Monte Crocino (1021 m) - Runde von Oltrefiume mit Monte Camoscio


Publiziert von 83_Stefan , 7. Juli 2023 um 09:46.

Region: Welt » Italien » Piemont
Tour Datum:22 Dezember 2022
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 800 m
Abstieg: 800 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:A 26 Ausfahrt Baveno; den Ortsteil Oltrefiume südwärts durchqueren bis zur Via Donne della Resistenza und dieser bergauf folgen, bis in einer Kurve Wanderschilder entlang einer Sackgasse aufwärts leiten. Parkgelegenheiten am Straßenrand oder etwas weiter bergauf auf der rechten Seite.
Kartennummer:Geo4Map 117 - Mottarone; ISBN 978-88-9960-618-3

Bei der hier vorgestellten Tour sind die Rollen ganz klar verteilt: Star in der Manege ist der Monte Camoscio, der mit einem Blick über den südlichen Teil des Lago Maggiore aufwartet, wie es vielleicht keinen schöneren gibt. Der Monte Crocino - obwohl über 100 Meter höher - lockt dagegen keinen Hund hinter dem Ofen hervor, denn außer Bäumen gibt es kaum etwas zu bestaunen. Dafür ist es hier wesentlich ruhiger, denn auf den Wegen um den Monte Camoscio geben sich die Bergfreunde seit der Errichtung zweier Klettersteige die Klinke in die Hand. Insgesamt also eine stimmige Runde mit einem attraktiven und gut besuchten Teil sowie einem ruhigen Part für Freunde der leiseren Töne.

Ausgangspunkt für die Wanderung ist Oltrefiume, ein Ortsteil von Baveno. Parken kann man in den Via Donne della Resistenza. Entlang der schmalen Straße geht es hinauf zu den letzten Häusern, dann hält man sich rechts und überquert die Autostrada 26 auf einer Brücke. Jenseits wandert man links weiter und gelangt - vorbei an einem Wasserwerk - durch den Wald hinauf zum Museo Scalpellini. Die Bezeichnung "Museo" wirkt etwas irreführend - es handelt sich um einige Schautafeln mit Bildern und Informationen zum hiesigen Granitabbau.

Am Museo Scapellini zweigt man nach links ab und folgt dem Steig hinauf zu einer Verzweigung. Hier wird sich später die Runde schließen. Der Beschilderung zum Monte Camoscio nach rechts folgend, gewinnt man auf steinigem Weg im Wald an Höhe. Der Weg schwenkt nach Nordwesten um und quert weiter ansteigend hinüber in den Gipfelbereich des Monte Camoscio. Dabei muss eine kurze, harmlose Felspassage überwunden werden. Anschließend flacht sich das Gelände ab und der Steig erreicht kurz nach einer Verzweigung den großen Felsen mit dem Kreuz. Die wenigen Meter hinauf bereiten keinerlei Probleme und oben hat man einen Blick der Extraklasse hinunter auf den Lago Maggiore. Da bleibt einem fast die Spucke weg, denn der Monte Camoscio fällt mächtig steil zum See hin ab. Entsprechend exponiert ist der Tiefblick. Über den See schaut man hinüber in die Lombardei, westlich des Sees zeigen sich die Val-Grande-Berge mit dem dominierenden Monte Zeda. Auch die Borromäischen Inseln sieht man von hier aus einmaliger Perspektive.

Weiter geht es zum höchsten Punkt des Monte Camoscio. Hierzu steigt man hinunter zur Verzweigung neben dem Felsen und folgt dort der Beschilderung zum Mottarone. Nach wenigen Metern passiert man das leider unbewirtschaftete Rifugio ANA und gelangt über eine felsige Stufe hinauf zu einer Wiese mit dem höchsten Punkt des Monte Camoscio. Der Weg führt knapp an diesem vorbei, aber der Abstecher dorthin ist kaum der Rede wert. Von hier aus sieht man besonders gut zum Monte Mottarone sowie über Gravellona Toce zum Monte Massone.

Nach dem kurzen Abstecher zum höchsten Punkt geht es steil hinunter in eine Scharte, bevor es am dicht bewaldeten Verbindungskamm in Richtung Monte Crocino wieder aufwärts geht. Der Steig weicht schließlich in die Ostflanke aus und umgeht einen Vorgipfel mit Kreuz. Kurz darauf muss man aufpassen, wenn man den höchsten Punkt des Monte Crocino besuchen möchte: An einer Birke befindet sich ein aufgesprühter orangefarbener Punkt, an dem man den Steig nach rechts verlässt. Durch fast flaches, harmloses Gelände schlägt man sich im Wald in wenigen Minuten zum höchsten Punkt durch, an dem man außer Bäumen allerdings nichts sieht. Der Monte Crocino lohnt sich definitiv nur für Gipfelsammler.

Nach dem Abstecher zum Monte Crocino wandert man am markierten Weg in südlicher Richtung hinunter zur Alpe Vedabia, wo ein Fahrweg erreicht wird. Diesem folgt man allerdings nur ein paar Meter nach rechts, bis kurz nach einem verfallenen Gebäude an einer Verzweigung die Beschilderung nach Baveno nach links weist. Auf dem Steig gelangt man durch dichten Wald hinunter zu einem Rücken, auf dem es in zahlreichen engen Kehren aber weniger steil als befürchtet bergab zu einer Verzweigung geht. Hier hält man sich an die Beschilderung nach Baveno und folgt dem Weg nach links im Auf und Ab hoch über dem Torrente Selva Spessa nordwärts. Dabei werden einige Gräben gequert. Schließlich erreicht man an der Verzweigung oberhalb des Museo Scalpellini wieder den Aufstiegsweg und folgt diesem zurück zum Ausgangspunkt.

Schwierigkeiten:
Anstieg zum Gipfelkreuz des Monte Camoscio: T2 (problemlose Steige).
Über den höchsten Punkt des Monte Camoscio zum Monte Crocino: T3 (nur an der felsigen Passage nach der Hütte kurz unteres T3, sonst T2).
Abstieg über Alpe Vedabia: T2 (gut markierte Steige).

Fazit:
Eine lohnende 3*-Rundtour mit zwei gegensätzlichen Hälften: Während der erste Abschnitt zum Monte Camoscio gut besucht ist und mit fantastischen Ausblicken vom Gipfel glänzt, geht es anschließend ohne wirkliche Höhepunkte wesentlich ruhiger zu. Mit Ausnahme des Monte Camoscio befindet man sich viel im Wald.

Mit auf Tour: Francesca.

Anmerkung:
Der Gipfelbereich ist bei OpenTopoMap und Google Maps nicht korrekt dargestellt. In der verwendeten Geo4Map passt es hingegen.

Kategorien: Walliser Alpen, 3*-Tour, 1000er, T3.

Tourengänger: 83_Stefan


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 58854.gpx Tourenskizze (kein GPS)

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