Misthaufen (2.436m) von Bad Rothenbrunnen


Publiziert von paul_sch , 17. August 2016 um 21:21.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Lechquellengebirge
Tour Datum:21 Juli 2015
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Aufstieg: 1650 m
Abstieg: 1650 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PKW

Vorwort: Ich publiziere die Tour mit 1 Jahr Verspätung. Mir fehlte damals die Zeit (Lust?), aber es ist schließlich doch eine Hikr-Erstbegehung! Den Bericht schrieb ich aber direkt nach der Tour, nur das Abstiegs-Drama ergänzte ich heute noch.

Zu Den Fotos: Achtung, die Fotos sind chronologisch, und Fotos mit den roten Pfeilen, die meine Route beschreiben, habe ich im Abstieg gemacht! Als Anleitung für den Aufstieg somit logischerweise von hinten nach vorne durchklicken!

  • Parken kurz vor Bad Rothenbrunnen (ausgeschildert)
     
  • Vorbei an Bad Rothenbrunnen bis zum Talschluss. Auf der Ostseite des Tals ist man meist im Schatten
     
  • In der Nähe der Gadenalpe muss man sich entscheiden: West- oder ostseitig aufsteigen. Der AV-Führer empfahl den ostseitigen Aufstieg, welcher zudem noch großteils im Schatten war. Durch viel Grünzeug geht es zur Diesnerbergalpe. Gelegenheit für ein schattiges Päuschen auf einer Bierbank. Weiter (fast) zum Muttwangjoch über sonnige Wiesen.
     
  • Diesner Gschröf: Lt. AV-Führer soll man kurz vor dem Muttwangjoch auf Höhe von 1.870m "bei einem kleinen Boden" vom Weg ab und 300m eben nach Südwesten" (d. h. Höhe halten) und dann einfach direkt auf den Misthaufen zuhalten. Ca. bei der angegebenen Höhe führte tatsächlich ein Trampelpfad nach rechts weg (bei einem schattenspendenden Felsen), doch dieser verlor sich bald. Der Gelände war noch unerwartet grün und es ging überraschend viel auf und ab, etliche Latschen erschwerten das Fortkommen ebenso. Oft galt es zu entscheiden ob man einen kleinen Umweg macht um Höhenmeter zu sparen. Nach den 300m war noch kein Misthaufen in Sicht. Ich hielt grob die Höhe bzw. leicht aufwärts, irgendwann sah man ihn dann, keinerlei Wegspuren, mühsam auf- und ab. Nach viel Schwitzen, Fluchen und auf- und ab bin ich nahe der Scharte östlich (links) des Misthaufens. Ich sehe deutliche Wegspuren zur Scharte die von weiter östlich kommen. Vielleicht hätte ich meinen Zustieg weiter östlich wählen sollen, also höher? Ein "kleiner Boden" wie lt. Führer erwähnt, fiel mir jedenfalls nicht auf. Im zweifel vielleicht besser etwas weiter steigen...!

    NACHTRAG 20.8.16: War gestern nochmal in der Gegend unterwegs. Beim Weg zum Muttwangjoch taucht irgendwann rechts ein markanter schattenspendender Felsklotz auf, mit Wegspuren. Hier am besten noch nicht anzweigen, sondern ein wenig höher steigen, bis rechterhand eine markante Doline (kreisrunde Senke) auftaucht. Hier abzweigen, zu Beginn meist auf gut sichtbaren Wegspuren. Viel Abstand haben die beiden genannten Startpunkte nicht, aber beim unteren ist wohl doch die Gefahr größer die Wegspuren ganz zu verpassen und immer etwas zu tief zu bleiben?
     
  • So: Wo ist nun der Einstieg? Das Foto vom AV-Führer macht es nicht ganz klar (es ist wohl von weiter oben gemacht, und ich mag nicht unnötig aufsteigen), und der Schattenwurf ist anders. Ich steige an der falschen Stelle (zu weit links) ein und traversiere nach rechts. Teilweise heikel (bis II?), und dann stehe ich an einer Stelle wo man von unten direkt leichter raufgekommen wäre. Weit und breit keine Steinmännle oder Wegspuren, die es lt. einem Bekannten geben sollte. Doch eine Art Rinne/Störung führt recht einfach (Stellen I+?) nach oben (Richtung Norden, also eher *weg* vom Gipfel), und so probiere ich mal. Jetzt gibt es wieder mehr Gras und es geht etwas direkt nach oben. Ich habe Angst, die Rinne beim Abstieg nicht mehr zu finden und markiere die Stelle mit den Wanderstöcken. Es folgt eine "Linkskurve" Richtung Gipfel über einen steilen schmalen Schotter-„Weg“. Dann bin ich eh schon am Gipfelplateau, und nach ein paar Metern weiter sieht man schon die Spitze des Kreuzes. Man tut gut daran, sich ungefähr zu merken wo man raufkam!

