Monte Amaro (2.793 m) - kürzester Weg auf den Gipfel der Majella


Publiziert von panodirk , 3. Oktober 2021 um 16:58.

Region: Welt » Italien » Abruzzen
Tour Datum:28 September 2021
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: 1400 m
Strecke:10,8 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Parkplatz Lama Bianca (1.498 m) - zwischen Sant'Eufemia und Passo San Leonardo zweigt eine Teerstraße ab (ein großes Schild weist auf das Ziel Lama Bianca hin). Die Straße wird nach oben hin immer schlechter, ist aber auch für normale (Miet-)Autos gut zu bewältigen.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:s.o.
Unterkunftmöglichkeiten:Wer nicht ins Biwak will, übernachtet im Tal.
Kartennummer:Parco Nazionale della Majella - Carta Escursionistica 1:25.000 (oder il Lupo - Majella)

VORBEMERKUNG
Das Majella-Hochplateau ist eine sehr bemerkenswerte Landschaft. Es handelt sich um ein karges, fast vegetationsloses Hochplateau, das aber durch seine Ausdehnung und Verästelung durchaus seinen Reiz hat. Ich musste öfter an das karge Plateau oberhalb von Ordesa denken, das durchaus vergleichbar ist.
Wer den kürzesten Weg aufs Dach der Majella nehmen will, muss dafür zahlen - zwar nicht pekuniär, doch zumindest mit jedem Schritt aufwärts! Den Aufstieg von Lama Bianca auf die Majella wird sicher niemand als genüsslich einstufen, dafür geht es aber sehr schnell. Wie hätte Maurice Brandt trocken in seinen SAC-Führern geschrieben: "Einfach, aber mühsam". - Schwierigkeiten gibt es keine, Markierungen sind üppig oder zumindest eindeutig; bei Nebel ist das Majella-Plateau zu meiden.
Wir haben die Tour um den Pesco Falcone erweitert, der durchaus besuchenswert ist und wer sein Auto nicht am Parkplatz Lama Bianca hat, kann auch den Grat von dort nach Sant'Eufemia oder Caramanico Terme absteigen...

DIE TOUR
Am Parkplatz unter der Felswand (1.498 m) geht es los auf Weg B5. Die ersten hundert Meter sind nett durch die letzten Bäume und dann über Wiesen, eine kurze Querung und wir stehen in der Rinne der Rava del Ferro. Man wünscht sich Schnee und wahlweise Ski oder Steigeisen. Das Gelände ist sehr mühsam, oft liegt viel loses Geröll auf dem Weg. Die Wegführung versucht, die schlimmsten Stellen zu umgehen, was nicht immer gelingt (und was man erst im Abstieg, im Aufstieg oft nicht erkennt) So wuselt man sich irgendwie den Hang hoch; immerhin sind es 700 Höhenmeter steiles Gelände. Ab 2.300 m neigt sich der Hang etwas zurück und nach 2-2,5 Stunden stehen wir dann auf 2.640 Metern auf dem Majella-Hochplateau und treffen auf den Weg P.
Dem Weg P folgen wir von nun an angenehm und mit stets tollen Ausblicken sanft bis zum Gipfel des Monte Amaro (2.793 m, 20 Minuten ab dem Abzweig).
Besonders reizvoll war es für uns, nach dem morgendlichen Schauer im Nebel die Rava del Ferro hochzusteigen und erst oben am Hochplateau nach und nach aus den Nebelfetzen die wahre Größe dieser Landschaft zu erkennen!
Spannend ist es, auf dem Gipfel der Mondlandschaft zu stehen! Die Rundsicht ist toll, wenn man entsprechend Sicht hat, doch auch die Nah- und Fernblicke oder die Wolkenspiele sind spannend - ebenso wie das urzeitlich anmutende Bivacco Pelino (ja, in den Picos de Europa sind auch solche Mondkapseln gelandet, in den Alpen findet man sie nicht mehr...).
Wir gehen weiter zum Pesco Falcone. Dabei kann man den kleinen Gipfel Monte Tre Portoni (2.673 m, nicht auf der Karte, wohl aber bei OSM) leicht mitnehmen. Von dort aus folgt man einfach dem Grat zum Pesco Falcone (2.646 m). Hier hätten wir uns einen Fußball gewünscht, denn mit einem Berggipfel hat das hier kaum noch was zu tun, so flach ist es hier oben. Trotzdem schön! - Knapp eine Stunde mit viel Schauen und Bummeln ab Monte Amaro.
Ab dem Pesco Falcone kann man direkt weglos absteigen und trifft auf etwa 2.450 m wieder auf den Weg B3, den man vor den Steilstufen wieder erreichen sollte. Abwärts ist der Weg durch die Rava del Ferro gleich schon viel angenehmer und auch deutlich schneller. Es sind nur 1,5 Stunden zurück zum Auto.

Tourengänger: panodirk


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