Skitour bei schlechten Schneeverhältnissen ins schöne Gadental und über Matonalpe zur Wangspitze


Publiziert von Heidelberger Gipfelsammler Ötzi II , 22. Februar 2023 um 16:44.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Lechquellengebirge
Tour Datum:21 Februar 2023
Ski Schwierigkeit: ZS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 

Anmerkung.
im Panico-Skitourenführer "Bregenzer Wald" kann man folgendes über Skitouren ins Gadental lesen:
"Recht lange und meist einsame Skitouren in beeindruckender Umgebung". 

Bericht:
Der Start am Morgen um 09.00 Uhr war schon viel zu spät. Als ich in mindestens 500m Entfernung vom Parkplatz die Teleskopstöcke auseinanderzog, fiel eine Klemme eines der Stöcke auseinander, weswegen ich zurückgehen und einen anderen aus dem Kofferraum herausnehmen musste. Auf der Straße nach Bad Rothenbrunnen bestand eine Schneebedeckung, weshalb ich sie mit Skier begehen konnte. Die Schneedecke auf dem weiteren Wanderweg im Gadental war an mehreren Stellen unterbrochen, weswegen ich mehrmals die Skier abnehmen musste. Unterwegs machte ich eine kurze Pause auf einer Sitzbank, wo ich die Kamera unbeabsichtigt hängenließ. Bald bemerkte ich dies u. musste zurückgehen, um sie zu holen. So gingen noch einmal mehr als 15min. drauf! Eine etwas heikle Querung einer steilen Lawinenhalde oberhalb von Absturzgelände war erforderlich. Etwas unterhalb der Gadenalpe mit Blick zu ihr bog ich rechts in den Bachgrund ab, wo ich vor Überschreitung des kleinen Gewässers die Skier abnehmen musste. Der folgende Weg Richtung Matonaalpe ist überwiegend steil u. war an 2 Stellen im Aufstieg ebenfalls schneefrei. An vielleicht 3 anderen war ein Anstieg über Schneereste gerade noch möglich, abfahren konnte man hier freilich nicht.

Ich hatte mir vorgenommen, die rechte Spur zu nehmen, falls eine andere nach links abbiegt. Die Spuren waren schon ziemlich alt. Tatsächlich zweigte im weiteren Verlauf des Anstiegs nach links eine Spur ab. Über sie konnte man z.B. zur Bettlerspitze gelangen. Nachdem ich den Bergwald verlassen hatte, folgte ich dem schneebedeckten, aber erkennbaren Weg zur Matonaalpe, während die Aufstiegsspur nach links abbog. Weiter oben konnte ich eine Spur entdecken, die ebenfalls nach links über die Hänge Richtung Bettlerspitze führten. Kurz darauf kam ich an der Matonaalpe an, wo ich auf einer teils schneefreien Sitzbank eine Rast einlegte und die Sonne genoss.

Westlich entdeckte ich direkt unterhalb von Latschenbewuchs eine Spur. Weiter oben und unterhalb des Wangjöchles war eine Spur im Zick-Zack zu erkennen. So entschied ich mich, statt der noch allzufernen Bettlerspitze die deutlich niedrigere Wangspitze anzugehen. Diese Tour ist nicht im Skitourenführer zu finden, aber Einheimische kennen natürlich noch andere Tourenmöglichkeiten. Der Hang lag im Schatten u. so war der Schnee hartgefroren. Die letzten Meter zur genannten Scharte waren fast 40° steil. Noch ein Stück konnte ich mit Skier aufsteigen, dann ließ ich sie zurück u. folgte der Fußspur. Der Schnee war teils sonnenbeschienen u. so weich, sodass ich oft bis zur Grasdecke einsank. An anderen Stellen war er immerhin noch fest. Am Grat entlang, etwas oberhalb des Steigs, auf dem tiefer Schnee den Anstieg mühsamer gemacht hätte, gewann ich an Höhe. Zuletzt ging es im Gras zur Gipfelkuppe, auf der Schnee lag. Am Gipfelkreuz fand ich ein Buch vor, in dem der letzte Eintrag am 06.01. vorgenommen wurde.

Ich blieb eine zeitlang oben u. genoss bei herrlichem Sonnenschein den schönen Ausblick und den Tiefblick nach Buchboden.

Nach Rückkehr zum Skidepot erwartete mich eine teils sehr anspruchsvolle Abfahrt. Teils war der Schnee schwer u. oberflächlich gefroren, überwiegend komplett hart. Am Weg musste ich mehrmals die Skier abnehmen. Teils war nur eine Abfahrt im Pflug möglich, bei dem mich der dadurch verursachte Höllenlärm auf dem harten Schnee belastete. Der Bach war wieder zu Fuß überqueren, es folgte dahinter ein kurzer Gegenanstieg. Der Abstieg nach Rothenbrunnen war auch zeitaufwändig. Teils stieg ich auch im Schnee zu Fuß ab, weil zu schwierig zu befahren. Als ich am Auto ankam, war es schon 18.00 Uhr geworden!

Fazit: diese Skitour ist nicht nur bei sicheren Verhältnissen, sondern auch nur bei ausreichend Schnee zu empfehlen und der sollte auch weicher u. so leichter zu befahren sein!



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