VAL LODRINO - Carugo oder die Unvollendete
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Mit dem Stardirigenten
Zaza und dem Repetitor
Seeger gelang eine Uraufführung. Während dem
Zaza die Unvollendete in Begleitung von
Alpin_Rise erfolgreich abschliessen konnte, widmete sich
Seeger mit Hingabe der Unvollendeten, angelehnt an Schubert’s „Unvollendeten“ oder an Bach’s „Kunst der Fuge“, welche der Unvollständigkeit wegen sich die Fantasie des kompositorischen Freiraums erfreuen kann. Unter „standing ovation“ der Musikliebhaber und Tessiner – Freaks.





Schon im Frühjahr entdeckte Zaza die ähnliche Kompositionstechnik von Seeger und mailte eine Einladung, welche aus Bescheidenheit von Seeger’s Seite bis in den Herbst hinausgeschoben wurde. Gut Ding soll Weile haben!
Der Bahnhof Bellinzona wird in die Musikgeschichte eingehen, wo das erste Rencontre stattgefunden hat. Es folgte eine intensive Arbeitswoche mit Projekten, welche am Alphabet ganz vorne stehen: Cauradisc, Cazzana, Carugo, Cadinc. Zwei Tage sind für Carugo vorgesehen, eine gottverlassene Alp im Val Lodrino. Null Wege. Proprio nulla. Eine Alp mit riesigem Stall und Hütte wie
zaza mir nachträglich zu berichten wusste. Er hat sie gesehen und stellt seine Tour vor:
http://www.hikr.org/tour/post17648.html
Aus der Sicht des Dirigenten.
Ich als einfacher Repetitor habe nur die bewaldete Rippe gesehen: Von unten, von der Seite und von oben. Dazu das „schönste Tal“ der Schweiz, so der Jäger Colombo auf Piancora (Grazie per il caffé) – das Val Lodrino, welches zwischen Biasca und Bellinzona gegen den Grenzgrat Riviera/Val Verzasca (auf dem die "Via Alta Verzasca" darüber turnt) rund 2200m ansteigt.

http://www.hikr.org/tour/post17648.html
Aus der Sicht des Dirigenten.
Ich als einfacher Repetitor habe nur die bewaldete Rippe gesehen: Von unten, von der Seite und von oben. Dazu das „schönste Tal“ der Schweiz, so der Jäger Colombo auf Piancora (Grazie per il caffé) – das Val Lodrino, welches zwischen Biasca und Bellinzona gegen den Grenzgrat Riviera/Val Verzasca (auf dem die "Via Alta Verzasca" darüber turnt) rund 2200m ansteigt.
1. Tag: Allegro ma non troppo
Beim Parkplatz nach Legri steigen wir nordwestlich zum Punkt 883 auf. Bei den gut ausgebauten Hütten ist der Weg links im Wald zu suchen. Dank einer Wasserfassung ist dieser herausgeputzt und verspricht, problemlos mehr oder weniger horizontal Carugo angenehm zu erreichen. Aber die Rechnung geht nicht auf. Nach der Wasserfassung endet der Weg in einem undurchdringlichen Misch-Masch von Erlen, Birken und Brombeerstauden. Ohne Machete kein Durchdringen möglich. Damit haben wir nicht gerechnet. Der Weg ginge nach unten, hat man uns später belehrt. Seeger verschnauft und Zaza tigert wie wild zur Felswand hinauf und 30 Meter nach unten. Wir kehren um und ändern die Taktik. Das Ganze zurück. Vorhang zu!
Vorhang auf! Wir beginnen oberhalb des Parkplatzes in Bedrina. Hübscher und einfacher Weg zur Brücke über den in der Tiefe rumorenden Fluss. Metall-Hängebrücke mit 50 Meter Tiefblick. Auf der Gegenseite schönster Weg durch den Wald in Kehren empor nach Dureda 892m. Waldlichtung. Gut unterhalten und mit Helilandeplatz. Wieder in den Wald hinein zur ersten Rinne, dann zur zweiten. Kurz nachher beginnt ein heikler wegloser Abstieg, dessen Beschreibung den Repetitor überfordert. Steinmänner bestätigen die Glanzleistung von Zaza, welcher diese Passage schon mit einem andern Orchester einstudiert hat. Wir erreichen den Flussboden nach einer letzten Rutschpartie und hüpfen von Stein zu Stein über den zum Glück nicht Hochwasser führenden Fluss. Auf der flachen Gegenseite bewegen wir uns flussabwärts bis die markante Rippe von Carugo sich an den Fluss heran wagt. Ich suche rechts herum und finde einen Pfad mit Balm und Abenteuer versprechender begrasten Steilrinne. In der Zwischenzeit saust Zaza links herum davon und kehrt gleichzeitig mit mir zum Fuss der Rippe zurück: Heureka! Aufstieg gefunden. Steinmann gesichtet. Vorhang zu. Applaus.
2. Tag: Concerto grosso
Vorhang auf! Ausgangspunkt wieder der Parkplatz bei Legri.
Zaza und
Alpin_rise gehen zum Steinmann links der Rippe von Carugo zurück und steigen zum Ziel empor. Ich nehme den Weg rechts herum in Angriff über Lagua 894m – Grei 1180m nach Piancora Pt 1396. Dort zweige ich nach links ab und finde nach einem Stall mit spektakulärer Steintreppe zur Heudiele, den ich rechts liegen lasse, einen gut unterhaltenen, nicht markierten, Weg am Ende der sauber gemähten Wiese. Diesen verfolge ich, bis ich oberhalb der Rippe von Carugo stehe. Hier entdecke ich scheue Wegspuren nach unten. Da müssen meine Kollegen aufsteigen. Ein Steinmann wird noch schnell errichtet und ich steche in die Tiefe durch angenehm greifendes Terrain in lichtem Birkenwald. Hundert Meter weiter unten höre ich mir vertraute Stimmen. Vorhang zu! Applaus. Standing Ovation.


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