Überschreitung Monte Boglia - von San Mamete über Zocca della Nave nach Lugano


Publiziert von dulac , 13. März 2023 um 11:04.

Region: Welt » Italien » Lombardei
Tour Datum:16 Februar 2023
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   I   Gruppo San Lucio-Monte Boglia 
Zeitbedarf: 6:45
Aufstieg: 1300 m
Abstieg: 1300 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bus ASF-Autolinee Linea C12 Lugano - Menaggio bis HSt. San Mamete
Kartennummer:map,geo.admin.ch

Am letzten Tag meines kurzen Ausflugs auf die Alpensüdseite hat es mich noch einmal ins Valsolda gezogen. Auch wollte ich dem nun schon mehrmals von unten bewunderten Castello einen Besuch abstatten.

Hierzu zunächst von dem mittlerweile bestens bekannten San Mamete hinauf nach Loggio, dann unterhalb von Drano entlang bis Puria, wo ich wieder einen Fahrweg erreichte, der nach Castello führte und am Ortseingang als Sackgasse endete.

Pittoresk dieses mittelalterlich wirkende Castello wie es in bester Aussichtslage 200m über dem Luganersee thront. Der Ortskern dann geprägt von schmalen etwas holprig gepflasterten Gässchen, sich eng aneinander schmiegenden Häusern, so gestaltet, dass sie sich bestmöglich an die unebene Topographie anpassen. Daher kaum eines wie das andere. Schön anzuschauen. Doch als z.B. Gehbehinderter dürfte man im Alltag mit einigen Problemen konfrontiert sein.  Auch ein Umzug dürfte zumeist eine logistische Herausforderung darstellen.

Gegen Ende meiner Runde hatte ich mich dann dafür entschieden zum Monte Boglia auf- und danach nach Monte Brè abzusteigen. Das Stück von Madonna del Faggio über den SO-Grat zum Monte Boglia hatte ich vor einigen Jahren bereits in Gegenrichtung begangen. Nur das Stück von Castello zur Madonna del Faggio über die Zocca della Nave war Neuland für mich.

Dazu nun zunächst ein kurzes Stück auf dem Fahrweg, auf dem ich zuletzt heraufgekommen war, zurück bis zum Friedhof. Dort dann auf dem über weite Strecken noch immer gut erhaltenen, gepflasterten Weg zunächst zum Wegpunkt Bresè, danach  dann zu Drubi. Bis hierher führte der Weg oberhalb des Torrente Soldo taleinwärts. Bei Drubi nun aber scharf nach links und im weiteren die laubbedeckte, teilweise recht steile Flanke hinauf.

Nach einer guten halben Stunde ist die Laubwühlerei endlich zu Ende, die Weidefläche der Alpe Cascina Sala ist erreicht und es sind nur noch wenige Schritte bis zum Grat Zocca della Nave. Ein eigenartiger Name: "zocca" liess sich im Wörterbuch leider nicht finden und "nave" bedeutet "Schiff": also irgendetwas mit Schiff, und das hier heroben. Seltsam!

Doch ein schöner Ort und die rechte Zeit für die Mittagsrast. Dazu mit Blick auf den tags zuvor leider nicht mehr erreichten Torrione und auch zu den Pizzoni des gleichnamigen Monte.

Nach einer guten Dreiviertelstunde kann's dann weitergehen: zunächst mit geringem Höhenverlust zur Verzweigung bei Madonna del Faggio.

Die zugehörige Kapelle, nur wenige Meter unterhalb, wirkt von oberhalb eher wie ein offener Unterstand. Vor einigen Jahren, als ich aus der  Gegenrichtung kommend nach Albogasio abgestiegen war, hatte ich mich überzeugen können, dass es sich nach der Ausgestaltung hier tatsächlich um eine Kapelle handelte.

Ein zweites Mal musste ich mich drum nicht noch einmal vergewissern. Zumal ich kurz darauf an einem anderen Gebäude vorbeikam, das mehr nach einer Kapelle aussah, und das ich bereits damals für die eigentliche Kapelle Madonna del Faggio gehalten hatte.

[ Kleiner Einschub:
Diese meine Einschätzung wird auch gestützt durch die hikr-Wegpunkte, die wohl von Ortskennern angelegt wurden. Dort wo man auf die Tafel "Madonna del Faggio" trifft, befindet man sich tatsächlich wohl am hikr-Wegpunkt "Bivio per Albogasio (1085m)". Der Wegpunkt "Madonna del Faggio (1130m)" liegt dagegen etwas weiter gegen den Monte Boglia und auch etwas höher
.

Wenn man allerdings den aktuelleren *Bericht von gattaMara liest, müsste sich in der Zwischenzeit einiges geändert haben: die frühere Kapelle ist demnach zu Privatbesitz geworden und wird als Wochenenddomizil genutzt. Und am Abzweig nach Albogasio befindet sich nun die neue Madonna del Faggio.

Schon etwas verwirrend das Ganze.
]

Nach einer kurzen weiteren, eher ebenen Passage durch Wald steilt es im Schlussanstieg mehr und mehr auf. Dabei wird auch der Wald verlassen und das letzte Stück präsentiert sich als zwar steile, aber gut begehbare Grasflanke.

Der Südgipfel ist ein exzellenter Aussichtspunkt. Die Bank dort erfreulichweise frei. Der nahe  Hauptgipfel lockte sehr, diese Bank in diesem Augenblick aber um einiges mehr. Der Hauptgipfel kann noch ein wenig warten!

Allzu lange allerdings auch nicht. Denn auch dort stand noch eine Gipfelrast an, und danach war's ja auch noch ein gutes Stück bis Brè Paese hinab.

Was ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnte: In Brè Paese würde ich den Bus nach Lugano um wenige Minuten verpassen.

Da ich später, dann dort angekommen, keine Lust hatte, eine halbe Stunde auf den nächsten zu warten, entschied ich mich kurzerhand,  auf dem mir noch nicht bekannten Fussweg abzusteigen um stattdessen mit etwas Glück den nächsten Bus  etwas weiter unten noch  zu erreichen.

Dieser Fussweg führt zunächst rasch und zumeist über Treppen hinab. Danach kommt ein längeres Stück, das weitgehend höhehaltend den Berghang entlang nach Westen führt - schönen Ausblick auf den See eingeschlossen. Bei Aldesago mündet er dann in die  Fahrstrasse. Hier hat es auch einen Bushalt - doch mit Blick auf den Fahrplan musste ich feststellen, erneut um nur wenige Minuten zu spät dran zu sein.

Die Fahrstrasse durch das hier dicht bebaute Gebiet macht weite Bögen - das würde unnötig Zeit kosten - so meine Befürchtung zunächst.

Doch bald war zu entdecken, dass es für Fussgänger immer auch Abkürzungen gab. So dass ein effizienter schneller Abstieg bis hinab nach Lugano möglich war.

Ironie am Rande: als ich schon ein weites Stück unterhalb der Haltestelle war, konnte ich dann aus der Ferne den Bus sehen - diesmal war auch er zu spät dran.

Dennoch kein Fehler: Jetzt weiss ich zumindest, dass man von Brè Paese auch zu Fuss in weniger als einer Stunde nach Lugano hinab kommt, sogar zu dem Kreisel S.Siro in Viganello (ohne hikr-Wegpunkt),  von wo die Linie 461 in engem Takt dann ohne Umsteigen zum Bahnhof Lugano fährt. 

Tourengänger: dulac


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