Monte Acquaviva (2.737 m) - zweithöchster Majella-Gipfel


Publiziert von panodirk , 5. Oktober 2021 um 23:57.

Region: Welt » Italien » Abruzzen
Tour Datum:29 September 2021
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1100 m
Abstieg: 1100 m
Strecke:19 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Die Strada statale 614 führt gut ausgebaut direkt zum Rifugio Pomilio auf 1.888 m
Zufahrt zum Ankunftspunkt:s.o.
Unterkunftmöglichkeiten:Bivacco Fusco
Kartennummer:Parco Nazionale della Majella - Carta Escursionistica 1:25.000 (oder il Lupo - Majella)

VORBEMERKUNG
Es ist eine gute Idee, zwei Tage im Majella-Gebiet zu bleiben. Es ist so viel spannendes zu entdecken! Den Monte Amaro kann man von Westen (Lama Bianca) und von Norden (Block-Haus) - und von Südosten (Fara San Martino - wer das wirklich will!)  angehen. Nachdem wir auf dem Amaro aber schon von Westen waren, wählten wir den Nordanstieg, um den zweithöchsten Gipfel der Majella zu besteigen. Eine kluge Wahl, denn so hat man das Gipfelziel auch bei Quellwolkenbildung schon nach 3 und nicht nach 4-5 Stunden erreicht.
Das Skigebiet Block-Haus ist schon recht schockierend. Weite Almflächen sind zugebaut mit Telekommunikationsmasten, Skiliften, großen Hotels und Hütten und einer Straße, die etwa 6-spurig den Berg hinauf führt, damit man im Winter dort parken kann. Sehr spannend! Das Fahrverbot gilt ab Rifugio Pomilio auf 1.888 m.
Ach ja, Block-Haus: So wurde eine ehemalige Hütte der Briganten auf dem kleinen Monte Block-Haus (2.140 m, ohne Namen auf der Nationalparkkarte) genannt. Die Hütte ist wohl verfallen und der Weg führt daran vorbei. Blockhaus klingt auch als Etappenziel des Giro d'italia sehr nett; 2017 war die Rundfahrt das letzte Mal da, doch 1967 hat Eddy Merckx bei der ersten Etappenankunft hier oben seine erste Etappe des Giro gewonnen und das rosa Trikot...
Bei genügend guter Planung und bei hinreichendem Zeitpuffer kann man den Rückweg spannend über den Weg G7 wählen. Selbiger ist als Klettersteig durch den Passaggio Obbligato angekündigt, hat aber wohl nur ein kurzes Stahlseil, nimmt dafür aber die Cima della Murelle mit. Man benötigt wohl zwei Stunden extra und die Schwierigkeit wird wohl eher T4 werden. Nur als Tipp für Nachahmer...

DIE TOUR
Ab dem Parkplatz an der Hütte folgt man immer dem markierten Weg P in Richtung Monte Amaro. Zunächst steigt man über einen Skihang auf, um dann wieder der Asphaltstraße zum Endpunkt (Zielankunft des Giro d'Italia 1967 und 2017, s.o.). Ganz am Ende der Straße steht ein Madonnen-Baldachin (Madonna della Neve); Weg P führt rechts (westseitig herum). Meist ist der Weg gut gebahnt, doch manchmal steigt man über unangenehme Baumwurzeln und so kommen wir zur holzeingefassten Quelle auf 2.118 m (knapp 90 Minuten ab Parkplatz) - das Wasser ist nach unserem Tagesziel benannt und schmeckt daher gleich doppelt so gut.
Nun kommt die einzige nennenswerte Steigung des Tages. Auf guten Wegen geht es schräg links hinaus zum Bivacco Fusco und dann weiter auf dem kargen Grat zum Monte Focalone auf 2.676 m (ca. 75 Minuten ab Quelle), der den Namen "Monte" nicht verdient, hat er doch eine verschwindend geringe Dominanz.
Hier zweigt unser stets gut markierter Weg (allerdings ohne Wegweiser) nach links (Osten) ab in Richtung Monte Acquaviva. Wir passieren in der Senke vor dem Vorgipfel den Abzweig des G7 (s.o.), queren den Vorgipfel der Acquaviva auf gutem Steig (markiert) nordseitig und steigen einfach an zum Monte Acquaviva (2.737 m, Gipfelkreuz, 30 Minuten ab Monte Focalone).
Der Abstieg erfolgt auf gleichem Weg. Die Alternative G7 hatte ich oben ja schon angedeutet. Es gibt zwei weitere Abstiegsvarianten, die beide keinen (!) Zeitvorteil bieten. Hinter dem Monte Focalone zweigt an einem großen Steinmann auf ca. 2.580 m ein deutlicher Steig nach links ab und führt zunächst durch gutes Gelände, später steil durch Wiesen, Schutt und Felsen direkt hinab und trifft auf die ursprüngliche Route auf etwa 2.340 m bei einem Wegweiser, bei dem ich morgens noch gedacht habe "wofür steht der da?". - Die zweite Variante führt um den Monte Block-Haus (2.140 m) rechts herum (ostseitig), ist am Anfang und Ende rot-weiß markiert (dazwischen nicht), doch ist auch seit Jahren niemand mehr mit der Säge hier durch: Man muss sich ständig unter den Latschen bücken und durchwuseln. Meine Empfehlung: Lieber nicht gehen - bringt rein gar nichts außer Frust!
Auf der Asphaltstraße wird es später warm und man wünscht sich auf die Strandpromenade von Pescara oder Ortona, die man an klareren Tagen sehen sollte. Der Abstieg ist etwa 30 Minuten kürzer als der Aufstieg.

Tourengänger: panodirk


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