Reuterwanne (1542 m) - die Anfänger-Schneeschuhtour von Langenschwand


Publiziert von 83_Stefan , 5. Februar 2023 um 11:30.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:29 Januar 2023
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT2 - Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: D   A 
Zeitbedarf: 3:30
Aufstieg: 550 m
Abstieg: 550 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von der B 310 südlich von Wertach abbiegen und hinauf nach Jungholz fahren. Den Ort nach Osten durchqueren und weiter zum Weiler Langenschwand; kostenfreier Parkplatz etwa 200 Meter vor dem Sperrschild. Vorsicht: An sonnigen Wochenendtagen ist der Parkplatz schnell belegt.
Kartennummer:Bayerisches Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung - UK 50/47 - Allgäuer Alpen; ISBN: 978-3-89933-643-6

Wer sich neu mit dem Thema Schneeschuhwandern befasst, der ist an der Reuterwanne in den nördlichen Allgäuer Alpen bestens aufgehoben. Die hier vorgestellte Unternehmung vereint alle Attribute einer perfekten Anfängertour: Sie ist bereits vom Start weg sehr aussichtsreich, nicht schwierig, recht lawinensicher, kurz und fast immer gespurt. Außerdem kann man auf einem anderen Weg absteigen und sich bei einer Einkehr in der Stubentalalpe die verdiente Belohnung einverleiben. Kurzum: Eine runde Sache, bei der selbst der eingefleischteste Sommermensch Gefallen an der kalten Jahreszeit finden kann.

Ausgangspunkt ist der kostenfreie Parkplatz in Langenschwand rund 200 Meter vor dem Sperrschild. Entlang der Straße geht man zurück in Richtung Kirche und biegt davor nach rechts ab (beschildert). Man folgt der asphaltierten Zufahrt ein Stück aufwärts, bis die Beschilderung nach links weist. Hier beginnt der geräumte Jungholzer Höhenweg zum Ortsteil Gießenschwand. Durch freies Gelände leitet der Weg nach Nordwesten, der Blick zurück geht zum markanten Sorgschrofen und über Jungholz schaut man zum Starzlachberg. Nach zwei kurzen Waldetappen passiert man einen hässlichen Speicherteich und erreicht bald darauf eine Verzweigung an einem Sendemast. Hier verlässt man den Höhenweg und zweigt nach rechts auf einen Fahrweg ab (beschildert).

Der Fahrweg leitet mäßig ansteigend im Wald bergauf. Nach der Brücke über den Holderbach hält man sich rechts (beschildert) und erreicht sodann eine weitere Verzweigung. Hier hat man die Qual der Wahl: Geradeaus könnte man dem Fahrweg in weiten Schleifen durch die Westflanke der Reuterwanne bergauf folgen, interessanter ist aber der rechts abzweigende direkte Anstieg zur Alpe Obere Reuterwanne. Er führt noch ein Stück teils recht steil im Wald bergauf und dann durch freies Gelände auf den Sattel zwischen Reuterwanne und Pfeifferberg zu. Schließlich schwenkt er etwas nach rechts ab und trifft auf einen Fahrweg. Auf ihm ist es nach links nicht mehr weit zum Sattel, wo sich die bereits lange sichtbare Alpe befindet. 

Im Sattel hält man sich links, passiert die beiden Alphütten und nimmt den mit "Reuterwanne" beschilderten Steig zum Gipfel in Angriff. Zunächst unterhalb eines kleinen Wäldchens, dann durch die freie Flanke quert man hinüber zum Südwestrücken, wo es nochmals anstrengend wird. Bei bester Aussicht steigt man steil am Rücken bergan und gewinnt schließlich das Gipfelkreuz. Zum höchsten Punkt ist es von dort nur noch ein Katzensprung. Die Reuterwanne als Berg der ersten Reihe bietet sowohl einen hervorragenden Blick hinaus ins Ostallgäu, auf der anderen Seite präsentieren sich weite Teile der Allgäuer Alpen von ihrer schönsten Seite und bei klarer Sicht zeigt sich auch Majestät Zugspitze - ein enormes Panorama für einen derart überschaubaren Berg! Am Gipfel findet sich eine Sitzbank, auf der es sich gemütlich pausieren lässt.

Der Abstieg verläuft bis zur Alpe Obere Reuterwane auf dem bereits bekannten Weg. Von dort folgt man dem mit "Stubental-Alpe" bezeichneten Weg in südöstlicher Richtung zwischen mächtigen Fichten bergab. Schon nach wenigen Minuten verlässt man den Fahrweg nach rechts (beschildert) und gelangt auf einem Steig zunächst durch Wald, später durch Weidegelände hinunter zur Alpe; den Abstecher zum Pfeifferberg lässt man rechts liegen.

An der bewirtschafteten Alpe herrscht an sonnigen Wochenendtagen gewaltiger Andrang, denn sie ist beliebtes Ziel bei Rodlern und offenbar als Ziel für die ganze Familie bekannt. Auf dem im Winter als Rodelstrecke präparierten Alpweg gelangt man zunächst in südlicher, später in westlicher Richtung knieschonend zurück zum Ausgangspunkt, auch auf dieser letzten Etappe hat man nochmals schöne Ausblicke zu Sorgschrofen & Co.

Schwierigkeiten:
Von Langenschwand zur Alpe Obere Reuterwanne: WT2 (im unteren Bereich bequeme, teils geräumte Fahrwege, darüber ist es im Wald abschnittsweise steiler).
Gipfelanstieg: WT2 (Querung zum Rücken durch mäßig geneigte Flanke, am Rücken kurzzeitig steiler Anstieg).
Abstieg über Stubentalalpe: WT2 (ab der Alpe T1/WT1 auf dem als Rodelbahn präparierten Versorgungsweg).

Fazit:
Eine kurze Unternehmung, die es wegen dem erstklassigen Aufwand-Nutzen-Verhältnis zur 5*-Schneeschuh-Runde schafft. Die Tour ist nicht schwierig und somit auch für Anfänger geeignet. Der frühe Vogel fängt an der Reuterwanne den Wurm: Startet man entsprechend zeitig, hat man den Aufstieg für sich und braucht sich außerdem nicht mit den unzähligen Rodlern um einen Parkplatz streiten.

Anmerkungen:
Am Begehungstag war auch ein Anstieg ohne Schneeschuhe auf der gut ausgetretenen Spur problemlos möglich.
Die Wanderung von Vorderreute zur Reuterwanne ist hier beschrieben: *Reuterwanne (1542 m) - wann, wenn nicht jetzt?.

Kategorien: Allgäuer Alpen, Schneeschuhtour5*-Tour, 1500er, WT2.

Tourengänger: 83_Stefan


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