Bergwerkskopf und Dremelspitze


Publiziert von TFTD , 6. November 2022 um 22:43.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Lechtaler Alpen
Tour Datum:30 Oktober 2022
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 1200 m
Strecke:10

Allerheiligen steht vor der Tür und das Wetter ist bombig. Ich habe da nicht viel Wahl, ich muss da in die Berge. Unsicher war die Schneelevel machen und was ich meinem Körper nach kürzlich überstandener Covid19 Infektion so zumuten möchte viel meine Wahl auf die Lechtaler. Bis zum Würtenberger Haus war ich schon mal, daher dachte ich, das die Steinsee Hütte ein guter Anlaufpunkt ist.

Am Tag vorher gemütliche Aufstieg von Zams aus. Größtenteils langweiliger Fahrweg, aber da ich das Essen vergessen hatte, waren die letzten 400hm auf dem Wanderweg dann doch irgendwie zäh. Dafür dann ein entspannter sonniger Nachmittag.

Frisch mit Zeitumstellung ging es dann so gegen 6:30 Uhr Richtung Bergwerkskopf. Überall waren Gämsen zu sehen. Ab den Steinsee suchte ich mir meinen Weg, gelegentlich verblasste Rote Punkte sehend. Ich bin ja ziemlich unvorbereitet los. Auf der Karte ist ein Weg auf den Gipfel eingezeichnet, also kann es ja schon nicht so schwer sein. Irgendwie scheint das eine Spezialität dieser Gegend zu sein, das eingezeichnete Wege nicht unbedingt bedeuten, das es einfach wird. Aber egal, umkehren geht ja immer.

Der erste Teil ist entspannt und man läuft direkt auf die Steile Wand des Gipfelaufbaus zu. Eine Wegspur gibt Orientierung. Das Gelände bis unter den Gipfelaufbau sieht von der Hütte ja schon brutal Steil aus, legt sich dann aber doch noch ein wenig. Ab einem gewissen Punkt verlässt die Wegspur mit Roten Punkten, den auf den Karten eingezeichneten Weg mehr in die Flanke und eher drecklastiges Gebiet hinein. Ein Steinmännlein gibt Orientierung Richtung ein Stück aus grobem Gestein und Dreck. Da ich keine weitere Wegspur erkenne entscheide ich mich, an der Stelle wo ich bin einfach direkt die Flanke hoch zu gehen. Das zieht schön Kraft und stellt sicher, das mir auf keinen Fall kalt wird.

Irgendwann ziele ich dann auf die Steinstufe zu, die sich in südliche Richtung erstreckt und sogar ein bisschen Schnee hat. Aber hier wird es erst mal einfach und entspanntes Gehgelände.
Auf dem Grat angekommen begrüßt mich ein wenig Wind und die Sonne. Eine erste kleine Kraxelstelle lässt mich meine Stöcke zurück lassen. Zu meiner Überraschung ist ab hier der Weg regelmäßig mit Bohrhaken ausgestattet. Der Weg ist gut zu sehen, Steinmennlein und die gelegentlich leicht verblassten Roten Punkte lassen ansonsten auch wenig Zweifel ob der Route aufkommen.

Zügig steht man dann vor der Schlüsselstelle, oder sagen wir vielleicht eine von Zweien. (Siehe Fotos). Entschärft wird sie durch ein dünnes nur an einem Ende befestigtes Seil mit ein paar kleinen Knoten drinnen. Ohne hätte ich wohl gegrübelt, ob ich jetzt hier Einsam und alleine weiter mache. Hoch komme ich da ohne Probleme, aber Runter ist ja manchmal spannender. Ich entschied mich für ein Rucksackdepot und machte mich weiter. Kurz nach dieser Stelle kommt man zur zweiten Stelle die ein wenig vertrauen in sich und seine Wanderschuhe erfordert. Eine schräge kleine Platte mit einem darüber ragenden Felsvorsprung. Ich hatte trockene Bedingungen, in sofern konnte ich den Reibekräften für die Füße vertrauen. Ansonsten gibt es eigentlich auch gute Griffe. Nur von oben kommen, ist es an dieser Stelle ein wenig unangenehm, da man ein wenig auf kiesigen Untergrund steht. Und ins Rutschen kommen, möchte man hier auf gar keinen Fall.

Danach ist man eigentlich auch schon am Gipfel und kann die Aussieht genießen. Verpeilspitze und Hohe Geige fallen mir ins Auge, da ich diese erst im August besucht hatte, sozusagen als Vorbereitungstour auf den Weissmies, meinen ersten 4000er.

Abstieg erfolgte dann wie der Aufstieg. Nur den steilen Hand hinunter hielt mich auf der Flucht, wo ich im Aufstieg das Steinmennlein gesehen hatte. Ein paar Spuren waren auch auszumachen. Was jetzt besser ist, muss man glaube ich für sich selber entscheiden. Der in der Karte eingezeichnete Weg, schien zumindest das am wenigstens Steile Gelände zu sein.

Am See nahm ich 3 dunkel gekleidete Gestalten war. Wie ein lauter Peng bestätigen sollte, waren es Jäger. Und wie ein zweites Peng und ein Gespräch  bestätigen sollte, war das erste ein Fehlschuss. Der nicht mehr ganz Junge Bock brachte dann wohl so 29kg auf die Waage.

Den Aufstieg zur Dremelspitze detailliere ich hier nicht. Da gibt es unendlich viele Tourenbeschreibungen und nach meinem Einsamen Morgen wurde ich hier von Menschenmassen überrascht. Sagen möchte ich nur, das ich den Bergwerkskopf insgesamt einfache empfand. Die schwierigen Stellen, sind deutlich kürzer. Hinzu kam auch der Wind, der es für mich auf der Dremelspitze ein wenig unangenehm gemacht hat. Und auch hier entschied ich mich ab einem Punkt für ein Rucksackdepot. Im Abstieg erschien mir dann alles irgendwie deutlich einfacher. Was der Kopf nicht so alles mit einem macht...

Tourengänger: TFTD


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