Sonnklarnock 2390m - Sundowner

Das Wortspiel ist eigentlich gar keines, denn der Sonnklarnock hat nichts mit Sonne zu tun, sondern hat seinen Namen von einem gewissen Herrn Sonklar. Irgendwann hat sich das zweite n eingeschlichen, weil es sich so einfach besser anhört!? Und Sonne gab es heute auch passend dazu.
Weil die Schneeauflage in den Niederungen schon wieder weggeregnet ist, lassen wir uns mit der Gondel bis zur Bergstation schaukeln. Das widerspricht zwar meinen Grundsätzen, aber ich habe schließlich Gäste dabei! Drei Menschen bedeutet drei Vorstellungen. Immerhin die erste Vorstellung lässt sich für alle drei verwirklichen: Espresso an der Trejeralm!
Doch damit sind die Gemeinsamkeiten schon passé, den Kollegen gefällt es bei Emil so gut, dass sie keine Gipfelambitionen verspüren. Ich lasse ein Stück Apfelstrudel zurücklegen für später und mache mich auf den Weg zum Sonnklarnock. Eine passende Spur zieht beim Trejer See durch die Steilhänge und führt mich bequem auf den Kamm und weiter zum Gipfel.
Nebenan im Skigebiet herrscht Hochbetrieb, hier stehe ich alleine. Unten an der Trejeralm sitzen die Freunde und mein Strudel wartet, also felle ich umgehend ab und stürze mich in die Nordflanke. Die Auflage ist etwas tückisch, immer wieder spitzt ein Stein durch, aber ich komme ohne nennenswerte Schäden durch. Es gehen sich sogar ein paar Schwünge im Pulverschnee aus und schon sitze ich wieder bei Emil.
Wir plaudern ein wenig, kauen ein wenig, zahlen ein wenig und ich habe noch Lust auf ein wenig Bewegung. Die Freunde wollen zum Après-Ski, ich will auf den Berg. Die Wege trennen sich schon wieder, ich ziehe die Felle auf und folge der bekannten Spur, zum zweitenmal auf den Sonnklarnock.
Auch diesmal bin ich fast alleine, erst am Gipfel treffe ich auf weitere Gäste. Wir schauen der Sonne beim Untergehen zu und bevor es Nacht wird schwingen wir gemeinsam ab zur Trejeralm. Für einen sundowner haben wir keine Zeit mehr, es beginnt zu dämmern und wir wollen heil hinunter kommen.
Im letzten Lichtschein erreiche ich die Talstation und sammle den Rest der Gesellschaft ein. Es bleibt uns gerade noch Zeit zum Duschen und schon wartet der nachträgliche sundowner zum Geburtstagsmenü bei Heinold.