternehmung aber auch zu einer Rundtour erweitern, auf der man den Nachbarn Wandberg, Hochköpfl und Lochner Horn einen Besuch abstattet.

Ausgangspunkt ist der kostenpflichtige Parkplatz Kitzbichl, erreichbar über Rettenschöss oder Walchsee. Man folgt der asphaltierten Straße ein paar Meter bergauf, hält sich an der Verzweigung rechts und wandert auf einem Schotterweg um einen Hof herum (Beschilderung zum Brennkopf). Kurz nach dem Hof wird der Fahrweg nach links verlassen, der Steig zum Brennkopf gibt nun die Richtung vor (beschildert). Dieser führt durch eine Wiese in den Wald hinein, nach Süden hat man einen herrlichen Blick zum Zahmen Kaiser. Im Wald wird die erste Fahrspur gequert, aber bereits kurz darauf schwenkt der Steig nach rechts in eine weitere Fahrspur ein, auf der man im Wald angenehm an Höhe gewinnt. An einem Weidegatter wird schließlich aus dem Forstweg wieder ein Steig, der in das Weidegelände der Hitscheralm hinaus führt. Aussichtsreich wandert man durch das offene Gelände hinauf zum Almgebäude, der Blick zu den steilen Nordwänden des Zahmen Kaisers und hinunter zum Walchsee machen bereits jetzt was her.

An der Hitscheralm wird ein Fahrweg erreicht. Man folgt ihm nach rechts in weiten Schleifen am breiten Rücken bergauf und passiert einige Almgebäude. An der Verzweigung kurz nach der obersten Almhütte weist die Beschilderung zum Brennkopf nach links, an der nächsten Verzweigung nach rechts. Kurz darauf endet der Fahrweg und geht in einen Steig über. Dieser leitet in wenigen Minuten hinauf zum ersten Gipfelziel des Tages, wo sich ein Gipfelkreuz befindet. Besonderes Schaustück ist natürlich das Kaisergebirge, aber auch der Blick hinunter ins Inntal und nach Westen zu Rofangebirge und Bayerischen Voralpen überzeugt. Vom Brennkopf kann man gut den weiteren Routenverlauf über Wandberg und Hochköpfl zum Lochner Horn studieren.

Vom Brennkopf steigt man anfangs etwas steiler nach Norden bergab und wandert am gutmütigen Verbindungsrücken auf den Wandberg zu. Am tiefsten Punkt lässt man den Weg nach Walchsee links liegen und gelangt am Rücken bald hinauf zu einem Fahrweg. Ihm folgt man nach links hinauf zu einem großen Almgebäude knapp unterhalb des Gipfelkreuzes. Die Beschilderung weist noch ein Stück weiter zur Maria-Hilf-Kapelle, wo der kurze Schlussspurt ansetzt - wenige Minuten später ist das Gipfelkreuz erreicht. Wer es mit dem Gipfelsammeln ernst nimmt, wird trotz der guten Aussicht nicht zufrieden sein, denn das Kreuz steht nur auf dem Vorgipfel. Um Abhilfe zu schaffen, geht es auf nicht markierten Spuren nach Nordwesten hinunter in einen Sattel und jenseits wieder hinauf zum garantiert höchsten Punkt des Wandbergs. Dieser gibt sich zwar völlig unspektakulär, aber immerhin reicht der Blick nach Süden bis zum Großglockner.

Um über die bewirtschaftete Wandberghütte zum Hochköpfl zu gelangen, steigt man wieder in den Sattel ab und trifft dort auf den Beginn eines Fahrwegs. Dieser bringt einen nach rechts um den Vorgipfel herum zurück zum Almgebäude. Das nächste Etappenziel ist wieder die Maria-Hilf-Kapelle, an der man nicht zum Vorgipfel abzweigt, sondern nicht bezeichneten Spuren nach Osten hinunter zu den Gebäuden der Wandbergalm folgt. Hier trifft man auf wieder auf einen Fahrweg. Man wandert auf ihm ein Stück nach links, bis bald darauf an einer Verzweigung die Beschilderung zur Wandberghütte nach rechts weist. Zum optisch ansprechenden Berggasthof mit Übernachtungsmöglichkeit sind es nur noch wenige Minuten. Wer mag, der kann auf der Sonnenterrasse mit Blick zum Kaisergebirge einkehren.

