Kleine Reise auf den Zuckerhut


Publiziert von Bergmax , 10. April 2023 um 20:50.

Region: Welt » Deutschland » Südwestliche Mittelgebirge » Schwäbische Alb
Tour Datum: 6 April 2023
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 1:45
Aufstieg: 200 m
Abstieg: 200 m
Strecke:Beuron - an der Donau entlang ostwärts - von Osten auf den Zuckerhut - Abstieg über Geröll nach Südwesten - unter dem Petersfelsen entlang - Beuron
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Zug nach Beuron. Stündliche Verbindungen von Donaueschingen und von Ulm. Landschaftlich reizvolle Strecke.
Kartennummer:opentopomap.org (Wege gut dargestellt, Topographie der Felsen ungenau)

Nicht nach Rio. Dafür ins Donautal...

Zwar ist der Petersfelsen mit seinem riesigen Kreuz und der senkrechten Kante das Highlight Nummer eins unter den Felsen von Beuron. Aber spätestens auf dem zweiten Blick fällt auch der Zuckerhut auf - rundlich zwar, aber mit einer lotrechten Westwand zur Donau hin ausgestattet. Ob sich dieses Teil auch erwandern lässt?

Für die Fahrt nach Beuron (620 m) bietet sich der Zug an, weil die Strecke schön romantisch ist und dennoch relativ fix befahren wird. Wer stattdessen mit dem Auto anreist, wird sich über den großen Parkplatz (meines Wissens sogar kostenlos) hinter dem Bahnhof freuen.
Ich gehe zuerst den Bahnsteig entlang nach Osten, denn hinter dem Bahnhofsgelände befindet sich ein Wegübergang (ungesichert, Vorsicht!) zu dem Fahrweg / Radweg, der parallel zur Schiene und zur Donau verläuft. Ich folge diesen Weg für einen guten Kilometer in östliche Richtung. Direkt in Falllinie des Zuckerhutfelsens befinden sich zwei Häuser. Von dort aus verbleiben vielleicht noch 300 Streckenmeter, bis rechts ansteigend ein Forstweg abzweigt. Diesem folge ich über zwei Kehren bergauf (Wegweiser "Wildenstein). Auf etwa 700 Meter Höhe, wo der Forstweg schmaler wird, beginnt rechts ein unmarkierter Pfad "nach oben". Dort entlang wandere ich und gewinne in Kehren zügig an Höhe. In der letzten Kehre vor dem Plateau (ca. 780 m) geht eine schwache Spur geradeaus weiter. Sie führt geradewegs auf den Zuckerhut zu, dessen Bergseite plötzlich sichtbar wird.

Mir ist der Aufstieg eigentlich auf dem ersten Blick klar. Direkt am Grat geht es nicht, also durch die waldige Rinne rechts davon. Sie präsentliert sich nicht allzu wehrhaft, auch wenn eine steilere Stelle (knapp T4) mithilfe der Hände überwunden werden muss. Wurzeln helfen dabei. Oben gibt es dann drei Gipfelpunkte. Der mittlere wird mehr oder weniger direkt erreicht. Höher ist aber der westliche, der sich aber nicht ganz so leicht ergibt. Nach etwas Hin und Her erklettere ich ihn vom Mittelgipfel aus durch eine kurze, aber steile Rinne (knapp II), die sich sehr nahe der gefürchtigen Talsiete befindet.
Nach diesem Abenteurer nehme ich natürlich auch noch den östlichsten und niedrigsten Gipfel mit, den man direkt über den Grat erreicht (T4, weniger schlimm als es zuerst aussieht). Dieser Punkt bietet meiner Meinung nach die aufregendste Aussicht.

Runter geht es wieder via Mittelgipfel und durch die waldige Rinne. In der Scharte vor dem Massiv fallen mir im Geröllhang südwestlich scheinbare Pfadspuren auf, die für eine Abkürzung geeignet erscheinen. Tatsächlich ist es dann aber eher ein nerviges, rutschiges Gelände ohne wirklich brauchbare Wegspur. Dennoch gelange ich ohne besondere Probleme auf den Wanderweg, welcher unterhalb der Felswände auf etwa 700 Metern in Ost-West-Richtung verläuft. Zum Petersfelsen ist es nur ein kurzes Stück. Wer möchte, kann hier einen Abstecher zur Petershöhle machen. Ansonsten zweigt in der nächsten unscheinbaren Schlucht ein Pfad ab, der ziemlich direkt zurück zu dem kleinen Bahnübergang und zum Bahnhof führt.

Schwierigkeiten und Gehzeiten

Bahnhof Beuron - Zuckerhut: 50 min
Erkundungen am Gipfel: 20 min
Rückweg zum Bahnhof: 35 min

Wege und Pfade: meist T1
weglose Abschnitte: T3, vor allem der Steilabstieg über Geröll
Gipfelbereich Zuckerhut: knapp T4, aber zum höchsten Punkt eine Stelle II-

Fazit - hübsche Kurztour, die sich gut mit dem noch spektakuläreren Petersfelsen verbinden ließe

Tourengänger: Bergmax


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