Pico del Teide (3718 m)


Publiziert von Joesti , 16. November 2022 um 12:13.

Region: Welt » Spanien » Kanarische Inseln » Teneriffa
Tour Datum: 6 August 2022
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: E 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: 1400 m
Strecke:19 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:über TF21

Wenn man auf Teneriffa ist und dazu bergsportbegeistert, ist ein Besuch des Pico del Teide eigentlich Pflicht. Da ich eigentlich mit meinem Sohn hochwollte, bemühte ich mich um eine Genehmigung. Ca. 6 Wochen vorher kann man diese kostenlos online buchen. Als die Tage unseres Urlaubs dann aber reservierbar waren, waren sofort alle Plätze weg. Vor Ort kann man diese dann „kostengünstig“ bei Touristikunternehmen buchen und geführt mit denen aufsteigen. Nein danke!
 
Blieb also der genehmigungsfreie Nachtaufstieg! Ich startete kurz nach 1 Uhr von Los Christianos mit dem Auto in den Nationalpark. Kurz vor halb 3 Uhr erreichte ich den Parkplatz unterhalb des Montana Blanca, an dem der Normalweg über das Refugio de Altavista zum Pico del Teide führt. Hier ist Platz für etwa 12 Autos, die natürlich alle belegt waren. Einige Spanier parkten sehr wild direkt an der Straße und halb auf dieser. Das wollte ich mit dem Mietwagen jedoch nicht und fuhr wieder zurück zum größeren Parkplatz Mirador El Tabonal Negro. Das sind etwa 800 m zusätzlich zu gehen, dafür steht das Auto aber vernünftig.
 
2.40 Uhr startete ich zunächst entlang der Straße bis zum kleinen Parkplatz und beginn des Wanderweges. Dieser führt zunächst etwas steiler und dann in sanftem Anstieg an der Flanke des Montana Blanca entlang. Der Weg bis zum Gipfel führt durchgehend durch Vulkangestein. Im unteren Bereich überwiegend durch Bims, im weiteren Verlauf dann durch Lavafelder. Nachdem man an der Flanke des Montana Blanca zunächst die ersten 2,5 km gemütlich Einlaufen konnte, steigt man nun von Norden her in Kehren auf. Man passiert ein größeres Feld an mächtigen Pyroklasten, besser bekannt als Lavabomben. Es gibt hier auch Abkürzungen, die nicht nur ausdrücklich verboten sind, im lockeren Bimsgebrösel im Aufstieg aber auch anstrengender wären als am Weg zu bleiben. Auf etwa 2730 Hm gabelt sich der Weg. Nach links kommt man nach wenigen Minuten zum Montana Blanca.
 
Die Beschilderung ist gut, der Weg ist durch Steinbegrenzungen markiert. Daneben waren natürlich auch ein paar andere Tourengeher unterwegs, an deren Stirnlampen man dem Wegverlauf folgen konnte. Zunächst steigt man weiter am Rand eines Lavafeldes auf, passiert nochmal auf etwa 3000 HM ein paar Pyroklasten und dann weiter im Lavafeld. Der Weg ist auch hier durchgehend markiert mit Steinbegrenzungen.
 
Bei 3260 HM passiert man das Rifugio de Altavista. Weiter geht es durch das Lavafeld auf einem gut markierten Weg. Ab etwa 3300 Hm bekam ich leichten Schwindel, wohl nicht so ungewöhnlich, wenn man in kurzer Zeit von Meereshöhe aufsteigt. Es war aber gar nicht so unangenehm, eher, wie wenn man ein Glas Sekt geext hat!
 
Auf etwa 3540 HM führt der Weg nach Süden nahezu eben zur Seilbahnstation. Der Weg erinnert an alte Römerstrassen, mit Steinen verlegt und durch Steinreihen begrenzt. Ab der Seilbahnstation wird es wieder steiler bis zum Krater, wo es nochmal steiler nach oben führt. Diese letzten 150 HM gehen recht zügig, der Weg ist weiterhin gut ausgebaut. Kurz vor dem Gipfel ist ein kurzes Stück seilgesichert, wobei der Grund sich mir nicht erschließt! Nach wenigen Metern geht es dann nicht höher und man ist am Gipfel. Kurz nach 6 Uhr war ich am Gipfel, viel zu früh. Ich hatte mehr Zeit eingeplant. In der Stirnlampe wirkt alles noch recht unscheinbar. Ein Gipfelkreuz gibt es hier nicht. Erst mit der Dämmerung sah ich einen Markierungsnagel am höchsten Punkt. Es waren bereits einige Tourengeher hier, bis zum Sonnenaufgang wurden es ca. 20.
Es war kalt hier oben. Ich nutzte die Zeit, um mich am Gipfel etwas umzuschauen. Wenige Meter vom Gipfel fand ich eine Fumarole, an der man sich die Hände wärmen konnte. Die Nase sollte man aber nicht zu nah dranhalten! Schwefelgeruch riecht man hier oben an mehreren Stellen, allerdings bleibt einem an manchen Stellen auch der stechende Uringeruch nicht verborgen, kein Wunder bei der Besuchsfrequenz.
 
Um 7:30 Uhr ging die Sonne auf. Ich war ehrlich gesagt ein wenig enttäuscht, da ich in den Bergen schon einige Sonnenaufgänge erlebt habe. Aber man darf hier nicht zu viel erwarten. Durch das verdunstende Meer ist die Sicht natürlich nicht so gut, es ist häufig sehr diesig. Die Passatwinde treiben zudem ständig Luft gegen die Berge und die Feuchtigkeit kondensiert. Deshalb ist die Bergwelt im Nordosten der Insel auch so grün.
 
Der Abstieg erfolgte wie der Aufstiegsweg, nur dass ich mir nun mehr Zeit nahm für die Aussicht, das unterschiedliche Vulkangestein (schöne Obsidiane gibt es im unteren Bereich) und Fotos!
 

Tourengänger: Joesti


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