Monte Focalone (2676m) - Bergtour mit Meerblick


Publiziert von Riosambesi , 2. Juli 2015 um 21:27.

Region: Welt » Italien » Abruzzen
Tour Datum:29 Juni 2015
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m
Strecke:15,6km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Anfahrt A14 Adriatica bis Pescara, dann A25 Richtung Rom ca. 20km bis Alanno-Scafa, weiter über Lettomanoppello zum Passo Lanciano und zum Straßenende im Schigebiet beim Rifugio Pomilio mit kostenlosen Parkplätzen
Kartennummer:openandromaps

Unverhofft bietet sich mir ein halber freier Tag für eine Bergtour in den Abruzzen an.
Die kleine Gebirgsgruppe Maiella ist ganz in der Nähe, aber leider habe ich keine Infos darüber bei mir, also setze ich mich mit einem Ortskundigen bei einer Tasse Kaffee an einen Tisch, und das ist was er mir empfiehlt:
- der landschaftlich schönste Zustieg beginnt oberhalb der östlich der Maiella gelegenen Ortschaft Fara San Martino (ca. 650m) und geht durch ein anfangs mit Felsen flankiertes malerisches Tal bis zum Kulminationspunkt Monte Amaro (2793m). Durch die schon morgens hohen Temperaturen und vor allem wegen der happigen ca. 2200 Höhenmeter ist diese Route nur für leidensfähige Berggänger als Tagestour machbar. Wer zwei Tage Zeit hat kann auf dem Weg im Rifugio Manzini (ca. 2500m) übernachten.
In den höheren Lagen ist bis in den Sommer mit Schneefeldern zu rechnen.
- aus Westen gibt es von Campo di Giove (1100m) und ein paar km weiter nördlich aus Routen, die zum Monte Amaro führen. Mit ca 1600 bis 1700hm noch als Tagestour machbar mit morgens länger schattigen Aufstieg und weniger Schneefeldern, aber dafür die meiste Zeit ohne Meerblick.
- der höchste Ausgangspunkt liegt im Norden und ist das mit dem Auto erreichbare Rifugio Pomilio (1890m), von dem aus ein gut 4km langer Kamm Richtung Zentrum der Maiella zieht.
Der erste höhere der so erreichbaren Gipfel ist der Monte Focalone, mit 1000hm incl. Gegenanstiege und 5 Stunden Gehzeit das Ziel meiner Wahl heute.

Am späten Nachmittag komme ich am Rifugio Pomilio an, das von mehreren Sendemasten umrahmt ist, die man schon lange vorher bei der Anfahrt sehen konnte.
Nur wenige Autos stehen auf den großen Parkplätzen, was sich während der Hauptferienzeit ändern dürfte.
Das noch weit entfernte Ziel samt der logischen Route dorthin ist von Beginn an sichtbar, ebenso die blaue Adria und das hügelige Küstenvorland. Die Felsgipfel des Corno Grande (2914m) im nördlich gelegenen Gran Sasso sind wie zu dieser Tageszeit üblich von Wolken umgeben.
Diese begeisternde Aussicht
begleitet quasi die gesamte Tour, auf der es zunächst einmal in einigem auf und ab auf dem Kamm durch immer wieder dichten Latschenbewuchs bis zu einer Senke (Sella Acquaviva) mit einem Brunnen geht.
Bis hierher hat man kaum an Höhe gewonnen, was sich nun schlagartig ändert.
Der direkte Weg führt in Verlängerung der Kammlinie bis zum Gipfel, der Normalweg hingegen quert mäßig ansteigend den Nordhang, auf den man hier trifft nach links (Südost), um bei dem Bivacco Fusco wieder Richtung Gipfel zu drehen.
Etwa bei P2260 zweigt der direkte Weg bei einem Schilderbaum rechts ab, allerdings weisen die Schilder nicht darauf hin und so laufe ich daran vorbei.
Ein Stück weit folge ich dem (Um)weg, um vor einer Schnee gefüllten Rinne kurzerhand in direkter wegloser Linie den z.T. steilen Hang zu überwinden (T3). Oben angekommen öffnet sich der Blick in einen Talkessel mit großen Schneefeldern. Junge Gämse hüpfen wie Kängurus über die Felsen und mir wird durch den frischen Wind kalt.
Von hier aus lässt sich das Netz aus gut begehbaren Graten zwischen den Bergen mit ihren abgerundeten, bogenartigen Gipfeln überschauen. Bis zum Monte Focalone sind es noch gut 20min in leichter Steigung.
Vom Gipfel aus ließen sich je innerhalb einer Stunde der Monte Acquaviva (2737m), die zweithöchste Erhebung der Maiella oder die Cima delle Murelle (2596m) mit ihrem schmalen Grat erwandern. Zum Monte Amaro wären es noch 2 Stunden Fußmarsch.
Meine Zeit ist leider um und so mache ich mich auf den Rückweg. Der oben erwähnte direkte Weg lässt ..sich leicht finden und ist gelegentlich mit Steindauben markiert.
Auf dem langen Kamm mache ich noch einen kleinen Abstecher zur Anhöhe Monte Cavallo (2171m) und
nach insgesamt gut 5 Stunden stehe ich wieder am Auto.
Die Aufnahmen mit meiner sehr mittelmäßigen Kamera vermitteln nur ansatzweise die prächtige Aussicht, sorry.

Gehzeit Aufstieg 2h40
Gehzeit Abstieg 2h15

Schwierigkeit: auf den regulären Wegen T2, der weglose aber nicht vorteilhafte Hang T3

gps - Dateien:
Für Hin- und Rückweg getrennt aufgezeichnet, die direktere Variante (Rückweg) ist die empfehlenswertere


Tourengänger: Riosambesi


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