Halserspitze O-Grat, Latschenkraxeln vom Feinsten.


Publiziert von kardirk , 17. November 2022 um 19:03.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Bayrische Voralpen
Tour Datum:14 November 2022
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Mountainbike Schwierigkeit: L - Leicht fahrbar
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   D 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 600 m
Abstieg: 600 m
Strecke:8km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Die Bikestrecke sind knapp 12km mit 450hm und gut machbarer Steigung.

Eine Tour der Kategorie. Für Bescheuerte und Bekloppte - auf keinen Fall nachmachen !!

Der Grat fiel mir schon bei meinen letzten Besuchen immer ins Auge - Infos oder Bilder gibts dazu fast nix, also selber probieren.

Anfahrt mit dem E-MTB auf fürstlicher Forstautobahn der Langen Au problemlos in 0:45 hinauf zur Bayrbachalm. Geht für Leute mit Mukis sicher auch ohne E....

Hier auf lauschige Pfade hinauf ins Kar und weiter zum Sattel, bzw vorher ab auf dem Steig hinüber zum N-Grat. T2, 1h.
Ein erster Versuch direkt die Basis des O-Grates zu erreichen blieb schnell im dichten Latschendickicht stecken. Zurück auf den Steig erblickte ich eine schmale Rinne hinauf zum Beginn des Grates. Da dieser aber sehr steil und dazu dicht mit Latschen bedeckt losgeht, gab ich das Vorhaben zunächst auf, um dann beim Weitersteigend gen N-Grat oberhalb des ersten Buckels eine weitere Scharte zu erblicken, die mir gut zugänglich schien.
Steil über von Schneeresten und Nässe rutschiges schroffiges Grasterrain, zuletzt gut gestuft, aber aufsteilend zum Grat.

Der Grat präsentiert sich dann erstmal .... voller Latschen ... dazu ziemlich ausgesetzt und steil, besonders nach Süden große Plattenschüsse. Es folgen Turn- und Klettereinlagen vom Feinsten, die Latschen stellen sich dabei als Griffe hilfreich heraus - aber Vorsichtig, immer gut prüfen und möglichst nur die dicken bodennahen Äste oder gar Wurzeln nehmen und nicht zu fest ziehen, sonst ...... Teilweise nördlich auf schmalen Leisten, oder aber direkt über die bodennahen Latschen, machmal gibts auch freien Fels. 2 Stellen sind besonders zu beachten, zunächst bei der Einmündung einer riesigen Schichtplatte, eine sehr brüchige Stelle, mit einer erdig ausgesetzten Querung nach links, nicht schwerer wie I, aber wie gesagt sehr , sehr brüchig.....
Danach wird der Grat richtig schmal, steile Plattenschichten mit Latschen garniert. Eine schöne Platte wird mit Hilfe einer sich links am glatten Fels sich haltenden kleinen Latsche und eines guten Griffes oberhalb mutig mit kräftigem Zug - das Leben der Latsche respektierend - überstiegen - hier mal kurz eine II+, sonst viel I und ein paar senkrechte Stellen mit Latschenkraxeln.
Der lange Schlussabschnitt, wenn der Grat flach wird ist dann nicht mehr gangbar, da die Latschen jetzt ob des guten Untergrundes mannshoch werden - wer will kann sich hier noch verausgaben. Ich wühlte mich nach Süden rüber zur Grenzschneise, die hier den Latschenhang durchschneidet und über die man mit 2 hübschen Kraxelstellen dann schnell der Gipfel erreicht.
T4-5, I-II+, LK 3-4, 1:30h, obwohl die reine Wegstrecke doch eher kurz ist,

Wundervolle Abendstimmung auf dem heute einsamen Gipfel.

Runter dann über den Südsteig zur Wildalm - den kannte ich noch nicht, daher statt dem schnellern Abstieg über den N-Grat - und wieder zurück zum Radldepot, das ich bei einbrechender Dunkelheit erreiche.
T2 1:30h.
Da ich zu spät los bin, Abfahrt mit Stirnlampe und Radllampe in die zapfig kalte Nacht - war aber problemlos.

Fazit:
Schöne Tour durch eine landschaftlich sehr reizvolle Gegend. Der Grat ist nicht allzulang, nur 300hm, bietet aber, wer die Latschen liebt, viel Abwechslung. Nur für Geübte Bergsteiger!

Tourengänger: kardirk


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Kommentare (1)


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Nyn hat gesagt:
Gesendet am 17. November 2022 um 21:08
Herrliche "Latscherei"
VG, Nyn


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