Majella: Monte Amaro (2.793 m), Monte Acquaviva (2.737 m) & Co.


Publiziert von pika8x14 , 9. Dezember 2022 um 01:15.

Region: Welt » Italien » Abruzzen
Tour Datum: 1 November 2022
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 11:00
Aufstieg: 2000 m
Abstieg: 2000 m
Strecke:Rifugio Bruno Pomilio (1.890 m) - La Maielletta (1.995 m) - Monte Blockhaus (2.140 m) - Monte Cavallo (2.171 m) - Sella Acquaviva (2.117 m) - Bivacco Carlo Fusco (2.455 m) - Monte Focalone (2.676 m) - Monte Focalone (2.676 m) - Cima Pomilio (2.656 m) - Monte Tre Portoni (2.673 m) - Monte Amaro (2.793 m) - Bivacco Cesare Mario Pelino - Rifugio Ciro Manzini (2.522 m) - Cima Pomilio - Monte Focalone - Monte Acquaviva (2.737 m) - Monte Focalone - Sella Acquaviva - Rifugio Bruno Pomilio
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Per Pkw zum Rifugio Bruno Pomilio (Località Majelletta, 66010 Pretoro).
Kartennummer:mapy.cz

Gestern war sie bereits am Horizont auszumachen - heute geht’s dorthin:


Majella (aka Maiella).

Das Bergmassiv befindet sich südwestlich von Pescara in den Abruzzen. Große Teile sind als Nationalpark ausgewiesen (Parco nazionale della Maiella), wo u. a. Wölfe und Bären heimisch sind.

Höchste Erhebung der Majella ist der Monte Monte Amaro - mit 2.793 m „nebenbei“ auch zweithöchster Gipfel der Apenninen und bei einer Schartenhöhe von 1.812 m ein Ultra. „Nummer 2“ der Majella ist der Monte Acquaviva (2.737 m).

Obwohl relativ viel Wegstrecke zurückzulegen ist, werden beide Berge durchaus oft besucht - siehe auch die „Ähnlichen Berichte“ auf HIKR. Eine Kombi von Amaro und Acquaviva scheint - zumindest als Tagestour - eher die Ausnahme zu sein. Wer allerdings Lust auf einen (ca.) 30 km-Marsch durch karge Landschaft hat, kann einen Versuch starten - entsprechende Bedingungen vorausgesetzt (Vorsicht bei Nebel, Sturm, Sonne/kaum Schatten!, …).


Die Tour

Im Vorfeld „rechne“ ich grob durch, ob die „Amaro-Acquaviva-Kombi“ Sinn macht - schließlich ist das Tageslicht Anfang November nicht mehr ganz so üppig präsent. Aber, wenn ich schon einmal hier bin…

… starte ich eben doch am Rifugio Bruno Pomilio (1.890 m) mit der Option zum Besuch beider Gipfel, selbstverständlich mit einem Extra-Getränke-Vorrat.

Bevor es jedoch losgeht, wird erst einmal der Sonnenaufgang über dem Meer bestaunt - offenbar juckeln extra deshalb etliche Ausflügler hierher.

Die eigentliche Wanderung beginnt kurz nach 07.00 Uhr und ist anfangs nicht die romantischste: Noch in unmittelbarer Nähe des Rifugio und zahlreicher Sendeanlagen verlasse ich die schmale Straße und stapfe über eine Wiese parallel zu einem Skilift bergan. Das Sträßchen wird bald wieder erreicht und führt ein Stück unterhalb der La Maielletta (1.995 m, natürlich mit Sendeanlagen…) vorbei.

Nach etwa einer halben Stunde endet die Straße an einer Wendeschleife. Wenige Schritte weiter gelangt man zu einer kleinen Kapelle (Cappella Madonna della Neve).

Nun hat man die Wahl, wie es weitergeht:

- auf dem eigentlichen Weg rechts (westlich) am Berg vorbei
- auf einem Pfad links (östlich) vorbei oder
- über den Gipfel des Monte Blockhaus.

Ich entscheide mich für Letzteres und pirsche mich durch Latschenkiefern nach oben zum Kreuz (relativ weit abseits der höchsten Stelle) und auf das dann Gipfelplateau des Monte Blockhaus (aka Cima Blockhaus, 2.140 m). Hier sind noch einige Mauerreste/Fundamente auf früheren Zeiten zu finden.

Südwärts geht’s anschließend wieder abwärts, bis der reguläre Wanderweg „P“ erreicht ist. Im leichten Auf und Ab dackele ich nun zum Monte Cavallo (2.171 m). Der nicht sonderlich markante Gipfel liegt einige Meter neben dem Weg.

An der Sella Acquaviva (2.117 m) wird eine Quelle erreicht (Fonte Sella di Acquaviva). Hier zweigt auch der „G7“ in Richtung Cima delle Murelle ab. Und neben den entsprechenden Wegweisern, gibt es auch Warnschilder und Hinweise, die Sicherungen vor Nutzung zu prüfen…!?

Da ich gut ich der Zeit liege, entscheide ich mich für den Umweg über die Cima delle Murelle. Nach einer halben Stunde (vor allem) durch Latschenkiefern sind die ersten Felsen erreicht. Gleich die erste Sicherungskette ist aus der Verankerung gerissen. Und während in Italien momentan Trockenheit herrscht, scheint ausgerechnet hier die letzte Feuchte für rutschige Pfade/Steige sorgen zu wollen.

Ich eiere also noch ein Stück weiter bis zu einer schönen Aussichtstelle in die meerwärts ziehende Schlucht. Da ich allerdings nicht sicher bin, ob weitere Überraschungen ggf. Zeit kosten, drehe ich um und bin nach einem einstündigen, mäßig erfolgreichen Abstecher wieder zurück an der Sella Acquaviva.