Der Weiterweg leitet unterhalb der Hütte durch ein kleines Wäldchen nach Osten hinüber zum Rücken, der das Hochköpfl mit dem Lochner Horn verbindet. Wo der Fahrweg den Rücken erreicht, zweigt man nach links auf den Steig zum Geigelstein ab und erreicht kurz darauf die Kammhöhe. Hier beginnt der nicht bezeichnete Anstieg zum Hochköpfl: Dem Kammverlauf nach links folgend, passiert man einen Jägerstand und ein Gatter und gelangt in den Wald. Auf deutlicher Spur steigt man zügig höher, weiter oben wird das Gelände flacher und der Wald lichter. Der Gipfel des Hochköpfls besteht aus einer flachen Kuppe, auf der sich ein weiterer Jägerstand befindet. Im Nordosten zeigt sich der deutlich höhere Geigelstein mit der beliebten Priener Hütte besonders schön, aber auch in die anderen Richtungen hat man - trotz einiger Bäume - recht schöne Ausblicke.

Am Jagdsteig geht es wieder hinunter zum Verbindungsrücken. Man folgt Spuren nach Süden, bis der Fahrweg erreicht wird. Auf ihm wandert man - vorbei an einigen Almgebäuden - entlang des freien Rückens auf das Lochner Horn zu. Am Gipfelaufbau wird der nach rechts bergab führende Hauptweg verlassen und auf einer schwächeren Fahrspur gelangt man auf den aussichtsreichen Vorgipfel hinauf. Hier hat man den vielleicht schönsten Blick auf der gesamten Tour über den Walchsee zum Kaisergebirge sowie in der entgegengesetzten Richtung zu den Bergen um den Geigelstein. Wer noch zum höchsten Punkt des Lochner Horns möchte, der folgt deutlichen Trittspuren nach Südosten hinunter in eine Senke und jenseits wieder hinauf zum Hauptgipfel. Wegen der Aussicht lohnt sich der Abstecher nicht, die Sicht ist vom Vorgipfel freier.

Der Rückweg beginnt am Vorgipfel. Ein gelbes Wanderschild zeigt den Beginn des Steigs an ("Walchsee"). Der Steig führt anfangs kaum ausgeprägt durch freies Gelände in südwestlicher Richtung bergab, wo das Gelände steiler wird, weisen Markierungspfosten den rechten Weg und die Spur wird deutlicher. An der Kohlenriedalm wird kurzzeitig ein Fahrweg erreicht, danach geht es wieder auf dem Steig bergab zu einem weiteren Almgebäude. Der Beschilderung zum Walchsee folgt man noch ein kurzes Stück bergab, dann hält man sich scharf rechts und verlässt die markierte Route. Auf einem alten Almweg gelangt man im Rechtsbogen wieder etwas ansteigend hinauf zu einem Fahrweg, dem man hinunter zum Kohlenriederbach folgt. Hier verlässt man das weitläufige Almgebiet und gelangt in den Wald.

Der Bach wird überquert, jenseits findet sich die Fortsetzung der Fahrspur. Man wandert immer am Hauptweg in südlicher, später südöstlicher Richtung durch den Bergwald und lässt die Abzweige zu Wandberg und Brennkopf rechts liegen. Mal auf breitem Weg, mal auf einem Steig geht es dahin, bis ein Fahrweg erreicht wird. Jetzt folgt der lange und monotone Pflichtteil der Wanderung: Man hält sich rechts und gelangt am Fahrweg - sämtliche Abzweige ignorierend - zurück zum Parkplatz Kitzbichl.

Schwierigkeiten:
Runde vom Parkplatz Kitzbichl zu Brennkopf, Wandberg, Hochköpfl und Lochner Horn: T2 (unschwierige Berg- und Almwanderung auf in der Regel gut beschilderten Wegen und Steigen, lediglich die Abstecher zum höchsten Punkt des Wandbergs und des Lochner Horns sowie zum Hochköpfl erfolgen auf nicht bezeichneten Trittspuren; der Rückweg am Fahrweg ist nicht als Wanderweg ausgewiesen, aber eindeutig).

Fazit:
Eine über weite Strecken sehr aussichtsreiche, genussvolle 4*-Wanderung, die mit vier Gipfeln aufwartet. Die Wandberghütte bietet Einkehr und Übernachtung und ist beliebtes Ziel, im Bereich des Wandbergs ist der Besucherandrang auch am größten. Einziges Manko der Tour ist der weite Rückweg am durchaus etwas monotonen Fahrweg.

Kategorien: Chiemgauer Alpen, 4*-Tour, 1500er, T2.

Tourengänger: 83_Stefan


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Geodaten
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