Spannende Bergtour ab Sankt Gallenkirch auf 8 Gipfel des westlichen Maderanerkamms


Publiziert von Heidelberger Gipfelsammler Ötzi II , 26. Oktober 2022 um 12:59.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Verwallgruppe
Tour Datum:22 Oktober 2022
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   D 
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Garmisch mit PKW nach Bahnhof Imst-Pitztal, Züge nach Schruns, Bus nach St. Gallenkirch
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Bus von St. Gallenkirch nach Schruns, Züge nach Imst-Pitztal, PKW nach Garmisch

Es war ein langer Anstieg über den markierten Steig von St. Gallenkirch, wo ich gegen 09.30 Uhr losgegangen war, zur Grasjochhütte. Es herrschte Föhn u. so wurde es nach oben hin windiger. Im Windschatten der Hütte mache ich eine kurze Rast, bevor ich über den Wormser Höhenweg weiter an Höhe gewann. Ich verließ ihn dann, um zur Scharte zwischen dem nördlicher gelegenen Fredakopf und dem Scheimersch aufzusteigen. Von ihr aus erreicht man in Kürze zwischen Felsen mit kleinen Grasbändern wenig schwierig den Ersteren (T4+/I). 

Nach kurzem Aufenthalt auf seinem höchsten Punkt ging es weiter über den Verbindungsgrat zum Scheimersch. Dabei ist Orientierungsgabe gefragt (T5/I, je nach Aufstiegsroute höchstens mal eine IIer-Stelle). Vom Gipfel aus konnte ich das darunterliegende Kreuz sehen, wollte aber keinen Umweg zu ihm machen. So stieg ich nach kurzer Rast am Grat ostwärts ab, an dem weiter unten ein fast senkrechter Felsabsturz den Bergsteiger eine andere Abstiegsmöglichkeit suchen lässt. Zuerst schaute ich mir die Nordseite kurz an, nachdem ich die ausgesetzte Querung über die oberhalb des Absturzes liegende Felsplatte vorgenommen hatte, wo man sich an der darüberliegenden Felswand festhalten kann Die Nordseite fällt jedoch in östlicher Richtung zu steil ab, wird zu schwierig u zu gefährlich zu begehen. Also kraxelte ich das kurze abgestiegene Stück wieder aufwärts und dann gleich ein paar Meter weiter zum von hier leicht erreichbaren Grat hinauf. Dort stieg ich in  die oberste Rinne ein, nachdem ich zur beim Abstieg davor entdeckten Rinne nicht hatte gehen wollen, denn das hätte zuerst einmal einen Anstieg bedeutet. So drängte ich mich in die schmale Felsspalte mit Gras-/Erdstufen, nachdem es von oben so aussah u. auch wahrscheinlich war, dort hinuntergelangen zu können u. kletterte zuletzt über die kaminartige Felsstelle (II+) hinab in Gehgelände. Ein kurzes Stück ging es einfach über eine ausgesetzte Graskante, bevor ich nach links im 45 bis mehr als 50° steilen Grashang mit erdigen Tritten (Gemsen) und einer ca. 60° steilen Stelle mit kleinen Felsen abstieg (T6, Stelle II+). 

Anschließend stieg ich zum zerklüfteten Pinziguter Grat auf, wo ich längere Zeit unterwegs war. Die Orientierung ist nicht ganz einfach, jedenfalls hatte ich kaum IIer-Stellen zu überwinden. Besser wäre es gewesen, vom Scheimersch weit abzusteigen, die unten flachere Flanke zum Steig hin zu queren, der zum Rossbergjoch führt. Das hätte kaum mehr als 100hm Mehraufwand bedeutet. Am Pinziguter Grat, dessen höchsten Punkt ich erreichen konnte, hatte ich unterwegs auch mehrere kleine Höhenverluste wettzumachen. Zuletzt ging es im einfachen Gehgelände des Grates zum Gipfel des Geisterspitzes.

Über die mit ein paar Felsen durchsetzte, grasige Südflanke stieg ich anschließend ab zum Rossbergjoch. Von dort hatte ich weglos ca. 50hm zum Rossberg erst steil, dann flach aufzusteigen. Von dort marschierte ich am flachen, in östliche Richtung führenden Kamm weiter bis unterhalb des Dürrkopfs. Über die Grasflanke erfolgte der Anstieg zu seinem höchsten Punkt. Dabei wich ich dem steilen Hang unter dem Gipfel nach rechts aus, um einen Bogen machend weniger steil aufsteigen zu können.

Von dort oben kann man einen steil ansteigenden Grat sehen, der zu einem etwas höheren, aber offenbar unbenannten Gipfel führt. Diesen bestieg ich dann auf dieser Route (T5/I). Von dort stieg ich am Grat entlang in südlicher Richtung ab. In der Flanke westlich von ihm gibt es etwas einfachere Möglichkeiten für den Abstieg, aber es sah so aus, als ob ich dort hinunterkäme. Zwischen plattigen Felsen konnte ich über sehr kurze Grasbänder u. -tritte abklettern. Eine Stelle an Felsen war nicht einfach (II+). Darunter ging es im Gras zur Scharte vor dem Schärmseeberg. Dort erwartete mich feuchter Untergrund in sehr steiler Aufstiegsflanke neben dem Grat (T6/II). Beim Abstieg zog ich es vor, über ein kurzes, ausgesetztes Band zu gehen u. dann über Gratfelsen abzuklettern (II), die mir im Anstieg zu schwierig erschienen waren. 

Durch eine steile, gestufte Grasrinne (T5) nördlich des Gipfels erreichte ich flaches Grasgelände, über das ich weglos den weiter unten gelegenen Steig ansteuerte, der mich in den Montafon hinunterführte. Dabei kam ich an den zahlreichen Hütten von Netza-Maisäß vorbei. An einer Abzweigung hatte ich nicht den Steig nach St. Gallenkirch, sondern nach Gortipohl gewählt. Ich kam dann nach Innnergant, wo ich noch ca. 40min. auf den nächsten Bus nach Schruns hätte warten müssen. So trank ich an der Tankstelle einen Kaffee u. marschierte dann ca. 1km weiter zu einer Bushaltestelle am Rand von St. Gallenkirch.



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