Nun geht’s relativ lang bergauf: Vorbei an weiteren Quellen (die aktuell für vereiste Wege sorgen) zieht der Weg in Richtung Bivacco Carlo Fusco (2.455 m) und knickt kurz vor der gelben Blechhütte nach rechts. Im weiten Bogen schwenke ich zum Monte Focalone (2.676 m).

Nach einer Pause geht’s weiter am „Kamm“ entlang - erst abwärts in einen Sattel, dann hinauf zur Cima Pomilio (2.656 m).

Ähnlich sieht der nächste Abschnitt aus: abwärts, aufwärts, zum Schluss kurz etwas steiler zum Monte Tre Portoni (2.673 m).

Nun schlendere ich über eine weite Hochfläche und schwenke schließlich in Richtung Amaro: Über den nordwestlichen Gratrücken erreiche ich den höchsten Majella-Gipfel Monte Amaro (2.793 m).

Bei richtig guter Aussicht, aber sehr frischem Wind lege ich eine längere Pause ein. Das Aufwärmen im Bivacco Cesare Mario Pelino fällt allerdings kurz aus (#Nagetiere;-), ich raste lieber außerhalb des roten Ufos…

Gegen 13.15 Uhr begebe ich mich auf den Rückweg. Statt über den Monte Tre Portoni geht’s zur Abwechslung vorbei am Rifugio Ciro Manzini (2.522 m). Anschließend biege ich bald wieder in den bekannten Weg ein und kehre über die Cima Pomilio zurück zum Monte Focalone.

Von hier aus folgt der Abstecher zum Monte Acquaviva: Der Pfad zieht grob ost-/südostwärts über eine Hochfläche und passiert den westlichen Nebengipfel (Anticima Ovest Monte Acquaviva, 2.727 m) durch dessen blockreiche Nordflanke. Von einer Einsattelung geht’s schließlich hinauf zum Monte Acquaviva (2.737 m).

Auch hier halte ich mich eine Weile auf, bevor es endgültig zurück geht:

Auf bekannten Weg wandere ich zum Monte Focalone. Weiter geht’s - diesmal nicht mit dem Schwenk über das Bivacco Carlo Fusco, sondern direkter/steiler, aber auch nicht sonderlich schneller - zur Sella Acquaviva. Die letzte Etappe führt - diesmal nicht über den Monte Blockhaus-Gipfel, sondern westlich an diesem vorbei - zum Rifugio Bruno Pomilio.

An der „Hütte“ (die momentan übrigens geöffnet ist) endet meine Wanderung gegen 18.00 Uhr.

„Brutto“ bin ich also knapp 11 Stunden unterwegs (einschl. Pausen und dem abgebrochenen Abstecher zur Cima dellemMurelle), meist in T1-/T2 Terrain. Insgesamt sind die Wege gut markiert. Bei schlechten Bedingungen (Nebel, …) kann die Orientierung auf manchen Abschnitten aber schwierig sein, zumindest ohne „Technik“. Diese registriert übrigens mehr als 32 km bei über 2.000 Höhenmetern.

!Route auf mapy.cz - nur zur groben Orientierung!:
(ohne den Abstecher in Richtung Cima delle Murelle)

https://de.mapy.cz/turisticka?planovani-trasy&rc=9gJnBwmsPSd2LbNpPvbKEhrGbuhern3DwejM34cdlIfQAfOQcxNRqLzggph56jdikwy577e4-3LMhraV8iPriAgwmsPS&rs=osm&rs=osm&rs=osm&rs=osm&rs=osm&rs=osm&rs=osm&rs=osm&rs=osm&rs=osm&rs=osm&rs=osm&rs=osm&rs=coor&rs=osm&ri=128601271&ri=1047922770&ri=1047983151&ri=110314215&ri=1047983152&ri=1048234429&ri=1047983153&ri=1048166003&ri=1067626864&ri=1066262353&ri=1047983152&ri=1047922768&ri=1047983152&ri=&ri=128601271&mrp=%7B%22c%22%3A132%7D&xc=%5B%5D&x=14.1280518&y=42.1436990&z=14

Tourengänger: pika8x14
Communities: Ultras


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Kommentare (4)


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Nyn hat gesagt:
Gesendet am 10. Dezember 2022 um 09:52
Grandioses Licht, toller Himmel und wunderschöne Aufnahmen.

VG, Nyn

pika8x14 hat gesagt: RE:
Gesendet am 12. Dezember 2022 um 22:31
Tatsächlich habe ich für diese Tour einen praktisch perfekten Tag erwischt (und "musste" deshalb selbstverständlich auch entsprechend viel fotografieren ;-).

Viele Grüße


83_Stefan hat gesagt:
Gesendet am 11. Dezember 2022 um 19:11
Gratulation zum Monte Amaro! Dieser Gipfel steht auch schon lange auf meiner imaginären Liste und hat durch deinen Bericht sowie einen Besuch eines Spezls inklusive Übernachtung am Gipfel neue Aktualität gewonnen. Schaut ja richtig toll aus! Viele Grüße!

pika8x14 hat gesagt: RE:
Gesendet am 12. Dezember 2022 um 22:26
… danke.

Die Tour zum Monte Amaro war tatsächlich richtig schön. Ein bisschen Glück mit den Bedingungen gehört eben immer dazu - und die waren diesem Tag praktisch perfekt.

Übernachtungen am Gipfel sind offenbar beliebt. Ich war allerdings vom Inneren des formschönen "Bivaccos" nicht restlos überzeugt ;-) - und wollte ohnehin von Anfang an lieber eine lange Tagestour unternehmen.

Viele Grüße.


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