Kunkeleien


Publiziert von Nyn , 13. April 2023 um 15:22.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Lechquellengebirge
Tour Datum:20 Oktober 2022
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 12:30
Aufstieg: 1350 m
Abstieg: 1350 m
Strecke:s. Karte
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Großes Walsertal bis Buchboden

Wisst ihr eigentlich, was eine Kunkel ist ..?

Meine Recherche im Inet ergibt, dass es sich sowohl um einen Trivialnamen für Königskerzen handelt(1), als auch um ein anderes Wort für die beim VonHandSpinnen verwendete Spindel oder Rocken(2). Sehr interessant in diesem Zusammenhang ist auch das sogenannte Kunkellehen(3).

1) Wie für viele andere Heilpflanzen sind für die Königskerzen-Arten, in der Antike und bis in die frühe Neuzeit[7] lateinisch candela (später auch candelaria) genannt, zahlreiche Trivialnamen gebräuchlich: beispielsweise Donner- und Blitzkerze, Himmelsbrand, Kunkel, Unholdskerze, Wetterkerze, Winterblom, Wollblume oder Wollkraut und lateinisch[8] unter anderem Tapsus barbatus.
(Auszug aus https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6nigskerzen)
2) Der Rocken (Spinnrocken, Wocken, Kunkel, Dieße) ist ein meist stabförmiges Gerät, an dem beim Spinnen die noch unversponnenen Fasern befestigt werden.
(Auszug aus https://de.wikipedia.org/wiki/Rocken)
3) Der Begriff Kunkellehen leitet sich von dem mittelhochdeutschen Wort kunkel (ahd. chuncla) her, womit ein Spinnrocken bezeichnet wurde. Die Kunkel wird hier zum Symbol des Weiblichen, da das Spinnen eine typisch weibliche Tätigkeit war. Das Wort Kunkel selbst geht auf lateinisch conucula zurück, der Verkleinerungsform des lateinischen Wortes conus (Kegel).
(Auszug aus https://de.wikipedia.org/wiki/Kunkellehen)


Die Namensgebung der KUNKEL, einer Felsnadel im Kunkelgrat könnte also von allen 3en herrühren - weil die Form der Nadel an einen gedrehten Spinnfaden auf einer "Kunkel" erinnert. Andererseits die Botanik dort sicher Königskerzen aufweist und zum Dritten die zugehörige unterhalb liegende Almschaft womöglich einem weiblich vererbten Lehen entstammt...

Wieauchimmer.
Nicht nur bei meinem Besuch des Hörnlegrats (s. hier) fiel mir diese herrliche Berggestalt ins Auge. Auch die ganz wenigen Berichte aus dieser Ecke des LQG, z.B. hier von alpstein - machten mir schon länger Lust darauf, mir diese Kunkel genauer anzusehn.

So lade ich Euch herzlich ein, mich bei meinem Besuch des Kunkelgrates zu begleiten - mit wie gewohnt ganz vielen Impressionen.

EDIT:
Mein Fazit: Bei tollster Aussicht abwechslungsreiche Möglichkeiten für fortgeschrittene und trittsichere Wanderer. Zwar an den Kunkeleine komplett weglos, aber nirgends wirklich schwierig oder kompliziert. Trocken sollte es allerdings schon sein.

Viel Spaß

Tourengänger: Nyn


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Kommentare (2)


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alpstein hat gesagt:
Gesendet am 13. April 2023 um 19:43
Hallo Markus,
mit Deinem Bericht und der ausführlichen Fotodokumentation konnte ich alte Erinnerungen auffrischen. Danke noch für die Erwähnung.
Es gibt sie noch, die wenig besuchten Ecken in unseren Bergen.
Viele Grüße
Hanspeter

Nyn hat gesagt: RE:
Gesendet am 13. April 2023 um 20:32
Gerne. Hat sich mehr als gelohnt dort - ich werde sicher wiederkommen.


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