    ERGÄNZUNG: Bitte auch den Kommentar von Max (unten) beachten, der eine markierte Route zum Gipfel kennt!
     
  • Der Gipfel ist recht weitläufig, es ist nicht ganz klar wo die höchste Stelle ist, denn dort wo das Kreuz steht ist es sicher nicht. Man muss etwas herumlaufen um in jede Richtung Ausblicke zu erhalten. Dabei kommt man auch an einem grusligen Loch vorbei das sich unten in die Südwand öffnet. Im Süden dominant ist die Rote Wand, die frontal ihr Gletscherchen präsentiert. Ein Gipfelbuch gibt es auch. Ich bin erstaunt dass doch recht viele den Weg hierher finden (ca. 1 Gruppe/Person pro Tag?). Abstieg vom Gipfel wie Aufstieg.
     
  • der weitere Abstieg war dann ein bisschen ein Fiasko. Ich wollte eine Rundtour laufen. Zuerst auf gleichem Wege vom Gipfel runterkraxeln, dann nördlich vom Misthaufen weglos nach Westen. Es ist schon etwas länger her, aber irgendwie gab es einen Weg nicht den es lt. Kompass-Karte geben soll, und ich wurstelte mich trotzdem durch die Latschen, wollte dann nicht mehr umkehren (Wasser war auch schon lange aus!) und würgte mich bis unten im Tal über sacksteile Latschenwiesen runter. Ich meinte noch ich würde nach kurzem doch sicher auf den Pfad zum sog. "Wilden Loch" (Höhle) stoßen, doch das war nicht der Fall. Wirklich eine Tortur. Wäre ich doch die Höhe haltend einfach weitergegangen bis zum normalen Wanderweg, der von der Gadenalpe zur Madonnaalpe bzw. Wangsattel führt. Das hat man davon, wenn man unbedingt ein paar Meter einsparen will. Aber ist ja nochmal gutgegangen.

Tourengänger: paul_sch


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Kommentare (6)


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Maxe hat gesagt:
Gesendet am 7. September 2016 um 10:31
Hallo Paul,

wir haben den schönen Misthaufen in 2013 bestiegen. Wie es scheint, hast du nicht die optimale Route gefunden, sondern einer AVF-Beschreibung gefolgt (Variante für den Abstieg).
Es gibt jedoch einen logischeren und zudem noch markierten Anstieg auf den Misthaufen. Alles im Bereich I - II im gut gestuften, nicht ausgesetzten Gelände. Der Anstieg vollzieht sich im Bereich der Nordostflanke und war ohne Probleme zu finden.

Viele Grüße, Max

paul_sch hat gesagt: RE:
Gesendet am 7. September 2016 um 12:58
Hallo Maxe,

danke für den Hinweis, hab im Bericht auf Deinen Kommentar aufmerksam gemacht. Mein AV-Führer beschreibt 2 Wege: Von Nordwesten (II) und von Osten (I+). Ich wählte die Ostvariante wegen dem geringeren Schwierigkeitsgrad. Beide Varianten sind als Aufstieg beschrieben.

LG, Paul

paul_sch hat gesagt: RE:
Gesendet am 7. September 2016 um 13:00
Nachtrag: Ich kann nicht garantieren dass meine Beschreibung exakt die Ost-Route lt. meinem Führer ist. Aber sie ist einfach genug dass das wohl egal ist. (Mein beschriebenes "Fiasko" hat ja mit der Gipfel-Kletterei nichts zu tun!)

Maxe hat gesagt: RE:
Gesendet am 7. September 2016 um 13:07
Die Route von Nordosten (Normalweg) sollte definitiv leichter sein, als dein Anstieg direkt von Osten. Du hast denke ich schon die Route vom AVF erwicht, weil der von einem großen Block am Ausstieg schreibt. Wir wollten damals so absteigen, haben es aber von oben nicht gefunden - was dann auch besser so war ;-)

Viele Grüße, Max

Nyn hat gesagt:
Gesendet am 20. Juli 2020 um 20:59
Respekt! Sich da hineinzuwagen in das wildeinsamste Ödland des "Geschröf".
Bisher hab ich es immer noch nicht dahin geschafft, aber 2 oder 3 der "Randfiguren" (u.a Feuerstein) stehen auf meiner Wanted-Tourenliste
VG, Markus

paul_sch hat gesagt: RE:
Gesendet am 21. Juli 2020 um 14:32
Danke! Auf dem Feuerstein war ich vor wenigen Wochen unter fachkundiger Führung. Da ist von der Schwierigkeit schon ein gewaltiger Unterschied zum Misthaufen...!


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