Freiungen Höhenweg mit Kuhl(j)ochspitze - von Hochzirl nach Reith


Publiziert von Bahoe , 12. März 2023 um 15:06.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Karwendel
Tour Datum:26 Juni 2022
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Aufstieg: 1800 m
Kartennummer:ÖAV 5/1 Karwendelgebirge West, KOMPASS 026 Seefeld Leutasch, KOMPASS 26 Karwendelgebirge

In den meisten Büchern wird der Freiungen Höhenweg von West nach Ost begangen und von Seefeld aus zunächst mit der Standseilbahn Rosshütte zur Mittelstation hinaufgefahren, danach weiter mit der Härmelekopf-Seilbahn zum Ausgangsbuch. Die Tour by fair means von Ost nach West ist bereits bestens dokumentiert hier auf hikr, noch nicht dabei ist die Kombination mit dem Abstieg nach Reith über das Schartlehnerhaus.

Dass die Parkplätze knapp sind beim Bahnhof Hochzirl wusste ich seit meiner Tour zwei Jahre zuvor. Somit fängt der frühe Vogel den Wurm, denn ansonsten muss man weiter zum Landeskrankenhaus fahren. Nach einer langen Tour will man aber nach der kurzen Zugfahrt sicher lieber gleich beim Auto sein - anstatt nochmal einen Kilometer dorthin zu gehen.

Um 0620 Uhr sind wir, d.h. meine Mamutta und ich, losmarschiert – nach 3 Stunden wurde das Kreuzköchl erreicht, wo 20 Minuten pausiert wurde. Wie Tef hatten auch wir bei der Sol(e)nalm die Abzweigung links genommen. Die maximale Personenanzahl am Gipfel der Kuhl(j)ochspitze mit vier Personen wurde erreicht, der Vorteil hiebei: gegenseitige Fotografie. Außerdem hielten wir uns nicht lange zu viert dort auf, sondern die beiden vor uns dort Gewesenen (zuvor am Solsteinhaus übernachtet Habenden) stiegen vor uns ab. Vom Kreuzjöchl, bis wir nach dem Gipfelabstecher wieder am Freiungen Höhenweg standen, waren eine Stunde und 35 Minuten vergangen. Nach einer guten Dreiviertelstunde Bewegung nach Westen erfolgte die längere Mittagspause, ganze 33 Minuten. Eintreffen bei der beschilderten Kreuzung Ursprungsattel um circa 14 Uhr und nach einer weiteren Dreiviertelstunde bei der Nördlinger Hütte.

Dort gönnten wir uns Apfelstrudel und Nusskuchen sowie Spezi und Kaffee im Rahmen des halbstündigen Aufenthalts, welcher von 1445 bis 1515 erfolgte. Im Gegensatz zum Trubel, den ich an einem Sonntag im Juli 2020 wahrgenommen hatte (und der mich von einer Einkehr abhielt) war es sehr angenehm mit äußerst wenigen Gästen, die meisten waren deutsche Polizisten beiderlei Geschlechts, die dort während des G7-Gipfels stationiert waren – rein auf das Datum bezogen. Den Abstieg über den Schoaßgrat zum Schartlehnerhaus (und weiter nach Reith), wo es nochmal einen fünfminütigen Boxenstopp gab, kannte ich schon vom besagten Julisonntag. Bis zum Bahnhof Reith waren wir netto zwei Stunden und 20 Minuten unterwegs. Südseitig, steil und mit vielen Latschen empfiehlt sich die Route eher als Abstieg, rauf würde da meine Mam nicht wollen, ich schaue es mir aber wohl schon mal an. Die Zugzeiten hatte ich nur vage im Kopf, d.h. lediglich die Minuten der Halte, nicht aber die Intervalle – letztendlich mussten wir dann 40 Minuten warten. Zwei Stationen sind es bis Hochzirl, wer den Haltewunsch hat, muss drücken, sonst fährt der Zug beim Bedarfshalt Leithen unter Umständen durch. Gießenbach wie bei Tour des Heidelberger Gipfelsammler Ötzi II dürfte auch so eine Bedarfshaltestelle sein.

13 Gämsen konnten wir zählen auf der Tour, Leute waren es kaum mehr. Elf plus wir beide, nicht gerechnet die Polizisten und Gäste, die vor uns bzw. nach uns auf der Nördlinger Hütte da waren bzw. eintrafen – so ich nicht irre. Damit ist die Strecke vom Bahnhof Hochzirl bis zum Ursprungsattel bzw. zur Nördlinger Hütte gemeint – einer, der schon weit oben im Anstieg zur Nördlinger Hütte die einzige Begegnung bei unserem Abstieg war, wurde von der Zählung ebenfalls ausgenommen. Nachdem man schon weit unten eine Waldweide für Hochlandrinder passiert, besteht die Möglichkeit, dass man solche auch zu Gesicht bekommt.

Zum Schartlehnerhaus auf 1856 m: Wie viele Jahre das ehemalige Gasthaus nun nicht mehr betrieben wird, konnte ich mir nicht ergoogeln. Die Bank und der Tisch vor dem Gebäude leisteten jedenfalls noch gute Dienste.
Unsere Abstiegsroute ist Teil des aus sechs Etappen bestehenden Karwendel Höhenwegs, je nach Begehungsrichtung die erste oder letzte Etappe.
 
Höhenmeterarithmetik und Schwierigkeit:
2200 (Tour von Tef) minus Reither Spitze 140 minus Seefelder Spitze 150 = 1910
Buchangaben: 500 – 530 Höhenmeter im Aufstieg, wobei 200 von 2034 auf 2238 m, von der Bergstation Härmelekopf zur Nördlinger Hütte) absolviert werden. Für den Abstieg sind 1600 – 1640 Höhenmeter ausgewiesen. Die Touren sind jeweils in der Gegenrichtung und ohne Kuhl(j)ochspitze.

Nachdem wir nicht alle Freiungstürme mitgenommen haben und es nach dem Schartlehnerhaus einen kleinen Gegenanstieg gibt, entschied ich mich für 1800 – wie bei den Eckdaten angegeben.

Ohne langes Kopfzerbrechen, ob T4- oder T4, werfe ich diesmal einfach eine Münze…
 
Tourdauer:
Zwischen 11:20 und 11:25 ohne Zugfahrt, davon circa 1:30 Summe der vier Pausen. Bei Fotografie und Flüssigkeitszufuhr am Gipfel wurde nicht auf die Uhr geschaut.
 
Vorgestaffelte Touren:
Zwei Jahre früher wurde im August eine Vorgeschmackstour auf den Freiungen Höhenweg absolviert. Dafür brauchten wir eine Stunde und zehn, fünfzehn Minuten weniger lang. Hier geht’s zum Bericht: https://www.hikr.org/tour/post178071.html

Wiederum knapp drei Wochen früher war ich im Juli 2020 allein unterwegs gewesen und hatte die Reither Spitze über das Solsteinhaus und die Nördlinger Hütte besucht – auf der kürzeren Rundtour mit dem Gipfelabstecher war ich eine halbe Stunde weniger lang unterwegs, den Bericht, den ich ursprünglich nicht vorhatte zu schreiben, findet ihr hierhttps://www.hikr.org/tour/post178067.html
 
Anmerkungen:
In der AV-Karte 5/1 Karwendelgebirge West von 2013 ist beim Kreuzjöchl noch kein Gipfelkreuz abgebildet. Das gilt auch für beide KOMPASS Karten aus dem Jahr 2019 – Nr. 026 Seefeld – Leutasch im Maßstab 1:25.000 sowie 26 Karwendelgebirge im Maßstab 1:50.000. In allen Karten gibt es das Kuhloch, der Gipfel bleibt ohne „J“ beim Alpenverein, KOMPASS zeigt beide Schreibweisen, die um einen Buchstaben längere zuerst und darunter in Klammer die andere. Die Solenalm hat das „E“ im Namen einmal dabei und zweimal nicht.

Das erklärt die Klammerschreibweise in meinem Bericht.

In der Literatur wird öfter Kuhljoch geschrieben, die auf hikr angelegten Wegpunkte werden ohne Muh und Mäh verwendet mit einer Ausnahme, das Schartlehnerhaus wurde in einem heute vorher publizierten Bericht angelegt, weil ich es nicht vorfand. Erst später kam mir die falsche Schreibweise Schartlähnerhaus unter, sorry. 
 
Zu den Fotos:
Bei der Begehung des Freiungen Höhenwegs hatte ich sicher mein Gerät dabei. Es war gut warm und ich fotografierfaul. Sollte ich tatsächlich kein Bild gemacht haben? Sieht ganz so aus, denn ich finde kein einziges mehr auf dem Gerät und auch keines auf der externen Festplatte. Sehr unwahrscheinlich, dass ich gelöscht habe, wobei ich es auch nicht hundertprozentig ausschließen kann, wenn es diesbezüglich einen accident gab. Damit dieser Bericht nicht völlig nackt daherkommt, verwende ich das eine oder andere Bild meiner Tour vom 19.7.2020 und das eine oder andere meiner Begleitung. Für eine Publikation als Kurzbericht habe ich mir schon zu viel Arbeit mit dem Text gemacht. Außerdem wollte von mir herausgefunden werden, ob ich die Verzahnung mit Verlinkungen auf die Reihe kriege.

Tourengänger: Bahoe


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